Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Rekord! Das Sommercamp von Basketball in Gotha (BiG) zählte in diesem Jahr 80 Mädchen und Jungen. Eine Herausforderung an das Coachesteam. Eine Herausforderung, der es in hohem Maße gerecht wurde, ebenso wie in den Jahren zuvor.

Seit 2014 gibt es die Rockets-Camps. Erstmals an Ostern ins Leben gerufen, dann schnell erweitert auf Sommer- und Herbstcamp. „Eine Erfolgsgeschichte“, sagt BiG-Präsident Andy Dittmar. Derer hat der Verein viele vorzuweisen, seitdem Basketball in Gotha die Vereinslandschaft in der Region bereichert. 1998, also vor einem Vierteljahrhundert, haben basketballbegeisterte Menschen wie Yvonne Schäfer, Astrid und Dirk Kollmar, Marlies und Burkhart Rall, Lothar Becker, Norman Wagner, Horst Graf, Wolfgang Otte und Peter Sturmhöfel den Verein Basketball in Gotha gegründet.

Zuvor hatte diese Sportart ihren Anfang unterm Dach des FSV 1950 Gotha genommen. „Doch die neue Abteilung wuchs so schnell, dass eine eigne Vereinsgründung unumgänglich war“, sagt BiG-Präsident Dittmar. Die Leidenschaft für diese Sportart brachte Dirk Kollmar mit in seine neue Heimat. Der viel zu früh verstorbene Chef der Oettinger-Brauerei infizierte Eltern und Kinder gleichermaßen mit dem Basketball-Virus. „Der Mann war Ideengeber und Macher gleichzeitig“, blickt Dittmar zurück, einer, der viele Menschen nicht nur für das Basketball-Spielen, sondern auch das Basketball-Gucken in Gotha begeisterte. „Seine Philosophie für diesen Sport konnten die Menschen mittragen.“ Und sie wirkt immer noch nach.

Erfolgsgeschichten, sagt Dittmar, gibt es viele in der 25-jährigen Vereinsgeschichte. Dabei blendet er keineswegs jene Momente aus, in denen es nicht so erfolgreich lief. „Wenn wir jedoch auf die Jahre blicken, hatten wir mehr Grund zur Freude als zum Hadern. Dass der Profisport bei BiG einen Höhenflug erlebte, der ein abruptes Ende fand, gehört auch zur Geschichte des Basketballs in der Residenzstadt. Doch die betraf nicht den Verein BiG. „Mit dem Aufstieg in die Profiliga reichten die Strukturen des Vereins nicht mehr aus, um allen Belangen gerecht zu werden. Es wurde eine BiG GmbH gegründet, in der sich sechs bis sieben Angestellte um die Profimannschaft kümmerten. Wir blicken heute auf das Vereinsjubiläum“, betont der Präsident. Wobei keineswegs vergessen ist, dass die Entwicklung des Vereins eng mit der GmbH verbunden ist. Das ist Peter Sturmhöfel zu danken, der es als Geschäftsführer der GmbH immer verstanden hat, auch den Verein in Strukturen einzubinden, die bis heute noch nachwirken. „Wir“, sagt Dittmar, „befinden uns nach Corona im Aufwind. BiG funktioniert durch einige wenige Akteure auf der organisatorischen Seite und durch viele Akteure, die das Ganze umsetzen, damit die Mannschaften sportlich erfolgreich sind. Und dazu gehört eine breit aufgestellte Kinder- und Jugendarbeit. Hier kann sich der Verein auf einen Pool ehrenamtlicher Übungsleiter verlassen.“

Trotzdem drohte sich die Beendigung des Profi-Spielbetriebes 2018 auch auf den Verein auszuwirken. „Das musste mit aller Kraft verhindert werden. Wir saßen zu acht zusammen und haben gesagt, der Verein ist sportliche Heimat für so viele Kinder, diese muss erhalten bleiben.“ Und das war auch der Moment, wo es für den Kugelstoßer Dittmar ernst wurde. „Ich wurde gefragt, ob ich im Vorstand mitarbeiten wolle. Und ich sagte zu.“ Nach Jahren als Stellvertreter neben Präsidentin Astrid Kollmar übernahm er im Juli 2020 von ihr dieses Amt. Und damit die Verantwortung für einen Verein, in dem mit 14 Mannschaften mehr als vor 25 Jahren am Spielbetrieb teilnehmen, mit einer erfreulich wachsenden Sparte Cheerleading. „Wir befinden uns also in einer Situation, die den besten Jahren von BiG gleicht, nur müssen wir die Anforderungen mit weniger Mitstreitern stemmen.“ Dittmar verweist darauf, dass Peter Krautwald nicht nur sportlicher Leiter ist, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, sondern auch die Geschäftsstelle koordiniert. Der BiG-Präsident beschreibt die Philosophie so: „Wir sind für Kinder und Jugendliche da, wir bieten Breitensport, wir sind in den Grundschulen unterwegs, um Mädchen und Jungen für Basketball zu begeistern. Diese Aufgabe nimmt Ronny Schönau sehr ernst. Im zurückliegenden Schuljahr hat er mit seinem Team in 21 Grundschulen 3500 Kinder mit seinem Team besucht.“ Mit diesem Konzept sei der Verein erfolgreich, wie die abgelaufene Saison zeigt. In fünf von sechs Altersklassen stellt BiG den Thüringenmeister. In der U19 spielte sich die Mannschaft in der Jugendbundesliga unter die besten acht Mannschaften. Was Dittmar für die Zukunft ausschließt, ist eine Rückkehr von BiG zum Profisport. „Dazu fehlt uns der Etat. Wenn sich allerdings ein ganz besonderes Talent zeigt, haben wir eine Kooperation mit den Erfurter Löwen. Dort werden bald zwei, vielleicht auch drei Gothaer in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B spielen.“ Im Verein sind rund 400 Mitglieder organisiert, davon sind 350 Kinder und Jugendliche. BiG ist eine gewaltige Kraft in der Region.

Bild: BiG-Präsident Andy Dittmar | © Klaus-Dieter Simmen

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