Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Mit 48 Mitarbeitern ist Heller Maschinen & Technologie in Arnstadt eher ein kleiner Player in der Region. Mit seinem Portfolio allerdings durchaus ein Schwergewicht in der Branche. Und wer sich für eine Ausbildung in diesem Unternehmen entscheidet, kann umfangreiches Wissen erwerben.

Denn das Familienunternehmen entwickelt Automatisierungslösungen für unterschiedliche Bereiche. Und das setzt fundiertes Wissen in Robotik, Maschinen- und Prozessverkettung, in Prozessleittechnik und in Software sowie HMI voraus. Letzteres steht für computergestützte Mensch-Maschinen-Benutzerschnittstelle. Lösungen werden hier gefunden für Beladen und Entladen, für Montieren, Bearbeiten, Verketten und auch für Schweißen sowie Reinigen und Prüfen. Das garantiert eine vielgestaltige Ausbildung.

Trotzdem stehen bei Heller Berufsanfänger keineswegs Schlange, wie in allen anderen Betrieben ebenso wenig. Wehmütig blickt Alexander Heller, der seit 2013 das 1990 vom Vater gegründete Unternehmen leitet, auf jene Zeit zurück, da 50 Bewerber hier eine Ausbildung beginnen wollten. Doch die sei vorbei, sagt er. Jetzt gehe es darum, geeignete Bewerber zu überzeugen und sie nach Ende der Lehrzeit im Betrieb zu halten. „Wir bilden ja nicht aus um der Ausbildung willen, sondern weil es Sinn macht, für unseren eigenen Nachwuchs zu sorgen.“

Was vor knapp 34 Jahren mit fünf Angestellten startete, ist ein breit aufgestelltes Unternehmen. Das war von Beginn an Strategie, um so gegen etwaige Krisen gewappnet zu sein. „Wenn man von einem speziellen Industriezweig abhängig ist, kann das bedrohlich für den Fortbestand werden, sobald dieser in Bedrängnis kommt.“ Auf vielen Feldern unterwegs zu sein, bedeute also auch Sicherheit fürs Unternehmen. Andererseits weiß Heller, dass dafür fundiertes Wissen in mehreren Bereichen nötig ist. „Deshalb arbeiten wir mit Partnern zusammen, wenn wir neue Lösungen finden müssen“, erzählt er, „beispielsweise mit dem Fraunhofer-Institut, mit verschiedenen Hochschulen oder externen Konstruktionsbüros. Und natürlich qualifizieren wir unsere Mitarbeiter regelmäßig.“ Was da an Wissen transferiert wird, ist auch für die Auszubildenden verfügbar.

Produktentwicklung für Kunden vollzieht sich nicht im stillen Kämmerlein. Das ist ein Prozess, in dem der Kunde von Anfang an eingebunden ist. Und folglich auch der Auszubildende. Das setzt voraus, dass dieser für die Arbeit geeignet ist. Um das bei den Bewerbern so gut wie möglich abzusichern, bietet die Firma Schülerpraktika an. Acht-, Neunt- und auch Zehntklässler bekommen die Möglichkeit, sich für eine Woche im Unternehmen umzusehen. Dabei müssen sie auch kleinere Aufgaben erledigen. „Während die jungen Leute uns kennenlernen, schauen auch wir sie uns an. Wer einen guten Eindruck hinterlässt, mit dem sprechen wir dann auch über unsere Ausbildungsmöglichkeiten“, informiert der Geschäftsführer. Wer sich ohne Praktikum bei Heller Maschinen & Technologie bewirbt, dem räumt Alexander Heller die Möglichkeit ein, während der Ferienzeit für eine Woche ins Unternehmen zu kommen.

Wenn die Arnstädter Firma am letzten Januarsamstag seinen Stand auf der Berufsinformationsmesse aufbaut, werden nicht nur Vertreter der Firmenleitung den Besuchern Rede und Antwort stehen, sondern auch aktuelle Lehrlinge. Und diese werden ihren Altersgenossen sagen können, dass eine Ausbildung in diesem Betrieb viele Chancen bietet. Auch Erfahrungen im Ausland zu sammeln, gehört dazu. Denn ein Viertel der Kunden kommen aus Ländern Europas, aber auch in China, Indien und den USA gibt es Unternehmen, die auf Arnstädter Knowhow setzen.

Bild: Alexander Heller (l). im Gespräch mit einem Mitarbeiter | © Klaus-Dieter Simmen

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