Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Fragt man Maik Raimann, mit welchen Argumenten er Menschen dazu bringen will, den Weg aus der Stadt hinauf auf den Tenneberg zu nehmen, führt er als erstes die Puppensammlung ins Feld. „Wir haben in unserer Ausstellung über 700 Puppen; da ist für jeden Liebhaber etwas dabei. Und natürlich bewahren wir auch seltene Puppen auf. Zum Beispiel die Drei-Gesichter-Puppe und als bedeutende Rarität die allererste sprechende Puppe. Die natürlich in Waltershausen produziert wurde.“

Aber nicht nur Puppen locken Besucher in das seit 1929 bestehende Museum. Hier wird die Geschichte der Spielzeugindustrie der Region erzählt und natürlich Waltershäuser Stadtgeschichte. „Und für die Freunde des Barocks ist ein Besuch unseres Festsaales ein Muss“, betont der Museumsleiter, „und die jüngst restaurierte Kapelle mit der Thielemann-Orgel gehört dazu.“ Wer solch ein Instrument bewahrt, pflegt es am besten, in dem es gespielt wird. Deswegen organisiert Raimann in den Sommermonaten auf dem Tenneberg Konzerte.

Auch der Festsaal ist aufwändig saniert worden. Jüngst erst investierte die Stadtverwaltung Waltershausen rund 630.000 Euro für die vollständige Restaurierung des Haupttreppenhauses. Die hölzerne Treppe wurde sorgfältig aufgearbeitet, die ursprüngliche Wand- und Deckenmalerei wieder hergestellt. Derzeit wird an einem Plan getüftelt, für den Museumsbesucher einen Rundgang entstehen zu lassen. „Bislang“, sagt Raimann, „ist es sozusagen ein U, das durch die Sammlung führt.“ Dazu müssten jedoch noch einige Räume saniert werden. Perspektivisch ist ebenfalls geplant, dass der ehemalige Haupteingang wieder zu dem wird, durch den die Besucher das Haus betreten. „So wie es auch zu des Herzogs Zeit war.“ All die Maßnahmen zeigen: Die Stadt Waltershausen steht zu ihrem Schloss, investiert kontinuierlich in das Museum.

Andererseits erweist sich dieses als wichtiger Partner im kulturellen Leben der Stadt. Wenn sich die musikalischen Veranstaltungen im Festsaal dem Ende neigen, erwartet die Besucher im Schlosshof Anfang September noch ein Mittelalterfest, und zwar vom 16. bis zum 17. September. Saisonausklang für die Thielemann-Orgel ist Ende September (weitere Informationen über die Website: www.waltershausen.de).

Regelmäßige Sonderausstellungen locken ins Museum hoch über der Puppenstadt. In wenigen Wochen sind hier Bilder des Ruhlaer Malers Willy Beier zu sehen, der Ansichten seiner Heimatstadt und aus der Region geschaffen hat. In Planung ist eine Sonderausstellung zum Thema Bausteine. „Da zeigen wir unseren Besuchern nicht nur die bekannten Legosteine, auch Ankerbausteine und vor allem solche, die in der Region hergestellt wurden, werden zu sehen sein“, erklärt der Museumsleiter. Mitte des kommenden Jahres zeigt das Museum dann Bilder des Brotteröder Künstlers Siegfried Kaufmann. „Darauf kann man sich heute schon freuen, denn dieser Maler steht für unglaubliche Bilder“, verspricht Maik Raimann.

Bild: Maik Raimann im fertig restaurierten Treppenhaus von Schloss Tenneberg | © Klaus-Dieter Simmen

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