Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Wundervoll leuchtendes Blau, hinter dem sich verschiedene Rottöne präsentieren, zartes Gelb im Kontrast zu kräftigem Rosa und schließlich kindskopfgroße Blüten in Alabasterweiß. All das bietet gegenwärtig der Rhododendron-Garten in Bad Tabarz. Und Jonas Guckuck, der vor Jahren die Idee dafür hatte und sie auch umsetzte, ist damit gar nicht glücklich.

„Zu früh“, sagt er, „viel zu früh.“

Mehr als vier Wochen vor der Zeit entfalten die Alpenrosen ihre Blütenpracht. Wenn Ende Mai dann das Blütenfest am Datenberg gefeiert wird, ist davon nichts mehr zu sehen.

Nun wäre es logisch, das alljährliche Fest einfach vorzuverlegen. Doch Guckuck winkt ab.

„Wir haben alle Verträge unter Dach und Fach, der Aufwand, das zu verändern, ist gewaltig, abgesehen davon, ob die Musiker noch freie Zeit finden. Deshalb haben wir beschlossen, es bleibt wie es ist, auch wenn dann allerhöchstens die ganz alten Rhododendron-Exemplare noch ein paar verspätete Blüten zeigen.“

Außerdem hat Guckuck schon vor einiger Zeit damit begonnen, die Anlage mit Gewächsen zu erweitern, die außerhalb der Rhododendronblüte für Farbtupfer sorgen – sei es mit auffälligem Blattwerk oder hübschen Blüten.

„Dazu gehören verschiedene Ahornarten und beispielsweise ein Gewürzstrauch.“

Vor wenigen Jahren haben Stürme über Thüringen für große Schäden gesorgt. Davon war auch der Rhododendron-Garten in Bad Tabarz nicht ausgenommen. Wenn damals Jonas Guckuck ziemlich angefressen war, sieht er das heute eher gelassen. Im Ergebnis konnte die Anlage erweitert werden, so dass hier gegenwärtig 270 verschiedene Rhododendronarten stehen. Und der Verein, der für Pflege und Erhalt des Gartens Verantwortung trägt, konnte die Hütte vom Kletterwald erwerben, der nach den Stürmen nicht wieder aufgebaut wurde.

„Das versetzt uns in die Lage, zu besonderen Anlässen unsere Besucher zu bewirten“,

freut sich der Mann. Im Klartext heißt das, sowohl Himmelfahrt als auch Pfingsten gibt es gastronomische Versorgung im Garten am Datenberg. Guckuck versteht beides sozusagen als vorgezogenes Blütenfest.

Was nicht bedeutet, dass die für den 25. und 26. Mai anberaumte Traditionsveranstaltung zum Stiefkind verkommt.

„Wir werden feiern, wie gewohnt mit gastronomischer Versorgung. Die Vereinsmitglieder verkaufen selbstgebackenen Kuchen, der Rost wird angeheizt, es gibt Getränke und prima Unterhaltungsmusik.“

Selbst wenn die Rhododendronblüte dann Geschichte ist – der Blick über blühende Wiesen auf Bad Tabarz lohnt einen Ausflug in Richtung Datenberg.

Bilder: Rhododendron-Garten Bad Tabarz | © Klaus-Dieter Simmen

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