Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Sicher ist, auf der Steinsberg nahe Römhild wurde mit Mühlsteinen aus Quarzporphyr-Gestein Getreide gemahlen. Und auch andere keltische Siedlung besaßen einen Mahlstein aus dem Thüringer Wald. Selbst Menschen aus der Hallsteinzeit sollen die außergewöhnliche Qualität dieser Steine geschätzt haben. All das weiß Hans-Georg Fischer, bis 2022 Bürgermeister in Frankenhain. Als er zwölf Jahre zuvor das Amt übernahm, trieb ihn eine Idee um. Er wollte die reiche Geschichte der Mühlsteinregion bekannt machen und dieses Handwerk einbinden in Geschichte und Natur der Region rings um das Dorf in der Gemeinde Geratal. Nun ist Fischer zwar nicht mehr im Amt, Genugtuung und vor allem Freude dürfte er an jenem 15. Oktober empfunden haben, als die GeoRoute mit der Nummer 18 mit großem Bahnhof eingeweiht wurde.

Sie führt rings um Frankenhain, vorbei an Stätten, die von der Mühlstein-Herstellung zeugen, bis hinauf zur Lütschetalsperre und zurück in den Ort. Auf 13 Kilometer erfährt der Wanderer nicht nur Wissenswertes über das Handwerk der Mühlsteinherstellung, sondern taucht ebenso ein in die Geschichte des Bergbaus, die Bedeutung der Wasserläufe in der Region, bekommt Informationen über uralte Handelswege und die Besonderheiten der Natur. Dafür hat der Unesco Global Geopark Thüringen Inselsberg und Drei Gleichen 29 Schautafeln anfertigen lassen, auf denen zweisprachig die regionalen Besonderheiten erklärt werden. Insgesamt hat die GeoRoute Nummer 18 eine Summe von 200.000 Euro gekostet. Dreiviertel davon steuerte der Freistaat Thüringen über Fördermittel bei.

Auch wenn bereits in grauer Vorzeit Mühlsteine um Frankenhain und den umliegenden Orten Crawinkel und Geraberg gebrochen und bearbeitet wurden, für den Ort unterhalb der Lütschetalsperre nahm dieses Handwerk im 16. Jahrhundert Fahrt auf. Die Kunden wussten zu schätzen, dass die Quarzporphyr-Gesteine abriebfest waren und die Fähigkeit besaßen, sich während des Mahlvorgangs selbst zu schärfen.

Kein Wunder, dass heute noch Mahlsteine aus unserem Dorf in vielen Gegenden der Welt zu finden sind, sagt Ex-Bürgermeister Fischer, sogar in den USA gibt es Mühlsteine aus Frankenhain.

Er weiß auch, dass in Hochzeiten bis zu 1000 Mühlsteine hier gefertigt worden sind.

Das Ende kam dann 1860 mit der Erfindung der Walzenwerke.

Hans-Georg Fischer erinnerte daran, dass Frankenhain mit der Sammlung von Geologe Joachim Schubert einen wahren Schatz an Gesteinen, Mineralien und Fossilien aus der Region besitzt.

Sie war in der Heimatstube in Frankenhain zu sehen, bis sie in Kisten verpackt wurde und in der Versenkung verschwand.

Jetzt soll die geologische Sammlung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht und im Gebäude der alten Gemeinde ausgestellt werden.

Das ist eine prima Ergänzung zu unserer GeoRoute,

findet Fischer.

Bild: Eröffnung der GeoRoute 18 | © Klaus-Dieter Simmen

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