Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Man mag es kaum glauben, in diesem Jahr klingen die Hammer bereits zum 39. Male beim Internationalen Schmiedesymposium im Tobiashammer auf dem Amboss. Und es ist eine ganz besondere Auflage, ist sie doch eingebunden in die 1300-Jahrfeier von Ohrdruf. Folgerichtig wurde das Jubiläum auch zur Aufgabenstellung für die Kunstschmiede. Die werden am 12. August aktiv, nutzen die Woche bis Freitag, um ihre Modelle zu fertigen. Am Samstag, 17. August, können diese dann bewundert werden. Nicht wie gewohnt am Tobiashammer, sondern diesmal im Barockgarten vor Schloss Ehrenstein.
Der Tobiashammer ist ein herausragendes technisches Denkmal in Thüringen. Trotzdem liegt er seit fünf Jahren im Dornröschenschlaf. Einzig die Schmiedesymposien brachten für kurze Zeit Leben in das historische Gemäuer, das bald 500 Jahre alt ist. Für die Öffentlichkeit verschlossen bleiben die Türen, seitdem die Stadt Ohrdruf das Denkmal in Besitz hat. Was nicht bedeutet, dass dort nichts passiert. Das Dach wurde größtenteils neu eigedeckt und andere Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen. Dafür wurden 122.000 Euro aufgewendet, darunter nicht unerhebliche Fördermittel. Das weiß der Verein Tobiashammer Forum zu schätzen. Dieser will unter Leitung seines Vorsitzenden Heinz Bley das technische Denkmal wieder zu einem Erlebnismuseum gestalten.
Dazu haben wir konkrete Pläne. Die wollen wir im Stadtrat und Bürgermeister Stefan Schambach vorstellen. Wenn von dort das Signal kommt, dass unsere Ideen mitgetragen werden können, wird aus dem Tobiashammer wieder ein touristischer Magnet,
ist Bley sicher. Vereinsmitglied Professor Hill hat als Diskussionsgrundlage eine Konzeption verfasst, die das Technik-Erlebnismuseum „Tobiashammer“ im Zukunftszentrum Mensch-Natur-Technik in Ohrdruf verortet.
Zunächst aber organisiert und veranstaltet das Tobiashammer Forum das diesjährige Schmiedesymposium im Hammerwerk.
Wir freuen uns, sechs Kunstschmiede begrüßen zu können, sagt Vereinsmitglied Eva Breddin, darunter zwei Frauen.
Das sind Paz Prieto del Álamo aus Spanien und Christine Wild aus Randegg in Österreich. Sie schmiedet gemeinsam mit ihrem Partner Sepp Eybl. Mit Denni Ludwig aus Herzberg/Elster als amtierender Teamweltmeister im Kunstschmieden ist auch ein Hochkaräter an Hammer und Amboss zu erleben. Robin Muth aus Höeischweiler und Albrecht Rühle aus Weinstadt vervollständigen das Team. Und wie immer beteiligen sich Schüler vom Gymnasium Gleichense am Symposium, die ihren Modellen Gestalt geben wollen. All das können Besucher live verfolgen und dabei natürlich auch einen Blick ins Museum werfen.
Bild: Modell von Albrecht Rühle, wie er 1300 Jahre Ohrdruf sieht. | © Albrecht Rühle