Stiftung Schloss Friedenstein Gotha:

Die Träger*innen des Eva-Maria-Dicken-Preises 2022 stehen fest. 84 Jugendliche haben insgesamt 41 Einzel- oder Gruppenarbeiten eingereicht und es der fünfköpfigen Jury des Kinder- und Jugendkunstpreises nicht einfach gemacht. Am Sonntag, 14. August, wurden die besten Werke ausgezeichnet. Etwa 130 Besucher*innen strömten zur Verleihung bei gelöster Atmosphäre mit schwungvoller 20er-Jahre-Musik der neuen bauhauskapelle aus Weimar und erfrischendem Limonadenempfang.

Alle Wettbewerbsbeiträge werden in einer kleinen Schau im Herzoglichen Museum Gotha gewürdigt – in räumlicher wie thematischer Nähe zur Jahreshauptausstellung „Luxus, Kunst & Phantasie“ über den schillernden Herzog August. Das Motto des Eva-Maria-Dicken-Preises – „Die Natur um uns & die Natur in mir“ – verbindet zwei Facetten jenes Fürsten aus der Goethezeit indirekt mit aktuellen gesellschaftlichen Themen: August dichtete, zeichnete und musizierte sich in arkadische Landschaften und entfloh so in romantische Sehnsuchtsorte in Harmonie mit der Natur. Und: Er durchbrach die Geschlechtergrenzen und starren Rollenbilder zwischen Frau und Mann.

Dieses Spannungsverhältnis zwischen Mensch, Kultur und Natur ist allen eingereichten Arbeiten anzumerken. Am eindrucksvollsten zum Ausdruck gebracht hat dies in der Altersgruppe 16 bis 19 laut Jury-Urteil Kay Staab, der mit seiner sehr persönlichen Collage aus Performance, Fotografie, Maskenbildnerei und Malerei bewegt. Im Kopf-an-Kopf-Rennen folgen nur knapp dahinter ein großformatiges Frauenkörper-Gemälde mit Papier und Draht von Iman Shuaibat und Helene Elise Leders gekonnte Assemblage „Verantwortung“. In der Altersgruppe 12 bis 15 wurden Maya Kraushaar, Hannes Finster und Tim Michael Leepin ausgezeichnet. Der Gruppenpreis ging an Luis Dimde, Linda Kuschnig und Leo Scheffler vom Gymnasium Ernestinum. Einen Sonderpreis für ihr Video aus Tanz, Musik und Film erhielt Lucy Marielle Drewlo.

„Der Eva-Maria-Dicken-Preis ist ein Geschenk für die Bildung in unserem Land. Ein Geschenk für die Jugend, für die Kunst – und für unser Museum“, sagt Christoph Mauny, der den Wettbewerb betreut. Ab dem kommenden Jahr soll der Jugendkunstpreis weiter gestärkt werden. „Denn er ist schon, nur wissen es noch zu wenige, der Kinder- und Jugendkunstpreis in Thüringen. Wir wollen alle Kinder und Jugendlichen in ganz Thüringen – über Gothas Grenzen hinaus – von Eisenach über Weimar und Jena bis Altenburg und alle von Nordhausen über Erfurt bis Sonneberg erreichen.“ Neben einer Anpassung der Preisgelder soll es zudem Workshops geben mit gestandenen Künstler*innen, um gezielt Talente zu fördern.

Ein großer Preis steht noch zur Wahl: Bis zum Ausstellungsende am 19. Februar 2023 kann vor Ort abgestimmt werden, wer den Publikumspreis erhält.

Die Preisträger*innen 2022

1. Preis (16-19 Jahre): Kay Staab (*2005), „Die Natur um uns & die Natur in mir“

2. Preis (16-19 Jahre): Iman Shuaibat (*2004), „Ich, du und wir alle“

3. Preis (16-19 Jahre): Helene Elise Leder (*2005), „Verantwortung“     

Sonderpreis (Medienkunst): Lucy Marielle Drewlo (*2006), „Die Natur um uns & die Natur in mir“

Auszeichnung (12-15 Jahre): Maya Kraushaar (*2008), „Im Schatten der Dokumentation“

Auszeichnung (12-15 Jahre): Hannes Finster (*2009), o. T.

Auszeichnung (12-15 Jahre): Tim Michael Leepin (*2009), „Mein Blick auf die Natur“ 

Gruppenpreis: Luis Dimde (*2006), Linda Kuschnig (*2004) & Leo Scheffler (*2007), „Von Anfang bis Ende? (Die Erden des Himmels, meines Himmels)“

Bild: Preisverleihung des Eva-Maria-Dicken-Preises durch Antonia Dicken-Begrich | © SSFG/Lutz Ebhardt

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