Handwerkskammer Erfurt:

Knapp 1.200 junge Menschen lernen einen Handwerksberuf. Allein 364 Ausbildungsverträge sind im Juli 2023 geschlossen worden.

Am heutigen Dienstag beginnen 1.171 junge Menschen eine Ausbildung im Nord- und Mittelthüringer Handwerk. Das sind 148 (14,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. „Der positive Trend hat sich bereits im ersten Halbjahr abgezeichnet und ist durch die aktuellen Zahlen noch einmal bestätigt worden. Die Jugendlichen haben eine sehr gute Entscheidung getroffen: Das Handwerk ist attraktiv, bietet vielfältige Karrierechancen und wartet mit glänzenden Zukunftsaussichten auf. Zum Ausbildungsstart wünsche ich ihnen viel Erfolg“, sagt Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt.

Den positiven Trend erklärt sich der HWK-Präsident unter anderem mit der gestiegenen Bedeutung des Handwerks: „Die Jugendlichen wissen, welche Themen Deutschland und die Welt bewegen. Und sie wissen, dass es hoch qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker braucht, die den Klimaschutz und die Energie- und Mobilitätswende umsetzen.“ Mit ihren Dienstleistungen und Produkten würden auch schon die jungen Handwerkerinnen und Handwerker für die tägliche Versorgung beitragen. „Die Sinnhaftigkeit der Arbeit spielt bei der Berufswahl eine immer größere Rolle“, so Stefan Lobenstein.

1.156 junge Menschen lernen im Betrieb

Die große Mehrheit der Nachwuchshandwerkerinnen und Nachwuchshandwerker (1.156) hat sich für eine duale Berufsausbildung in einem Handwerksbetrieb im Kammerbezirk Erfurt entschieden. 15 Lehrlinge absolvieren indes eine überbetriebliche Ausbildung.

Allein im Juli 2023 sind 364 Ausbildungsverträge unterzeichnet worden, was den Monat zum wichtigsten Zeitpunkt in der Ausbildungsplatzsuche macht. 600 der 1.171 neuen Verträge machen die Elektro- und Metallhandwerke aus, die aktuell zu den stark nachgefragten Berufen zählen. 185 Verträge sind für die Bau- und Ausbaugewerke geschlossen worden, 97 im Bereich Gesundheits- und Körperpflege sowie der chemischen Reinigung. Mit acht neuen Verträgen haben sich vergleichsweise wenige Jugendliche für den Bereich Glas-, Papier- und keramische und sonstige Handwerke entschieden.

In die Handwerkerfamilie integriert

Unter den 1.171 neuen Lehrlingen befinden sich 51 Menschen mit Migrationshintergrund. „Die Betriebe sind immer offener für Auszubildende und Fachkräfte aus dem Ausland. Mit Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt ist die Integration unerlässlich und ein Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Betriebs“, so Stefan Lobenstein. Außerdem konnten 13 Menschen mit Beeinträchtigungen in eine Ausbildung gebracht werden.

Im Kammerbezirk Erfurt sind aktuell 1.423 Unternehmen als aktive Ausbildungsbetriebe gelistet. Das sind 32 weniger als im Vorjahreszeitraum, aber 69 mehr als im Zehn-Jahres-Vergleich (31.07.2013). „Jeder Betrieb, der sich um die Ausbildung bemüht, ist Gold wert. Damit sichert er sich nicht nur seine eigenen Beschäftigten der Zukunft, sondern leistet auch einen Beitrag für den Fortbestand des Handwerks in der Region“, betont der HWK-Präsident.

Ausbildungsstart weiterhin möglich

Trotz offiziellem Ausbildungsstart am 1. August 2023 können Jugendliche noch bis in den Herbst einen Vertrag abschließen und die Lehre beginnen. In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Erfurt sind aktuell noch über 250 offene Lehrstellen zu finden, darunter 42 offene Stellen für Elektroniker, 21 offene Stellen für Kraftfahrzeugmechatroniker und 18 offene Stellen für Anlagenmechaniker SHK. „Das sind über 250 Chancen für den beruflichen Werdegang, die ergriffen werden wollen. Unsere Bildungsberater stehen Interessierten und ihren Eltern mit Rat und Tat zur Seite und helfen bei allen Schritten der Bewerbung“, sagt Lobenstein.

Bild: 600 der 1.171 neuen Verträge machen die Elektro- und Metallhandwerke aus, die aktuell zu den stark nachgefragten Berufen zählen. | © amh-online.de

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