Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz:
Siegesmund: „Klimaschutz geht uns alle an – die App hilft beim Verständnis der Zusammenhänge“
Für eine Etablierung einer Wissensdatenbank per mobiler Besucher-App zur Vernetzung und Schaffung von Synergien zwischen dem Thüringer Klimaweg, Deutschem Thermometermuseum Geraberg und Schullandheim Geraberg e. V. erhält die Gemeinde Geratal eine Förderung von 78.163 Euro für die nächsten drei Jahre. Schwerpunkt ist eine digitale Wissensdatenbank, die gesammeltes Wissen zum Thema Klima für die Besucher nutzbar machen soll.
Dazu erklärt Umweltministerin Siegesmund: „Klimaschutz geht uns alle an – und die Wissensdatenbank soll alle neugierigen Nutzerinnen und Nutzer aufklären. Dazu unterstützen wir diesen Ansatz, der einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald leistet. Die Vernetzung von verschiedenen Akteuren und Einrichtungen stellt das anspruchsvolle Vorhaben auf eine breite Basis.“
Das Deutsche Thermometermuseum Geraberg bietet aktuell mit zahlreichen Ausstellungsstücken einen spannenden Fundus für Klima-Entdecker und Forscher, der derzeit noch nicht entsprechend präsentiert und zur Nutzung an Besucher bereitgestellt werden kann. Dies soll sich mit der Entwicklung und Etablierung einer digitalen Wissensdatenbank ändern. Mit dem Schullandheim Geraberg besteht seit Jahren eine enge Kooperation. Zudem verbindet der Thüringer Klimaweg beide Einrichtungen. Der Thüringer Klimaweg, ein TOP-B Weg nach Thüringer Wanderwegkonzeption, soll qualitativ aufgewertet werden. Vorgesehen ist eine inklusionsgerechte Modernisierung mit Entdecker-Inseln, Klima-App, Braille-Beschilderung und mehrsprachigen multimedialen Darstellungen. Im Schullandheim sollen Kinder und Jugendliche im Projekt „Klima?-Nur mit mir!“ selbst aktiv werden und Klimaforschung praktisch erproben können. Dazu wird eine multimediale Forscher-Wetterstation aufgebaut und eine digitale Schnittstelle zur Wissensdatenbank und zum Klimaweg eingerichtet werden.
Vorausgegangen war ein Projektaufruf Ende Januar 2021: Gemeinden und Gemeindeverbände, die innerhalb der acht Nationalen Naturlandschaften Thüringens liegen, konnten Projektskizzen für eine nachhaltige Regionalentwicklung beim Umweltministerium einreichen. In der möglichen Biosphärenregion Südharz/Kyffhäuser/Hohe Schrecke erfolgte diese Förderung erstmalig im Jahr 2020. In diesem Jahr wurde diese Fördermöglichkeit auf alle acht Thüringer Nationalen Naturlandschaften ausgeweitet.
Die bis Ende Februar eingereichten Projektskizzen wurden durch sechs regionale Gremien bewertet, die sich insbesondere aus Vertretern der beteiligten Landkreise zusammensetzten. Die Gemeinden mit den am besten bewerteten Projektskizzen wurden aufgefordert, einen konkreten Förderantrag bis Ende April beim TMUEN einzureichen. Die Projekte sollten so konzipiert sein, dass deren Umsetzung weitestgehend in 2021 möglich ist. In begründeten Fällen können Projekte darüber hinaus auch bis 2022 oder 2023 gefördert werden. Insgesamt wurden fast 140 Projektskizzen eingereicht, von denen 86 zur Antragstellung aufgefordert wurden. Insgesamt stehen für das laufende Jahr 2,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Hintergrund
Weitere Informationen zu den Nationalen Naturlandschaften (NNL) in Thüringen finden Sie unter http://www.natur.thueringen.de. NNLs zeichnen sich durch eine sehr reiche Naturausstattung aus, die auf Grund ihrer hohen Attraktivität auch zahlreiche Erholungssuchende und Touristen anlocken. Insbesondere der regionalökonomischen Wertschöpfung vor Ort kommt neben konkreten Pflege- und Schutzmaßnahmen besondere Bedeutung zu, um zusammen mit den Menschen vor Ort die Entwicklung und den Schutz dieser außergewöhnlichen Landschaften im Einklang miteinander voranzubringen. Zur kooperativen fachlichen Unterstützung stehen vor Ort bereits langjährig kompetente Verwaltungen und ein Träger als Ansprechpartner zur Verfügung.
Bild: Blick in den Thüringer Wald | © Regionalverbund Thüringer Wald e. V.