Regionalmanagement Thüringer Bogen:

„Herr Trebschuh hat hervorragende Arbeit geleistet“, sagt Enrico Eisenach. Damit habe dieser einen wichtigen Grundstein für seine Arbeit gelegt. Anderthalb Jahrzehnte hat sich der Gothaer im Ehrenamt um die Wander- und Radwege im Landkreis gekümmert. Dass er ankündigte, zeitnah kürzer treten zu wollen, beförderte eine Strukturveränderung.

Denn mit Eisenach nahm nun ein hauptamtlicher Kreiswegewart seine Arbeit auf. Damit reagierte das Landratsamt auf eine Forderung des Freistaates. Letzterer hat in seiner Wanderwegekonzeption 2025 angeregt, dass Landkreise mit herausragenden und überregional bedeutenden Routen die Qualitätssicherung in die Hände fest angestellter Kreiswegewarte legen. „Darauf haben wir reagiert“, sagt Adrian Weber, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung. Immerhin ist der Landkreis Gotha ein touristisches Schwergewicht im Land Thüringen. Da macht es Sinn, wenn jemand professionell sich darum kümmert, die Rad- und Wanderwege im Gothaer Land in guten Zustand zu versetzen und zu erhalten. Wobei, die Qualität gibt wenig Grund zur Sorge, dafür engagieren sich schließlich die ehrenamtlichen Wegewarte in den
Gemeinden. Mit ihnen zusammenzuarbeiten und ihr Wirken über Gemarkungsgrenzen hinaus zu koordinieren, ist eine wichtige Aufgabe des Mannes, der in Mihla heimisch ist. Und dort übrigens nach wie vor als ehrenamtlicher Wegewart agiert.

Enrico Eisenach beziffert die Gesamtlänge der Wanderwege im Landkreis auf deutlich mehr als eintausend Kilometer. Unter den Strecken, die Wanderer unter die Füße nehmen, sind auch überregionale wie der Fernwanderweg Eisenach – Budapest. „Für die Erhaltung von Wegen sind in der Regel die jeweiligen Gemeinden verantwortlich“, weiß Adrian Weber, „doch können sie stets auch nur auf jenen Abschnitt schauen, der durch ihr Gebiet führt. Qualitätsmanagement muss allerdings mehr im Blick haben. Und das soll der hauptamtliche Kreiswegewart künftig garantieren.“ Deshalb freut es den neuen Mitarbeiter im Landratsamt, dass die meisten ehrenamtlichen Kollegen mittlerweile Kontakt zu ihm aufgenommen haben. „Da werde ich in örtliche Entscheidungen eingebunden, damit ich immer auf dem aktuellen Stand bin.“ Und Amtsleiter Weber fügt hinzu, dass es wichtig ist, die künftigen Leitwege in der Region miteinander festzulegen. „Deshalb entstand unser Wanderkompetenznetzwerk, in dem alle, die etwas mit Wanderwegen zu tun haben, vereint sind und sich abstimmen werden. In diesem Jahr soll zunächst eine Liste von Wanderwegen erstellt werden, die wir als Leitwege dem Land Thüringen vorschlagen werden.“

Mit Dienstantritt bekam Eisenach sogleich eine wichtige und auch umfängliche Arbeit auf den Tisch. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat im Herbst vergangenen Jahres den Radfernweg Thüringer Städtekette unter die Lupe genommen, folglich auch jene Kilometer, die durch den Landkreis Gotha führen. Den ADFC-Fachleuten fiel manches auf, dass einer weiteren Zertifizierung als Drei-Sterne-Radweg entgegenstehen wird. Um einen Verlust dieses Prädikats vorzubeugen, hat der Kreiswegewart alle Mängel aufgelistet, die vornehmlich die Beschilderung des Radweges betreffen. Im Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung ist diese Liste angekommen. Um die überörtlich bedeutsame Verbindung bis zur anstehenden Nachprüfung des AFDC fit zu machen, werden die nötigen Schilder beschafft und rechtzeitig an Ort und Stelle angebracht. „So werden die Radtouristen wieder zielsicher auf der Städtekette durch unseren Landkreis geleitet“, verspricht Eisenach. Momentan ist er dabei, die Wander- und Radwege in seiner Verantwortung auf einer digitalen Karte zu erfassen und bestimmte Daten einzupflegen. Da ist beispielsweise abrufbar, wie an entsprechenden Knotenpunkten die Beschilderung beschaffen sein muss. Das erleichtert dem Mann, die Zielsetzung der Ausschilderung mit der Realität abzugleichen und gegebenenfalls sofort zu reagieren.

Bild: Kreiswegewart Enrico Eisenach | © Klaus-Dieter Simmen

>> ZURÜCK