TU Ilmenau:
Wie werden moderne Autos, Handys und Co. heute entwickelt? Wie entstehen aus einfachen Wellen Klänge von Musikinstrumenten? Und wie sieht die Zukunft unserer digitalen Welt aus – vor allem mit Blick auf Energie und Klimaschutz-Herausforderungen? Diese und weitere Fragen aus der Welt der Wissenschaft werden wissbegierigen Schülerinnen und Schülern bei der diesjährigen Kinder- und Jugenduni der TU Ilmenau beantwortet.
Jedes Jahr im Spätherbst öffnet die Kinder- und Jugenduni der TU Ilmenau ihre Türen für Schülerinnen und Schüler. In spannenden Vorlesungen bringen ihnen Professorinnen und Professoren der Universität Themen aus Wissenschaft, Technik und Medien, altersgerecht aufgearbeitet, näher. Darüber hinaus nehmen die Kinder und Jugendlichen an Laborführungen teil, führen Experimente durch, lernen zahlreiche studentische Vereine kennen und besuchen sogar die Studentenclubs. Mittags gehen die Teilnehmenden wie richtige Studentinnen und Studenten in die Mensa essen.
Auch in diesem November erleben Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 9 einen Tag als Studierende der TU Ilmenau – und das nicht nur vor Ort, sondern auch virtuell. Die Vorlesungen der Kinder- und Jugenduni werden live aus dem Hörsaal nach Hause gestreamt. Alle Interessierten bekommen nach vorheriger Anmeldung die Möglichkeit, die Vorträge der Professorinnen und Professoren vor ihrem Computer mit zu verfolgen. Sie können live Fragen stellen und mit den Professorinnen und Professoren interagieren.
Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen
Prof. Stephan Husung, Leiter des Fachgebiets Produkt- und Systementwicklung an der TU Ilmenau, freute sich, mit seiner Vorlesung über die Entwicklung von modernen Produkten die Kinder- und Jugenduni zu eröffnen. Am Beispiel eines Smartphones diskutierte er mit den Kindern, welche Schritte notwendig sind, bis das Handy schließlich verkaufsfertig im Laden liegt, und was alles bedacht werden muss, damit es zum Beispiel möglichst ressourcenschonend und schadstoffarm produziert wird: „Mit der Entwicklung von Produkten werden Lösungen für verschiedenste gesellschaftliche Herausforderungen geschaffen, zum Beispiel wie wir energieeffizient zu bestimmten Orten kommen oder nachhaltig mit anderen Personen kommunizieren. Damit tragen Ingenieurinnen und Ingenieure zu einer besseren Zukunft bei. Bereits Kinder haben schon großartige Ideen, wie wir die Welt besser machen können. Daher war es für mich besonders spannend, im Rahmen der Vorlesung mit den Kindern zu diskutieren, wie wir diese Ideen in konkrete Produkte umsetzen können und was dabei beachtet werden muss. Dabei bekommen die Kinder auch Inspirationen, welche Fragen sie in ihrer persönlichen Entwicklung in der Schule, aber auch im privaten Umfeld diskutieren können.“
Begeistert beteiligten sich die Kinder an der Ideenfindung und bedankten sich am Ende der Vorlesung mit einem tosenden Applaus. Bereits zuvor hatten die kleinen Forscherinnen und Forscher auch die Gelegenheit, das Medienlabor der TU Ilmenau zu besuchen, wie der 10-jährige Colin aus der 5. Klasse des Gustav-Freytag-Gymnasiums in Gotha berichtet: „Das, wo man die Filme machen konnte mit dem Bluescreen und das Tonstudio fand ich besonders cool. Dort konnten wir zum Beispiel auch mal selbst einen Ton aufnehmen.“
Lehrerin Olivia König war auf Empfehlung einer Kollegin mit ihrer Klasse nach Ilmenau gekommen: „Auch wenn es noch eine Weile hin ist bis zum Abi möchten wir den Blick der Kinder schon jetzt dafür öffnen, welche Möglichkeiten sie nach der Schule haben und was man zum Beispiel im Medien-, ingenieur- und naturwissenschaftlichen Bereich studieren kann. Hier haben sie auf jeden Fall einen tollen Einblick bekommen, was eigentlich eine Universität ist und was Studieren bedeutet.“
Organisiert wird die Kinder- und Jugenduni von einem Team aus Studierenden der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft im Rahmen einer Praxiswerkstatt und eines Medienprojekts in Zusammenarbeit mit der TU Ilmenau. Jenny Gramsch unterstützt das studentische Team bei der Umsetzung ihres Projekts und begleitet die Kinder- und Jugenduni seit vielen Jahren. Sie möchte den Schülerinnen und Schülern nicht nur neues Wissen vermitteln, sondern sie auch langfristig bei ihrer beruflichen Zukunftsplanung unterstützen: „Für die Kinder ist der erste Besuch an einer Universität ein aufregendes Erlebnis und zeitgleich oftmals auch der erste Berührungspunkt zu einer Universität. Wir führen sie an die spannende Welt der Wissenschaft und Forschung heran. Gleichzeitig nutzen Jugendliche unser Angebot gerne, um die TU Ilmenau vor Ort zu erkunden und sich über unser Studienangebot zu informieren. Der persönliche Kontakt vor Ort kann ausschlaggebend bei ihrer Studienentscheidung sein.“
Weiter geht es dieses Jahr für Kinder der Klassenstufen 5 bis 6 am 18. November mit einer Vorlesung von Prof. Peter Scharff zum Thema „Warum ist die Welt so bunt?“.
Jugendliche und Schulklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 können sich noch für eine Teilnahme an zwei Vorlesungen am 25. November bewerben. Zunächst fragt Prof. Martin Ziegler „Bits, Energie und Klimaschutz – Wie sieht die Zukunft unserer (digitalen) Welt aus?“. Er diskutiert mit den Schülerinnen und Schülern die Herausforderungen, die sich durch den versteckten Energieverbrauch von Instagram, TikTok und weiterer digitaler Medien ergeben und wie die Mikro- und Nanoelektronik hier helfen kann. Anschließend untersuchen Prof. Dr.-Ing. Ralf Sommer und Carsten Gatermann gemeinsam mit den Jugendlichen, wie aus einfachen Wellen oder Stimmgabeln Klänge von Musikinstrumenten und Sounds für Spiele oder Filme entstehen.
Infos und Anmeldung: www.tu-ilmenau.de/veranstaltungen/kinder-und-jugenduni
Kontakt
Jenny Gramsch, Kinder- und Jugenduni
Bild: Kinder- und Jugenduni | © TU Ilmenau
Quelle: UNIonline: Ein Tag als Studierende: Kinder- und Jugenduni öffnet wieder ihre Türen