Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Im Landkreis Gotha waren knapp 500 junge Frauen und Männer für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium gemeldet. Demgegenüber stehen 730 Ausbildungsplätze und duale Studienmöglichkeiten regionaler Unternehmen. Im Ilm-Kreis sieht es ähnlich aus. Knapp 400 Jugendliche haben bereits einen Ausbildungsplatz, angeboten werden allerdings 769 freie Lehrstellen. Mit anderen Worten, junge Menschen, die sich für eine Ausbildung in der Region entscheiden, werden händeringend gesucht. Große Hoffnungen setzen die Unternehmen daher auch auf die regionalen Ausbildungsbörsen.

Die alljährliche Veranstaltung dieser Art im Landkreis Gotha – die Ausbildungsbörse – lädt am 13. und 14. September 2024 in das Staatliche Berufsschulzentrum „Hugo Mairich“ in der Kindleber Straße ein.

Wir mussten einige Anfragen abschlägig beantworten,

sagt Raic Pache vom Amt für Wirtschaftsförderung im Landratsamt Gotha.

Das zeigt, wie gefragt diese Veranstaltung bei Industrie, Handwerk und Gewerbe ist.

Aktuell stellen sich im Berufsschulzentrum 77 Aussteller vor, der größte Teil aus dem Landkreis, aber auch Unternehmen aus dem Unstrut-Hainich-Kreis und dem Ilm-Kreis. Zum 2. Mal dabei die Firma Siemens, die zwar in Chemnitz angesiedelt ist, jedoch eine Zweigstelle in Waltershausen unterhält. Die Vielfalt sei wichtig, sagt Pache, denn viele junge Leute kämen ohne konkrete Vorstellung über ihre berufliche Zukunft zur Ausbildungsbörse.

Schwergewichte aus dem Handel, darunter Kaufland, werben um die Gunst der künftigen Mitarbeiter. Mit Storck und Brandt sind zwei weitere Schwergewichte der Branche dabei, der Aluminiumfelgen-Hersteller Borbet aus Bad Langensalza kommt schon viele Jahre zur Gothaer Ausstellungsbörse.

Zu richtigen Zugpferden haben sich Multicar aus Waltershausen und die Justizvollzugsanstalt Gräfentonna entwickelt,

freut sich Pache. Ersterer weckt das Interesse mit der Produktpalette seiner Nutzfahrzeuge, die JVA stellt ebenfalls Spezialfahrzeuge wie Gefangenentransporter aus.

Diese beiden stehen auf dem Außengelände und werden auch in diesem Jahr sicherlich wieder umlagert sein.

Neu auch bei der diesjährigen Ausbildungsbörse: Erstmals konnten sich die Interessenten digital anmelden.

Dazu haben wir das von berufemap.de entwickelte Anmeldetool genutzt und das Unternehmen beauftragt, Aufgaben zu unserer Unterstützung zu übernehmen. Da bei diesem Portal etliche Unternehmen sozusagen bereits gelistet sind, war das für sie eine große Erleichterung,

erklärt Raic Pache.

Er erwartet am 13. September zwischen 9 und 15 Uhr Schüler aus dem Landkreis Gotha.

Die sind in der Regel von ihren Lehrern gebrieft oder sind angehalten, Aufgaben zu lösen. Tags darauf kommen die Heranwachsenden mit ihren Eltern oder Großeltern, da werden dann an den Ständen schon erste Gespräche geführt.

Vorbei sei lange schon die Zeit, da die Besucher an den Ständen mit viel Papier versorgt werden.

Heute geht es darum, die künftigen Auszubildenden zu fesseln – mit kleinen Aufgaben aus der Praxis oder Experimenten.

Bild: Raic Pache vom Landratsamt Gotha freut sich auf die kommende Ausbildungsbörse. | © Klaus-Dieter Simmen

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