Stiftung Jugend forscht e. V.:
Für den 58. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich 18 junge MINT-Talente aus Thüringen qualifiziert. Die Landessiegerinnen und Landessieger wurden heute in Jena ausgezeichnet. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, gemeinsam ausgerichtet von der JENOPTIK AG und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), präsentierten 82 Jungforscherinnen und Jungforscher insgesamt 37 Forschungsprojekte.
Parietin ist ein markanter Farbstoff, den die Flechte Xanthoria parietina bildet. Elisabeth Nitz (17), Janez Caspar Hilbert (18) und Stella Montag (18) vom Schülerforschungszentrum Erfurt gingen der Frage nach, welche Funktion das Parietin hat, und konnten zeigen, dass der Farbstoff als Schutz vor übermäßiger Wärmeentwicklung innerhalb der Flechte dient. Die drei siegten im Fachgebiet Biologie. Manuel Paul (18), Luisa Fechner (17) und Greta Diederich (17) vom Staatlichen Gymnasium „Albert Schweitzer“ Erfurt errangen den Landessieg im Fachgebiet Chemie. Sie befassten sich mit dem Recyclingprozess von PET-Flaschen und untersuchten die Veränderung ihrer chemischen und mechanischen Eigenschaften, um das Verfahren zu verbessern.
Landessiegerinnen im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften wurden Maike Gräfenstein (18), Emilie Gräfe (18) und Charlize Opitz (18) vom Staatlichen Gymnasium „Johann Heinrich Pestalozzi“ Stadtroda. Die drei entwickelten eine webbasierte Stadtführung durch ihre Heimatstadt. Das Informationsangebot ist altersspezifisch aufbereitet und lässt sich auf dem Rundgang per QR-Code abrufen. Im Fachgebiet Mathematik/Informatik überzeugte Jos Constantin Heinemann von der Goetheschule Ilmenau die Jury. Der 15-Jährige beschäftigte sich mit dem Strategiespiel „Dodgem“. Er untersuchte, ob es sich bei unveränderten Regeln auf verschiedenen Feldgrößen spielen lässt, und schrieb unter anderem ein Computerprogramm, um damit den perfekten Gegenspieler zu simulieren.
Physik-Landessiegerinnen wurden Ronja Hollatz (16) und Lea Gaurun (17) von der Goetheschule Ilmenau. Die Jungforscherinnen ermittelten mithilfe akustischer Messungen in zwei Klassenstufen die typische Lärmbelastung an ihrer Schule. Während der Arbeitsphasen wurden dabei teilweise Spitzenwerte von fast 100 Dezibel erreicht. Juliane Pätz (18), Jakob Seifert (18) und Anna-Lena Munzert (18) vom Staatlichen Gymnasium „Dr. Konrad Duden“ Schleiz entwickelten ein Messgerät, mit dem sich beim Anbau der Mikroalge Spirulina Parameter wie pH-Wert, Temperatur und optische Dichte bestimmen lassen. Da es preiswert und leicht zu bedienen ist, eignet sich das Gerät sehr gut für die Überprüfung der Lebensmittelsicherheit in Entwicklungsländern.
Mit dem Landessieg für die beste interdisziplinäre Arbeit wurden Antonia Bockhorn (18), Julia Richter (18) und Antonia Heinrich (18) vom Staatlichen Gymnasium „Ernst Abbe“ Jena ausgezeichnet. Sie analysierten die biologische Abbaubarkeit unterschiedlicher Vliesmaterialien, die für medizinische Gesichtsmasken verwendet werden. Darüber hinaus untersuchten sie die Filterleistung der Stoffe.
Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 58. Bundesfinale vom 18. bis 21. Mai 2023 in Bremen statt. Gemeinsame Ausrichter sind die Stiftung Jugend forscht e. V. und die Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V.
Bild: Ronja Hollatz und Lea Gaurun bei Jugend forscht | © TU Ilmenau/Dino Junski