Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Gelernte Köchin sei sie nicht, sagt Maria Streitferdt. Wie wohl sei Kochen ihr Lebensinhalt, versichert sie. Und sie hat sich nicht blindlings ins Abenteuer Selbstständigkeit gestürzt, sondern sich zuvor das nötige Rüstzeug geholt. Ein ausgiebiges Praktikum bei Sterneköchin Maria Groß in Erfurt, ein weiteres in einer Schulküche in Bayern. Da habe sie die Abläufe erfahren und manchen Kniff dazu. Heute ist sie Chefin der Keferkueche, mit der sie 2013 in Ilmenau auf den Markt kam.

Dass zu Hause nur auf den Tisch kam, was selbstgekocht war, bedarf keiner Frage. Nur erlebte die Köchin immer wieder, wie Eltern mit Kindern, die auf eine besondere Ernährung angewiesen sind, schnell an ihre Grenzen kamen.

„Da wollte ich ansetzen“,

sagt sie. Was sie zu Hause erlernt, geprobt und verfeinert hat, sollte die engen Grenzen der eigenen Küche verlassen.

„Es war nicht nur das Arbeiten mit Lebensmitteln, das mich reizte; ich wollte anderen zeigen, wie es geht, gesund und nachhaltig zu kochen.“

Die Keferkueche, die ganz auf Bio setzt, ist deshalb weitaus mehr als nur ein Essenslieferant. Denn neben Mittagsmenüs und Catering lädt Streitferdt zu Kochabenden und Vorträgen in ihr Domizil im Gewerbegebiet Am Vogelherd in Ilmenau. Jüngst brachte sie Interessenten Risotto-Zubereitung nahe, vegan und vegetarisch. Strategien für gesunde und nachhaltige Ernährung liegen der Frau besonders am Herzen. Deshalb ist diese stets der Angelpunkt ihrer Vorträge. Sie blickt mit ihren Gästen jedoch ebenso auf die vielseitige und heute noch moderne Küche von Hildegard von Bingen.

Ein wichtiges Standbein ist die Mittagsversorgung, mit der sie Kindergartenkinder ebenso erreicht wie Senioren. Hier gab es jüngst Spätzle grün-rot mit Erbsensauce, Spinat- oder Spargelrisotto, Salzkartoffeln mit Eierragout oder Gemüselasagne. Das klingt überhaupt nicht langweilig und ist sehr lecker, wie zufriedene Stammkunden beweisen. Die Abnehmer, die täglich zur Mittagszeit beliefert werden, leben zwischen Elgersburg und Langewiesen.

Wer bei Maria Streitferdt Catering bestellt, der bekommt keinen Katalog in die Hand gedrückt.

„Wer von uns versorgt werden will, von dem erfragen wir Vorlieben und Wünsche. Und dann unterbreiten wir Vorschläge, je nach Saison. Schließlich gibt es ein maßgeschneidertes Angebot“,

versichert die Kefer-Chefin. Besonders am Herzen liegt der Frau Schulspeisung. Die Zahl der Mädchen und Jungen, die von Kefer ihr Mittagessen bekommen, ist nicht überwältigend, leider. Sie habe immer, wenn es möglich war, Angebote unterbreitet an den Schulen. Allerdings waren ihre Preise höher als die der anderen Anbieter, wofür schon der konsequente Einsatz von Bio-Lebensmitteln sorgt. Das lehnten viele Eltern ab.

„Es ist ja nicht so, dass diese Eltern das Beste für ihre Kinder wollen, doch muss ihre wirtschaftliche Situation bedacht werden.“

Mehr besonders finanzielles Engagement aus der Politik wäre aus ihrer Sicht wünschenswert. Wertvolles Schulessen für Kinder sollte für alle möglich sein.

Wer sich beim Lesen schon die ganze Zeit fragt, warum die Keferkueche so und nicht mit ä geschrieben wird, dessen Neugier kann befriedigt werden.

„Bei der Namenssuche für das Unternehmen kamen viele Namen ins Spiel: Zwerge, Schmetterling, Raupe … nichts schien so wirklich zu passen. Bis dann einer meiner Söhne einen Marienkäfer zeichnete und kefer drunter schrieb. Da war klar, genau das ist es: Keferkueche.“

Bild: Maria Streitferdt (re.) in ihrer Keferkueche | © Keferkueche

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