Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft

Tiefensee: Rückenwind für Ausbau digitaler Lehr- und Lernformate

Die Förderentscheidungen im neuen Bund-Länder-Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ sind gefallen – gleich fünf Projektanträge von Thüringer Hochschulen waren erfolgreich. Das hat die Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ mit Sitz in Hamburg heute mitgeteilt. Insgesamt fließen damit bis Ende 2024 gut 6,1 Millionen Euro nach Thüringen. Mit dem Geld sollen neue digitale oder hybride Lehr-, Lern- und Prüfungsformate entwickelt und in der Praxis verankert werden. Das Programm war im November 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Krise aufgelegt worden.

Als eine „willkommene Verstärkung unserer Digitalisierungsstrategie für die Thüringer Hochschulen“ bezeichnete Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee den Zuschlag für die Thüringer Bewerbungen. „Die Digitalisierung wird die Präsenzlehre zwar nicht kompett ersetzen – digitale Lehr- und Lernformate sind aus der Hochschullehre der Zukunft aber nicht mehr wegzudenken. Der zusätzliche Rückenwind von der Bundesebene hilft den Hochschulen dabei, digitale Lehr- und Praktikumsangebote in der nötigen Breite und Qualität zu entwickeln.“

Einen Förderzuschlag für ihre Digitalisierungskonzepte erhalten haben die Bauhaus-Universität Weimar, die Ernst-Abbe-Hochschule Jena und die Technische Universität Ilmenau sowie im Verbund mit anderen Hochschulen die Musikhochschule „Franz Liszt“ Weimar und wiederum die TU Ilmenau („Flexibel kombinierbare Cross-Reality Labore in der Hochschullehre: zukunftsfähige Kompetenzentwicklung für ein Lernen und Arbeiten 4.0“ der TU Ilmenau). Die Förderung kann zum 1. August starten.

Technische Universität Ilmenau: „Digitalisierung des kompetenzorientierten Prüfens für ingenieurwissenschaftliche Bachelorstudiengänge (examING)“

An der TU Ilmenau, der einzigen technischen Universität Thüringens, werden Ingenieure in 11 Bachelor-, 16 Master- und 2 Diplomstudiengängen ausgebildet. Seit der Corona-Pandemie musste auf dem Campus Lernen, Lehren und Prüfen neu gedacht, die Moodle-Lernmanagementplattform weiterentwickelt, ein ad-hoc-Moodle für Take Home Exams implementiert und die zentralen Infrastrukturen ausgebaut werden. Ziel des Projekts examING ist es, den Digitalisierungsschub aufzugreifen, um innovative, studierendenzentrierte Ideen für kompetenzorientierte Prüfungen für ingenieurwissenschaftliche Bachelor-Studiengänge zu entwickeln und in die Hochschulpraxis zu bringen. Die technische Basis bildet das datenschutzkonforme, integrierte Open-Source-Moodle-Cluster und ein Makerspace. Das examING-Prüfungssystem ist für den Einsatz vor Ort, hybrid und virtuell konzipiert. Um die projektspezifischen Ziele zu erreichen, wurden vier Umsetzungsmodule konzipiert: die didaktischen Maßnahmen für die kompetenzorientierte Prüfungspraxis, die technischen Maßnahmen für das digitale Instrumentarium zur Prüfungsunterstützung, die Entwicklung und Erprobung ingenieurwissenschaftlicher Prüfungsformen sowie die begleitendenden Supportstrukturen und die Projektkoordinierung.

Hintergrund:

Programmträger der Förderlinie „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ ist die im Herbst 2020 gegründete Bundesstiftung „Innovation in der Hochschullehre“. Insgesamt waren bundesweit 264 Projektanträge eingereicht worden, insgesamt 139 Vorhaben wurden zur Förderung ausgewählt. Das gesamte Fördervolumen für die ausgewählten Projekte beträgt bis zu 330 Millionen Euro.

Mehr Informationen unter: https://stiftung-hochschullehre.de/projektfoerderung/foerderentscheidung/

Bild: Campus der TU Ilmenau | © TU Ilmenau

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