Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Mit Herz will Matthias Schade die Herzen der Besucher auf der Grünen Woche in Berlin erobern, genauer gesagt mit 2000 Herzen. Und die bestehen neben Kartoffeln vor allem aus einer Portion Innovation, einer Prise Thüringer Landwirtschaft, einem kräftigen Schuss Tradition und, wie die Form schon erahnen lässt, aus viel Thüringer Herzlichkeit. Eine runde Sache also, wenn man so will. Nur rund sind die Klöße der Firma Schadinis mit Sitz in Gotha-Boilstädt eben nicht. Sie kommen herzförmig oder als Dino daher. Und vor allem als Donut. Mit dieser Form nahm eine Geschichte ihren Lauf, die keineswegs das Ende des runden Kloßes einläutet, die Kloßwelt hingegen um viele Facetten bereichert.

Als Corona das Land lahmlegte, musste auch der Wirt vom Wiesengrund in Gotha-Boilstädt die Tür absperren. Nun ist Matthias Schade keiner, der untätig rumsitzen kann. Deshalb begann er gleich damit, seine Idee umzusetzen, Kloßmasse in Donutform zu bringen. „Das war ein Akt wider besseres Wissen“, blickt er lächelnd zurück. „Mir war klar, das kann gar nicht gehen. Und etliche Versuche haben das auch immer wieder bestätigt.“ Dann kam der Punkt, an dem Schade zu ergründen begann, woran sein Vorhaben scheitert. Dabei, sagt er, bekam er Hilfestellung von seiner Frau, Ärztin von Beruf, die ihm die Prozesse von Stärke und weitere chemische Reaktionen erläuterte. Das neue Fachwissen und Versuch und Irrtum führten den Erfinder schließlich auf den richtigen Weg. Die ersten Donuts aus Kloßteig bekamen und vor allem hielten ihre Form. Heute greifen etliche Restaurantküchen im Land auf dieses Kartoffelprodukt zurück. „Man kann es nicht nur wie Klöße knapp unter dem Siedepunkt ziehen lassen, diese Donuts können auch frittiert werden. Schön knusprig werden sie schon bei 150 Grad, wo Acrylamid noch keine große Rolle spielt“, versichert der Gastronom. Auf Grund der Form bieten sie sich als Vorspeise an, doch auch süße Varianten als Dessert sind möglich.

Auf dem Weg dahin hatte Schade viele Begleiter. Wissenschaftler aus Forschungszentren ebenso wie Vertreter der Thüringer Industrie- und Handelskammer oder des Bundeswirtschaftsministeriums. Und Menschen, die ihm ganz praktisch zur Seite standen. Dazu zählten Köche, die ihn als Rezepte-Erfinder unterstützten. „Meine Produkte sind nicht nur aus kulinarischer Sicht interessant“, erzählt Schade, „da sie im Kühlschrank lange haltbar sind, fällt die Tiefkühlstrecke weg. Energieersparnis ist gegeben. Und da sie nicht gefroren in die Fritteuse kommen, sind sie auch schneller fertig gegart.“ All das bringe unterm Strich eine Energieersparnis von rund 40 Prozent. Natürlich sorgen Konservierungsstoffe für die lange Haltbarkeit bei sieben Grad Celsius. „Aber ich versichere, davon setzen wir deutlich weniger ein, als in anderen Erzeugnissen zu finden sind. Ein weiterer Vorteil: Kartoffelherzen und Co. haben einen hohen Anteil an resistenter Stärke vom Typ 3. Die wird im Magen nicht verdaut und gelangt so in den Darmtrakt, wo sie den Bakterien wertvolle Nahrung ist. „Deshalb sind Schadinis interessant für Seniorenheime oder Krankenhäuser.“

Franchisenehmer sollen künftig Schadinis-Produkte auf den Markt bringen. Gastwirt Schade ist von seiner Erfindung überzeugt. „Diese Kartoffelerzeugnisse werden nicht mehr vom Markt verschwinden.“ Und der Formenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt. „Wer ganz spezielle Wünsche hat, wir werden sie ihm erfüllen.“ Der Chef der Firma Schadinis fährt mit Kartoffelherzen und viel Begeisterung nach Berlin. „Ich bin dankbar, bei der Grünen Woche am Gemeinschaftsstand des Thüringer Bogens dabei sein zu dürfen.“ Schon im Vorfeld hat das Früchte getragen. „Man kommt mit Vertretern der anderen Unternehmen ins Gespräch. In diesem Rahmen habe ich mit der Rosengärtnerin Antje Kochlett vom Rosenhof Holzhausen geplaudert. Und wir sind uns einig, dass eines ihrer Rosenprodukte sich prima mit dem Kartoffeldonut verbinden lässt. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie.“

 

Grüne Woche 2024

Der Thüringer Bogen auf der Grünen Woche

Bild: Matthias Schade mit seinen Kloßherzen freut sich auf die Grüne Woche. | © Gewerbeverein Gotha e. V.

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