TU Ilmenau:

Sie studieren so unterschiedliche Fächer wie Maschinenbau, Biotechnische Chemie, Wirtschaftsingenieurwesen, Fahrzeugtechnik oder Informatik und kommen aus verschiedenen Herkunftsländern und Hintergründen. Doch sie eint ihr besonderes Engagement und ihre herausragenden Leistungen im Studium: Insgesamt 47 Studierende der Technischen Universität Ilmenau wurden dafür am 23. November im Rahmen einer Feierstunde ausgezeichnet.

45 Studentinnen und Studenten der TU Ilmenau erhielten im Studienjahr 2023/24 sogenannte „Deutschlandstipendien“. In dem Bundesprogramm werden Studierende, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt, für ein Jahr mit einem Stipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat gefördert. Die Hälfte der Förderung kommt von freiwilligen Förderinnen und Förderern, die andere Hälfte vom Bund. Bei der Auszeichnungsveranstaltung im Audimax überreichten Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Stiftungen und Vereinen sowie Privatpersonen die Deutschlandstipendien persönlich an ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch eine virtuelle Grußbotschaft von Kai Ziesenis, Abteilungsleiter Hochschulen im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, der den Geförderten, auch im Namen des Wissenschaftsministers Wolfgang Tiefensee, seine Gratulation aussprach und der TU Ilmenau herzlich für ihr Engagement in der Akquise und Vergabe von Deutschlandstipendien dankte:

Das Deutschlandstipendium honoriert Spitzenleistung. Mit seiner Unterstützung sollen aus den Talenten die Spitzen- und Führungskräfte von morgen werden.

In diesem Jahr ermöglichten 20 Förderinnen und Förderer die Stipendienvergabe. Vergeben wurde außerdem ein Alumni-Stipendium. Insgesamt wurden an der TU Ilmenau in den vergangenen elf Jahren 520 Deutschlandstipendien ausgereicht. „Diese Förderung ist deutlich mehr als eine finanzielle Zuwendung“, so Vizepräsidentin für Studium und Lehre Prof. Anja Geigenmüller in ihrer Ansprache:

Sie motiviert und sie erkennt Leistung im Studium und soziales Engagement an, aber auch den Willen all derjenigen, die keinen sehr glatten, geraden Bildungsweg haben, sich ihren Weg in die berufliche Zukunft zu erkämpfen.

Damit fördere das Deutschlandstipendium Zukunft: „Unsere Zukunft, weil genau das die Fähigkeiten sind, die wir in diesem Land und dieser aktuellen Situation brauchen, in der wir sehr klare Vorgaben haben, in welche Richtung wir Gesellschaft, Wirtschaft und Technik weiterentwickeln müssen.“ Dafür brauche es die fachliche Exzellenz, aber auch den Willen, sich zu engagieren und sich durchzubeißen. „Deshalb ist es uns eine ganz besondere Freude, dass wir hier Auszuzeichnende haben, die diese Qualifikationen erfüllen.“

„Ich wusste, zusätzlich zu meiner Familie steht noch jemand hinter mir“

Einer von ihnen ist Thomas Röckl, Mechatronik-Student im fünften Fachsemester und studentischer Assistent sowohl am Fachgebiet für Produkt- und Systementwicklung als auch am Zentralinstitut für Bildung, wo er seine praktischen Fähigkeiten in Workshops zum Löten und 3D-Druck an Schülerinnen, Schüler und Studierende weitergibt. Stellvertretend für alle geförderten Studentinnen und Studenten schilderte er seine Perspektive auf das Deutschlandstipendium und bedankte sich bei den Förderinnen und Förderern. Das Interesse für Physik und Technik entwickelte er bereits in seiner Schulzeit in Bayern. Für die Förderung ausgewählt wurde er mit Beginn seines Studiums in Ilmenau:

Das war mir eine große Bestärkung in der Anfangszeit. Wie wohl auch bei manch anderem lief für mich nicht alles ganz glatt. Aber ich wusste, zusätzlich zu meiner Familie steht noch jemand hinter mir und gibt mir das Gefühl, hier an der Uni richtig zu sein.

In diesem Jahr sind drei neue Vereine, Unternehmen und Privatpersonen hinzugekommen, die sich für begabte und engagierte Studierende an der TU Ilmenau stark machen. In seiner Festrede erklärte Dr. Nikolai Gauss von der Christian Bürkert Stiftung stellvertretend für alle Förderer und Förderinnen die Motivation für die Unterstützung der jungen Menschen: „Das Stipendium soll Ihnen Freiräume geben: Freiräume für Bildungschancen und Ihre Entwicklung.“ Zugleich sei die Förderung aber auch als Auftrag zu verstehen:

Wir leben in einer Welt mit zunehmenden Unsicherheiten und begrenzten Ressourcen für uns Menschen. Wir haben die Aufgabe, Bedingungen zu schaffen, die es uns ermöglichen, dass acht Milliarden Menschen auf dieser Erde gut zusammenleben können. Leisten Sie mit Ihren Begabungen und Fähigkeiten, mit Ihrer Dynamik und mit ihrem Verantwortungsbewusstsein einen persönlichen Beitrag für ein gutes, gedeihliches und friedliches Miteinander auf dieser Welt.

„Dieses Engagement ist ein großer Schatz für unsere Universität“

Genau dafür setzen sich auch die beiden Studierenden ein, die im Rahmen der Veranstaltung mit dem Preis für Interkulturelles Engagement der Stadt Ilmenau und der TU Ilmenau und dem DAAD-Preis für hervorragende Leistungen internationaler Studierender an deutschen Hochschulen ausgezeichnet wurden.

