Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Lidia ist happy. Der Besuch der Ohrdrufer Ausbildungsbörse hat sich für sie gelohnt. „Ich bin fündig geworden“, jubelt sie. „Und ich auch!“ fügt Emilia fröhlich hinzu. Beide sind Schülerinnen der neunten Klasse des Gymnasiums Gleichense in der Bachstadt und können sich gut vorstellen, nach dem Abitur eine Ausbildung bei der Linss GmbH in Gotha zu beginnen. „Was uns am Messestand erklärt und gezeigt wurde, verspricht eine vielschichtige Ausbildung“, sagt Emilia, „da gehört Lagerarbeit ebenso dazu wie Bürotätigkeit. Und das Beste: Wir können Menschen beraten, die sich neu einrichten wollen!“

Wenn Schüler so die Ausbildungsbörse verlassen, haben René Willing und Nico Walter ihr Ziel erreicht. Sie sind Jugendsozialarbeiter in Ohrdruf. Dass ausgerechnet die beiden nun schon die vierte Ausbildungsmesse auf die Beine gestellt haben, verwundert nur auf den ersten Blick. „In unserem Job begegnen wir immer wieder jungen Menschen, denen ihre berufliche Zukunft Kopfschmerzen bereitet“, sagt Walter. Das betreffe Bewerbungsschreiben ebenso wie die Suche nach einem geeigneten Beruf. „Da haben wir beschlossen, für die Stadt eine Ausbildungsbörse zu organisieren, obwohl wir wenig Ahnung hatten, wie das alles funktioniert. Trotzdem hat sich das Duo unter Federführung von René Willing daran gemacht, seinen Plan umzusetzen. Dementsprechend hakte es hier und da bei der Erstausgabe. Doch der Mensch ist lernfähig. Zumal die Jugendsozialarbeiter Ratschläge und praktische Hilfe gern angenommen haben. Mittlerweile ist der Rahmen deutlich weiter gesteckt als noch zu Beginn. Auch hat sich die Situation gewandelt. „Zum Start waren die Ausbildungsbetriebe in der Lage, sich die Lehrlinge auszusuchen“, sagt Walter. Und unten den jungen Leuten herrschte heftige Konkurrenz um einen Ausbildungsplatz.

Das hat sich gravierend geändert. Heute buhlen die Unternehmen um die Schulabgänger. Gewandelt hat sich auch das Bild der Aussteller. Anfangs konzipiert auf Ohrdrufer Unternehmen, präsentierten sich am letzten Freitag im September Firmen aus Thüringen und darüber hinaus. Wobei, die Mehrzahl der 47 Aussteller ist im Thüringer Bogen ansässig. Gewachsen ist auch die Resonanz. Ab Start in der Goldberghalle um 9 Uhr strömten die Jugendlichen. „Das war zum Anfang auch nicht so, jetzt hat sich jedoch bei den Schulen in der Region das Bewusstsein etabliert, die Ohrdrufer Ausstellungsbörse ist eine runde Sache.“ Und das liegt laut Willing nicht nur daran, dass hier Ausbilder und Lehrlinge zusammenfinden. Denn die Veranstaltung spricht nicht nur jene an, für die Berufswahl aktuelles Thema ist. „Wer einen Praktikumplatz sucht, kann bei uns ebenso fündig werden wie Schüler, die einen Ferienjob suchen“, erklärt Renè Willing. „Und freie Stellen für Menschen, die sich verändern wollen oder einen neuen Job suchen, sind auch im Angebot.“ Stolz liest sich auch die Zahl der Berufsfelder und Ausbildungswege, nämlich mehr als 60.

Interessant auch, dass Informationen an künftige Lehrlinge von aktuellen Auszubildenden kamen, wie etwa bei Geis Eurocargo. Leon Günther und Leon Stötzer, drittes Lehrjahr, erzählten mit Leidenschaft von ihrer Arbeit, vor allem von der Vielfalt und davon, wie spannend es ist, auf der Landstraße mit einem Brummi unterwegs zu sein.

Natürlich sind die beiden Jugendsozialarbeiter bei Vorbereitung und Durchführung nicht allein gelassen. Hilfe gibt es von der Wirtschaftsförderung in Ohrdruf, von der örtlichen Schulsozialarbeit und ebenso von der Stadtverwaltung.

 

Bild: Für Lidia und Emilia hat sich der Besuch auf der Ausbildungs- und Stellenbörse Ohrdruf gelohnt. | © Klaus-Dieter Simmen

>> ZURÜCK