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„Das war schon beeindruckend“, sagt Dorsten Klauke. „Zur Vernissage drängten sich hier rund 120 Gäste.“ Eine beachtliche Zahl für eine Galerie-Eröffnung, zumal diese alles andere als zentrumsnah ist. Der in Sondershausen lebende Künstler Gerd Mackensen erwies sich als Zugpferd. Nicht nur allein, denn das trifft sicherlich auch auf Klauke zu, der sich in Arnstadt als Leiter der Kunsthalle über zwei Jahrzehnte einen Namen gemacht hat. Diesen beruflichen Abschnitt hat er hinter sich gelassen und, jetzt nur ein paar Schritte entfernt, seine eigene Galerie eingerichtet. Bis Ende Juni sind dort die Arbeiten von Mackensen zu sehen.

Darauf, sagt Klauke, werde eine Doppelausstellung folgen. Benedikt Forster aus dem Kraichgau ist der eine Künstler, der andere ist der Galerist selbst. Wobei, das ist nicht so ganz richtig. Die eigentliche Galeristin ist Ehefrau Gundula. Was eigenes Engagement nicht ausschließt. Der Künstler hat seine Galerie in der Angelhäuser Straße 3b in Arnstadt ein Credo vorausgestellt: Kleine Galerie, große Künstler. Dem ist er mit Mackensen gerecht geworden, Forster gehört auch in diese Reihe, wenngleich der Künstler aus Büschl längst nicht so bekannt ist in Thüringen wie im Süden der Republik.

Was dann folgt, weiß Klauke noch nicht. „Ich mache keine Jahrespläne mehr“, schüttelt er den Kopf. Die Freiheit nehme er sich und entscheide aus dem Bauch heraus. Das birgt Spannung für ihn und seine Besucher gleichermaßen. Seine Werke stehen im Gegensatz zu denen Forsters, der sich der Landschaftsmalerei widmet. Die Bilder des Arnstädter Künstlers sind, wie er selbst sagt, ein Dialog zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit gleichermaßen. Während im Hintergrund Farben und Formen verschmelzen, dem Betrachter Raum bieten für Phantasie und Interpretation, erscheinen im Vordergrund realistische Szenen. Der Künstler verbringt viel Zeit an der Staffelei. Seine Bilder sind bei Galeristen aus ganz Deutschland gefragt. Ausgestellt hat der Thüringer beispielsweise im Kunsthaus Unter den Linden, in Aschaffenburg und in der Thüringenvertretung in Brüssel. Zu sehen waren Werke von ihm im Carrousel du Luvre in Paris und in der Galerie Arrechea in Spanien.

Er habe schon als Grundschüler Zeichnungen präsentiert, erzählt Klauke. Seine Hortnerin ist auf das künstlerische Talent des Jungen aufmerksam geworden und organisierte Ausstellungen. Sie war sich gewiss, dass er gar nicht anders konnte, als den Weg ins bildkünstlerische Schaffen zu nehmen. Doch genau das passierte nicht. Die Musik, die ihn ebenso begleitete wie Malerei und grafisches Schaffen, gewann die Oberhand. In Erfurt geboren und aufgewachsen, wurde er Meisterschüler bei Michael Hummel, studierte Klavier und Komposition. Kein Wunder, dass er sich am Tasteninstrument genauso zu Hause fühlt, wie an der Staffelei in seinem Atelier. Er tritt mit seiner Band auf, die dem Publikum Improvisationen zu unterschiedlichen Themen bietet. Und er komponiert. Beispielsweise die Musik für „Der kleine Prinz“ für eine Erfurter Bühne oder die Musik für einen Film aus MDR-Produktion.

Malerei und Musik spielen die dominierende Rolle in seinem Berufsleben. Folglich brachte er in Thüringen etliche Kulturprojekte ins Rollen. So gründete Dorsten Klauke die Kunst- und Kulturscheune in Mühlberg. 1998 folgte das Thüringen-Amazonas-Projekt. Soziokulturelle Projekte in Musik und Malerei in Erfurt gehen auf seine Initiative zurück, ebenso die Gründung der Arnstädter Kunsthalle. Dass er dieser den Rücken kehrte, findet den Grund in Differenzen, die sich letztlich nicht überbrücken ließen. Die Marken, die Klauke hier gesetzt hat, indes bleiben.

Von Kindesbeinen an träumte der Künstler davon, Südamerika zu bereisen. Geweckt wurde diese Sehnsucht durch seine Beschäftigung mit Alexander von Humboldt. Dessen Spuren folgte er 1992 bei seiner Reise durch Venezuela. An den Stätten, die der Naturforscher besuchte und beschrieb, stellte er seine Staffelei auf und brachte mit Ölfarbe seine Begegnung mit Humboldt auf die Leinwand – wie etwa die Höhle von Guacharo. Gemeinsam mit dem Arzt Aimé Bonpland hatte sie der Forscher 1799 untersucht. Die Ergebnisse dieser und weiterer Reisen nach Südamerika brachte der Maler in der Ausstellung „250 Alexander von Humboldt“ einem breiten Publikum nahe.

Jetzt, im Rentenalter, ist seine Schaffenskraft ungebrochen. Und es gibt noch viele Ideen, die es umzusetzen gilt: bildkünstlerisch und musikalisch ohnehin, dazu spukt im Kopf noch mancher Gedanke zu dem einen oder anderen Projekt.

Weitere Infos: https://www.galerie-klauke.de/

Adresse:
Galerie Klauke
Angelhäuser Straße 3a
99310 Arnstadt

Bild: Mit Werken von Gerd Mackensen eröffnete Dorsten Klauke seine neue Galerie in Arnstadt. | © Klaus-Dieter Simmen

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