Der mit 500 Euro dotierte Preis für Interkulturelles Engagement der Stadt Ilmenau und des International Office der TU Ilmenau 2023 würdigt Personen, die sich besonders um die Integration und die Unterstützung internationaler Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht haben. In diesem Jahr erhielt Jennifer Körner, Studentin im Masterstudiengang „Medienwirtschaft“, die Auszeichnung. Schon seit Beginn ihres Bachelorstudiums „Angewandte Medien- und Kommunikationswissenschaft“ engagiert sie sich für Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen – zunächst als studentische Assistenz im International Office der TU Ilmenau, seit 2022 aber auch ehrenamtlich im Initiative Solidarische Welt Ilmenau e. V. Im gemeinnützigen Verein setzt sie sich unter anderem im Rahmen einer von ihr mitbegründeten Lokalen Erasmus+-Initiative für Ilmenau dafür ein, Studierende, die einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen wollen, mit internationalen Studierenden an der TU Ilmenau zusammenzubringen. „Dafür gilt Ihnen unser tiefster Respekt und wir gratulieren Ihnen herzlich zum verdienten Preis für Interkulturelles Engagement 2023“, so die Integrationsbeauftragte der Stadt Ilmenau, Maria Franczyk, in ihrer Laudatio.

Ihre Auszeichnung konnte Jennifer Körner zwar nicht persönlich entgegennehmen, da sie aktuell ein Auslandssemester in Nantes verbringt: „Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ich mit einem Koffer voll Ideen und Erfahrungen aus Frankreich nach Ilmenau zurückkehren werde“, so die Studentin online:

Ich wünsche mir, dass ich meine Leidenschaft und interkulturelles Engagement an der TU Ilmenau und in der Stadt Ilmenau auch in Zukunft weiterentwickeln und vor allem teilen kann.

Bemerkenswertes gesellschaftliches Engagement
Gleich zweifach ausgezeichnet wurde Mustafa Adam Abdalla Musab. Zusätzlich zur Förderung mit einem Deutschlandstipendium wurde der Student im Masterstudiengang Communications and Signal Processing auch mit dem DAAD-Preis 2023 geehrt. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst an internationale Studierende vergeben, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch hervorragende Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. „Herr Musab ist ein herausragender Student, der durchgehend ein hohes Maß an akademischer Exzellenz bewiesen hat und eine tiefe Leidenschaft für sein Studienfach hegt“, so Prof. Jens Müller, Vizepräsident für Internationale Beziehungen und Transfer, in seiner Laudatio. Darüber hinaus engagiere sich der Preisträger auf vielfältige Weise auch außerhalb des Studiums, unter anderem als Tutor bei we4you, dem internationalen Studierendenservice der Universität, bei der Organisation der International Student Week llmenau (ISWI), als Ehrenamtlicher im “We Listen TU You”-Hotlineservice der TU Ilmenau sowie als Tutor im Rahmen der ErstiWoche für neue Studierende. „Ich freue mich darauf, auch weiterhin an der TU Ilmenau einen Beitrag zur Förderung des interkulturellen Verständnisses und der Inklusion zu leisten“, so Mustafa Musab. Stephan Fischer vom International Office der Universität fasste abschließend den Respekt für den Einsatz der Preisträgerinnen und Preisträger zusammen: „Dieses Engagement ist ein großer Schatz für unsere Universität und für alle Studierenden, egal welcher Herkunft.“

Im Anschluss an die Feierstunde kamen die Ausgezeichneten mit ihren Förderinnen und Förderern bei einem Get-Together zusammen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Pianist und Wirtschaftsingenieurwesen-Student Ramon Heil-Sauerbrey.

Liste der Förderer

Unternehmen
1 Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH / Robert Bosch GmbH – 2 Stipendien
2 Inverso – Gesellschaft für innovative Versicherungssoftware mbH Ilmenau – 2 Stipendien
3 SAP SE – 2 Stipendien
4 4FriendsOnly.com Internet Technologies AG – 2 Stipendien
5 TEAG Thüringer Energie AG – es werden 5 Stipendien gestiftet
6 secunet Security Networks AG- es werden 2 Stipendium gestiftet
7 BLINK AG – es wird 1 Stipendium gestiftet
8 heracle GmbH – es wird 1 Stipendium gestiftet
9 Finanz-DATA GmbH, Beratungs- und Softwarehaus – in diesen Jahr neu dabei, es wird 1 Stipendium gestiftet
10 AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen. – in diesen Jahr neu dabei, es wird 1 Stipendium gestiftet
11 Brose Fahrzeugteile SE & Co. Kommanditgesellschaft.- 1 Stipendium
Netzwerk
12 | AlumniCampus der TU Ilmenau – 2 Stipendien
Verein
13 Universitätsgesellschaft Ilmenau – Freunde, Förderer und Alumni e.V. – 2 Stipendien
14 Verein Freunde und Förderer der Naturwissenschaften in Ilmenau e.V. – 1 Stipendium
Stiftungen
15 Carl-Zeiss-Stiftung – 10 Stipendien
16 Ernst-Abbe-Stiftung – 3 Stipendien
17 Frank Hirschvogel Stiftung – 3 Stipendien
18 Christian Bürkert Stiftung – 2 Stipendien
privat
19 Jana und Torsten Schmidt – 2 Stipendien
20 Ute und Matthias Schmidt – 2 Stipendien