Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Jens Freytag, Schulleiter in Tonna, zeigte sich begeistert. Die Gothaer Jugend-Unternehmenswerkstatt bietet seinen Schülern endlich die langersehnte Möglichkeit, in der Berufsvorbereitung Praxisluft zu schnuppern.
Für Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch ist die Werkstatt eine längst fällige Möglichkeit, junge Menschen an Berufe heranzuführen, in denen sie dringend gebraucht werden. Und Uwe Jäger, Leiter vom VHS-Bildungswerk in der Residenzstadt, freut sich über eine weitere Facette im Bildungsangebot des Unternehmens. Eröffnet wurde die erste Jugend-Unternehmenswerkstatt im Landkreis Gotha am Mittwoch in der Gleichenstraße.
„Unsere Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, kurz STIFT, hat seit vergangenem Jahr einen neuen, spannenden Baustein in ihrer MINT-Bildungskette bei der Initiative Jungforscher Thüringen. Mit dem Projekt der Jugend-Unternehmenswerkstätten haben Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit die Möglichkeit, sich an verschiedenen Techniken und Maschinen auszuprobieren. So können die Mädchen und Jungen nicht nur ihr handwerklich-technisches Geschick entdecken, sondern auch einen Einblick in verschiedene Berufszweige erhalten“, brachte STIFT-Vorstand Sven Günther das Anliegen dieser Einrichtung auf den Punkt.
Mit dem VHS-Bildungswerk in Gotha hat STIFT einen leistungsfähigen Partner im Thüringer Bogen gefunden, der auf reichlich Erfahrungen als Dienstleister blicken kann. Da sich zahlreiche Unternehmen keine Lehrwerkstatt mehr leisten, andererseits schon eigenen Nachwuchs heranziehen wollen, greifen diese auf das Angebot der überbetrieblichen Bildungsstätte zurück. Hier erhalten die Auszubildenden das nötige praktische Rüstzeug, um später als Werkzeugmechaniker, Industriemechaniker oder Zerspanungstechniker arbeiten zu können.
Die Schüler sollen ab jetzt an ausgewählten Nachmittagen an solche Berufe herangeführt werden. Dabei setzen die Organisatoren auf die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen. „Die Geschichte soll für die Mädchen und Jungen natürlich auch spannend sein“, informiert Günther. „So können sie beispielsweise einen lernfähigen Miniroboter konstruieren, bauen und letztlich auch programmieren.“ Für Carlo Peter, Ausbilder im VHS-Bildungswerk, eine anspruchsvolle Aufgabe. „Zumal wir diese nötige Kapazität haben, denn nicht immer sind alle Maschinen von Auszubildenden besetzt.“
Für Gothas Oberbürgermeister ist es wichtig, etwas gegen den Fachkräftemangel in der Region zu tun. „Ich höre immer wieder, dass überall ausgebildete Mitarbeiter fehlen. Hier in der Jugend-Unternehmenswerkstatt können Mädchen und Jungen frühzeitig und praxisbezogen an handwerkliche Berufe herangeführt werden.“ Wenn sich dann ein Jugendlicher für ein Handwerk entscheide, dann bereits aus Erfahrung heraus.
Bild: OB Knut Kreuch, Sven Günther und Uwe Jäger im Gespräch mit Ausbilder Erhard Neumann, der Lehrlinge an modernen CNC-Maschinen ausbildet. | © Klaus-Dieter Simmen