Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Das laufende Schuljahr ist längst noch nicht zu Ende, doch muss sich Uwe Kirschberg bereits intensiv mit dem kommenden beschäftigen. Das nämlich bringt für das Berufsschulzentrum Hugo Mairich in der Kindleber Straße große Veränderungen. Und das betrifft nicht nur die geplante Installation des Handwerkergymnasiums an der Bildungseinrichtung. Mit dem neuen Schuljahr, so informiert der Schulleiter, werden an der Gothaer Berufsschule Eisenbahner im Betriebsdienst, konkret in der Zugverkehrssteuerung ausgebildet.
Eisenbahnerausbildung in Gotha? Da war doch was! Genau, seit 1966 bereits werden hier künftige Eisenbahner für ihren Beruf fit gemacht, an der Fachschule Gotha. Daran ändert sich nicht wirklich was, denn die neue Fachrichtung ist zwar im Berufsschulzentrum angesiedelt, den Fachunterricht erteilt jedoch die Fachschule. Auf diese Weise entsteht zwischen beiden Bildungseinrichtungen eine ganz enge Kooperation im Bereich der Verkehrstechnik, wie Uwe Kirschberg erläutert.
Der Schulleiter ist verständlicherweise höchst erfreut, dass an der Bildungseinrichtung in Gotha-Ost künftig Fachkräfte für die Deutsche Bahn ausgebildet werden. Erste Gespräche mit dem Unternehmen fanden bereits im Januar statt. „Wobei seitens des Bildungsministeriums alle Genehmigungen erteilt sind und wir als Schule für diesen Bereich festgeschrieben sind“, freut er sich. Berufsbildung sei ein Feld, das stetig in Bewegung ist. Darauf muss eine Bildungseinrichtung wie das Berufsschulzentrum reagieren. Und wenn solche Veränderungen erreicht werden wie die Etablierung des Handwerkergymnasiums oder eine neue Ausbildungsrichtung, so wertet das die Schule und somit die Region auf.
Das widerspiegelt auch das Ausbildungsfeld der Mechatroniker, das deutliches Wachstum erfuhr. Vor drei Jahren erst an der Einrichtung in der Kindleber Straße angesiedelt, sind die Schülerzahlen stark nach oben gegangen. „Gegenwärtig sitzen im ersten Ausbildungsjahr beachtliche 25 Auszubildende“, weiß Kirschberg. Und die kommen aus Unternehmen im Landkreis wie Storck, Ejot und anderen großen Firmen. Das fordert natürlich auch die Berufsschule. „Wir investieren in die nötige Technik“, sagt der Schulleiter, „das praktizieren wir länger schon und passen unseren Bestand regelmäßig an.“ Das sei vor allem möglich, weil sich der Landkreis zu seinen Bildungseinrichtungen bekennt und sie finanziell unterstützt. „Deshalb war es auch möglich für den Holzbereich eine Kreissäge anzuschaffen, die immerhin 80000 Euro kostete.“ Es sei wichtig an einer Formatkreissäge auszubilden, weil diese heute zur Standardausrüstung von Tischlereien gehört, erläutert der Pädagoge.
Foto: Berufsschulzentrum Hugo Mairich in Gotha. (Foto: Klaus Dieter Simmen)