Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Die Stadt Gotha investiert auch im 1250. Jubiläumsjahr kräftig. Dazu gehört als ehrgeiziges Projekt die Entwicklung des Gewerbegebietes „GothA4“, das auf 50 Hektar den Wirtschaftsstandort aufwertet. Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) sieht darin ein wichtiges Zukunftspotential für die Stadt. Denn: „GothA4 ist der Standort für Zukunftsindustrie, das heißt dort siedelt sich produzierendes Gewerbe an. Mit anderen Worten: Kein Verkauf in welcher Form auch immer wird sich ansiedeln, sondern wir schaffen ausschließlich wertschöpfende Arbeitsplätze.“
Noch in diesem Jahr wird in der von-Troch-Straße eine Abbiegespur ins neue Gewerbegebiet gebaut, um einem möglichen Nadelöhr vorzubeugen, verspricht das Stadtoberhaupt. Für ihn haben Produktionsunternehmen Vorrang. „Wenn wir sehen, dass unsere Stadt ein Aufkommen von zwölf Millionen Euro Gewerbesteuer jährlich hat, ist das gemessen an der Größe Gothas keine ausreichende Summe.“ Das liegt daran, dass die Firmen nur über wenige Arbeitsplätze verfügen und dass sie zahlreiche internationale Verflechtungen haben und damit von der Steuer befreit sind.
Aktuell ist die Stadt mit zwei Unternehmen im Gespräch, die sich am Standort „GothA4“ ansiedeln wollen. „Obwohl wir eigentlich mit der Vermarktung noch gar nicht begonnen haben“, sagt Kreuch. Was nicht bedeutet, dass dieses Thema nicht längst im Fokus der Verantwortlichen ist. Der Oberbürgermeister hat sich bereits mit Thüringens neuer Wirtschaftsministerin Colette Boos-John kurzgeschlossen. Ebenso laufen Gespräche mit der Landesentwicklungsgesellschaft des Freistaates. „Ich denke, dass wir im Jahr 2026 mit den Investitionen beginnen werden.“
Insgesamt betragen die Kosten für Erschließung des neuen Gewerbegebietes für Gotha 16 Millionen Euro. Das Land fördert diese mit 75 Prozent – das entspricht dem Höchstsatz. Bereits 2008 stand die Erweiterung des Gewerbegebietes bis an die Autobahn zur Diskussion, immerhin ist der unmittelbare Autobahnanschluss ein entscheidender Standortvorteil. Der Bebauungsplan sichert unter anderem, dass die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt, schließlich soll durch das neue Gewerbegebiet die Stadtansicht Gothas nicht beeinträchtigt werden.
Foto: Gewerbegebiet Gotha Süd I Lutz Ebhardt