Ilm-Kreis:
Die Glasfasererschließung im Ilm-Kreis kann weiter vorangetrieben werden. Im Landratsamt des Ilm-Kreises wurde am Nachmittag von Landrätin Petra Enders und Thüringer Netkom-Geschäftsführer Karsten Kluge der Glasfaserausbauvertrag unterschrieben.
Bis Ende 2023 sollen im Zuge dieses Infrastrukturvorhabens u. a. 41 Schulen, 194 Wirtschaftsunternehmen und fast 1.000 Haushalte direkt mit Glasfaserverbindungen erschlossen werden. 16,7 Millionen Euro werden dafür investiert – die Investitionssumme kommt dabei zu fast gleichen Teilen aus Förderungen des Bundes und des Landes Thüringen, die Eigenmittel des Landkreises belaufen sich auf 112.000 Euro.
Landrätin Petra Enders: „Mit der Vertragsunterzeichnung wird heute ein langes, komplexes und bürokratisches Verfahren zum Abschluss gebracht und der Startschuss für ein zweistelliges Millionenprojekt im Ilm-Kreis gegeben. Auf diesen Tag haben wir lange hingearbeitet, alle Hürden sind genommen, vom Antragsverfahren über das Vergabeverfahren bis hin zur Bewilligung durch die Fördermittelgeber. Darüber freue ich mich sehr. Nun ist es wichtig, den Breitbandausbau in schnellen Schritten zu vollziehen. Ganz vorn stehen dabei unsere Schulen. Wie wichtig die Digitalisierung und auch die digitale Schule ist, hält uns die Pandemie tagtäglich vor Augen und zeigt uns, dass der Breitbandausbau eine der Schwerpunktaufgaben der öffentlichen Daseinsfürsorge ist. Deshalb hätte ich mir eine bundesweite zentrale Netzausbauplanung und Umsetzung gewünscht, die wesentlich schneller und vor allem flächendeckend alle Regionen abgedeckt hätte und nicht Teilbereiche, die durch die öffentliche Hand erschlossen werden dürfen.“
Die Planungen der Thüringer Netkom sehen im Ilm-Kreis die Verlegung von 730 Kilometern Glasfaserleitungen vor. Dafür sind 175 Kilometer Tiefbauarbeiten mit Grabenschachtungen erforderlich; auf 16,3 Kilometern kann auf bereits vorhandenes Leerrohr zurückgegriffen werden, 257 Kilometer Leerrohr werden neu verlegt. Schwerpunkte der Glasfaser-Erschließung sind neben noch nicht erschlossenen Teilen in Arnstadt, Ilmenau und Großbreitenbach auch Teile in Geschwenda, Plaue, Gräfenroda oder die Talsperre Heyda. Durch eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Suhl wird zudem Gehlberg nun durch den Ilm-Kreis beim Breitbandausbau berücksichtigt.
Alle Glasfaseranschlüsse des Erschließungsvorhabens werden direkt bis in die Gebäude und Wohnhäuser gelegt. Damit sind für alle Kunden – auch in den privaten Haushalten – Bandbreiten bis 1 Gigabit/s verfügbar.
Hintergrund Thüringer Netkom:
Die Thüringer Netkom GmbH ist der Telekommunikationsdienstleister der TEAG Thüringer Energie AG. Das Weimarer Unternehmen verfügt über ein hochmodernes Glasfasernetz von über 6.100 Kilometern Länge mit mehr als 200.000 Faserkilometern. Damit betreibt die Thüringer Netkom nach der Deutschen Telekom das zweitgrößte Festnetz in Thüringen. Genutzt wird dieses leistungsfähige Netz nicht nur zur Überwachung und Steuerung des Thüringer Strom- und Erdgasnetzes, sondern auch zur schnellen Datenübertragung – etwa für große Internet-Anbieter oder auch Thüringer Universitäten und Wirtschaftsunternehmen. Zudem ist das Unternehmen verstärkt im Privat- und Endkundenbereich aktiv und bietet dort Breitbandanschlüsse mit bis zu 250 Mbit/Sekunde an.
Bild: Karsten Kluge, Geschäftsführer der Thüringer Netkom GmbH, und Landrätin Petra Enders unterschreiben den Vertrag zum Glasfaserausbau im Ilm-Kreis. | © Doreen Huth/LRA Ilm-Kreis