Thüringer Heilbäderverband e. V.:

Heute trafen sich Ilmenaus Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß, der Ortsteilbürgermeister von Stützerbach Frank Juffa, der Präsident des Thüringer Heilbäderverbandes Matthias Strejc und die Geschäftsführerin Melanie Kornhaas, um die Mitgliedschaft Stützerbachs im Thüringer Heilbäderverband offiziell zu besiegeln. Dazu luden sie weitere Vertreter der Stadt Ilmenau und des Kurortes an die Stützerbacher Kneippanlage ein.

Der Luftkurort Stützerbach, Ortsteil von Ilmenau, ist damit das 17. Mitglied im Thüringer Heilbäderverband e. V. Der Verband vertritt die Interessen der prädikatisierten Kurorte und Heilbäder. Es gibt in Thüringen aktuell 18 staatlich anerkannte Kurorte. Diese müssen laut Thüringer Kurortgesetz natürliche Heilmittel wie Sole, Heilwasser, Moor oder heilendes Klima aufweisen, anerkannte Heilverfahren wie die Kneipptherapie anwenden und einen „artgemäßen Kurortcharakter“ nachweisen. Die staatliche Anerkennung als Kurort oder Heilbad ist an strenge Kriterien geknüpft. Dazu gehören feste Qualitätsanforderungen an die kurspezifischen Einrichtungen, die Einhaltung bioklimatischer und lufthygienischer Bedingungen und die Eignung der natürlich vorkommenden Heilmittel. Die staatliche Prädikatisierung gilt für 10 Jahre und muss regelmäßig nachgewiesen werden.

„Dass wir heute die Aufnahme von Stützerbach in den Thüringer Heilbäderverband offiziell besiegeln, ist mit Blick auf die touristischen Anstrengungen in der Vergangenheit und in der Gegenwart konsequent. Wir wissen um die Bedeutung des Gesundheitstourismus und ich bin überzeugt, dass die engagierten Einwohnerinnen und Einwohner vor Ort gemeinsam mit der Ilmenau-Information und dem Thüringer Heilbäderverband unser Stützerbach als Marke für die Heilkraft der Natur weiterentwickeln werden“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß

„Ich freue mich sehr, dass der Luftkurort Stützerbach mit seiner Mitgliedschaft unsere Initiativen zur Förderung der Kur und des Gesundheitstourismus verstärkt. Die Thüringer Kurorte sind mit 27 % Anteil an den Übernachtungen ein wichtiger Baustein im Thüringer Tourismus.“ sagt Matthias Strejc, Präsident des Thüringer Heilbäderverbandes und Bürgermeister von Bad Frankenhausen.

Stützerbach trägt seit 2005 den Titel „Staatlich anerkannter Luftkurort“ und liegt im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald. Zum beliebten Rennsteig sind es gerade mal drei Kilometer – der Ort selbst liegt auf einer Höhe zwischen 600 und 800 Metern. Die staubfreie Mittelgebirgsluft unterstützt viele Therapien und kann Linderung z. B. bei Atemwegs- oder Kreislauferkrankungen bewirken. Nach einem Luftgutachten des Deutschen Wetterdienstes zählt Stützerbach zu den besten 20 Prozent aller deutschen Luftkurorte.

Zu den prominenten Kurgästen von einst zählt Johann Wolfgang von Goethe. Insgesamt dreizehnmal weilte er in Stützerbach und bewohnte während dieser Zeit das „Gundelachsche Haus“ – heute Museum mit originalem Wohn- und Arbeitszimmer Goethes.

Wegen der idealen natürlichen und klimatischen Voraussetzungen wurde schon 1932 der erste örtliche Kneipp-Verein gegründet. Heute erfrischt und heilt die Dr. Bartels-Kneipp-Anlage mit Wassertretbecken und Armbädern. Im Kur-Natur-Lehrinstitut erhalten angehende Physiotherapeuten ihre Ausbildung.

In Stützerbach kann der Kurgast unter Heilgymnastik- und Waldbadekursen, Rückenschule, Naturschwimmbad und den Terrainkurwegen wählen. Der 3,3 km lange AtemWeg mit 11 Übungstafeln führt durch eine idyllische Landschaft und lädt ein, sich bei Atem- und Kneippübungen zu entspannen. Der Dr. Wald Weg, ein neu gestalteter Rundwanderweg durch das UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald, lädt zum entschleunigten Naturerleben ein. Es gibt flüsternde Waldbänke, Himmelsliegen und eine Himmelsschaukel, die entlang des Weges die Sinne ansprechen. Impulstafeln geben Anregungen für Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen.

Der im Jahr 1991 gegründete Thüringer Heilbäderverband e. V. ist der landesweite Interessenverband der 17 prädikatisierten Heilbäder und Kurorte in Thüringen. Seine Aufgabe ist es, seine Mitglieder gesellschafts-, sozial- und wirtschaftspolitisch zu unterstützen und für den Gesundheitstourismus und die Kur in Thüringen zu werben.

Daten zu den Heilbädern und Kurorten in Thüringen:
Statistisches Landesamt 2022: 2.280.946 Übernachtungen in den Kurorten und Heilbädern, das sind 27 Prozent aller Übernachtungen (ohne Camping) in Thüringen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt, bedingt durch längere Kuraufenthalte, in den Kurorten bei 5,6 Tagen (ganz Thüringen 2,6 Tage).
Studie aus 2019: Umsatz von 770 Mio. EUR Umsatz pro Jahr, ca. 11.600 Beschäftigungsverhältnisse, touristischer Wertschöpfungseffekt von etwa 442 Mio. EUR

Bild: Stützerbach Armbad am Panoramaweg | © Stadt Ilmenau

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