Regionalmanagement Thüringer Bogen:

In der Bäckerei Kowalski in Plaue duftet es lieblich. Nur eben nicht mehr nach frischen Backwaren. Dafür jedoch nach Rose. Im Herbst 2021 zog der Bäckermeister das letzte Brot aus dem Ofen. Dann standen die Räume leer. Bis Ende des vergangenen Jahres. Da nämlich eröffnete Rosengärtnerin Antje Kochlett dort ihren Laden.

Auf dem Rosenhof Holzhausen stehen unterhalb der Wachsenburg die Rosen, deren wundervollen Duft sie seit einigen Jahren konserviert. Und auf immer raffiniertere Art und Weise. Deshalb musste auch ein Ladengeschäft her, um der Angebotsvielfalt gerecht zu werden.

Eröffnung sei im Dezember gewesen, erzählt die Gartenbau-Ingenieurin. „Da feierten wir die erste Höfliche Weihnacht in Plauen.“ Das leite sich einmal von Hof und einmal von höflich her, lässt sie wissen. Was da eine Handvoll Enthusiasten auf die Beine stellte, kam sehr gut an bei den Einwohnern. Die Wiederholung ist schon fest eingeplant.

Antje Kochlett zeigte sich überrascht über das rege Interesse, das ihre Rosenprodukte erfuhren. „Und als ich erzählte, dass ich weitere Anbaufläche für die Damaszener Rosen suche, versprachen einige sich umzuhören, wo in Plaue Möglichkeiten zu finden wären“, freut sie sich. Die Anbaufläche in Holzhausen erweist sich mit Blick auf die Zukunft als nicht mehr ausreichend. Vielleicht gibt es ja auch dort Land, das sie für weitere Rosenstöcke pachten kann.

Ging es anfangs nur um Rosenwasser, erweiterte die Rosengärtnerin ihre Produktionspalette rasch. Klar, Rosenwasser ist immer noch sehr gefragt. Doch auch Seife aus Rosenöl, Rosenduft-Taschenzerstäuber, Himbeere-Rosenlikör, Orientalisches Blau-Rosen-Salz, getrocknete Rosenblüten, Rosenbalsamico und Rosensirup stehen im Regal – das Angebot verzückt die Kunden immer wieder. Und darauf hofft Kochlett auch Ende Januar, wenn sie am Gemeinschaftsstand vom Thüringer Bogen auf der Grünen Woche in Berlin den Rosenhof Holzhausen vorstellt. Sie ist dort schon zum zweiten Male vertreten. „Das ist für mich eine Auszeichnung! Dass ich ausgewählt wurde, den Ilm-Kreis zu vertreten, ehrt mich.“ In Berlin wird sie mit weiteren Rosenspezialitäten aufwarten, die einmal in Zusammenarbeit mit Zuckerbäckermeister Robert Gölzner entstanden sind. Er fertigt für die Unternehmerin aus Plaue Bonbons, Schokolade und Pralinen, so etwa Bonbons mit Himbeere und Rosenblüte, Pralinen mit Quitten-Rosen-Schnaps. Die aktuelle Schokoladen-Kreation vereint weiße Schokolade und Zartbittertafel mit getrockneten Rosenblüten und Himbeer-Crunch. Im Gepäck hat sie auch wieder Liköre aus der Manufaktur Gehratz aus Wandersleben. Dort produziert Jörg Ratzmann für den Rosenhof unterschiedliche Spirituosen.

Möglicherweise kommt schon bald eine weitere Leckerei hinzu. In Vorbereitung auf die Grüne Woche lernte sie den Gothaer Matthias Schade kennen, der mit seinen Schadinis – vielfältigen Kartoffelprodukten – auch süße Varianten anbietet. „Da sind wir gleich ins Gespräch gekommen, ob da nicht etwas mit Rosenwasser oder Rosensirup zu kombinieren wäre“, erzählt die Gartenbau-Ingenieurin. Sie ist fest davon überzeugt, dass aus der Idee ein überzeugendes Produkt erwachsen wird.

Grüne Woche 2024

Der Thüringer Bogen auf der Grünen Woche

Bild: Antje Kochlett vom Rosenhof Holzhausen | © Klaus-Dieter Simmen

>> ZURÜCK