Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Das Studium als Elektroingenieur führte Carsten Gatermann dereinst aus dem Fränkischen nach Ilmenau. Kaum im Thüringer Wald angekommen, suchte er nach Anschlussmöglichkeiten. In einer Universitätsstadt gibt es davon naturgemäß etliche. Doch Gatermann entschied sich ohne lange zu überlegen für den Verein „Ingenieure ohne Grenzen“, dessen Regionalgruppe in Ilmenau seit 2013 arbeitet.
Rückblickend eine gute Wahl, denn der junge Mann, der mittlerweile nach seinem Studium an der Technischen Universität Ilmenau beschäftigt ist, hat durch seine Arbeit im Verein viel gelernt, besonders im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Bei „Ingenieure ohne Grenzen“ denkt der Mensch automatisch an Projekte in fernen Ländern. Und das sei auch richtig, erklärt Gatermann. Nur heißt grenzenlos im Falle dieses Vereins, dass es auch nach innen keine gibt. Der Verein – und damit auch die Regionalgruppe Ilmenau – ist offen für alle Menschen, die sich engagieren wollen, egal welche Fachrichtung.
„Solche Mitstreiter suchen wir ständig“,
sagt Carsten Gatermann und verweist auf die monatlichen Treffen, immer am ersten Donnerstag im Monat.
„Sie finden stets 19 Uhr statt, an welcher Örtlichkeit genau allerdings, ist erst auf unserer Homepage zu finden“,
sagt der Elektroingenieur.
Seit die Regionalgruppe Ilmenau ins Leben gerufen wurde, hat sie eine ganze Reihe von Projekten angeschoben – sowohl im Aus-, als auch im Inland.
„In diesem Jahr feiert unser Reparaturtreff das zenhjährige Bestehen. Das Angebot erfreut sich nach wie vor ungebrochener Nachfrage. Damit ist klar, ehe die Menschen etwas auf den Müll werfen, wollen sie wissen, ob es nicht doch zu reparieren ist“,
sagt das Regionalgruppen-Mitglied. Wichtig für die Ingenieure ist, bei der Reparatur des Elektrokleingerätes den Besitzer teilhaben zu lassen.
„Damit stellen wir sicher, dass der Besitzer, sollte der Fehler wieder oder ein ähnlicher auftreten, selbst tätig werden kann.“
Wie der Name des Vereins schon sagt, sind die Mitglieder weltweit aktiv. Auch die der Regionalgruppe Ilmenau. In den rund elf Jahren ihres Bestehens haben sie internationale Projekte verwirklicht. Und alle immer unter der Prämisse, vor Ort nicht nur ein funktionelles Projekt aufzubauen, sondern es immer mit dem Blick zu tun, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Das ist auch beim jüngsten Vorhaben nicht anders.
„In Malawi bauen die Ingenieure der Regionalgruppe Ilmenau derzeit gemeinsam mit ihren Mitstreitern vor Ort eine Stromversorgung und Sanitäranlagen für eine Kulturküche auf“,
sagt Carsten Gatermann. Hier werde für 130 Kinder gekocht, traditionell auf offenem Holzfeuer.
„Welche Umweltbelastung damit einhergeht, kann man sich vorstellen. Deshalb soll die Küche mittels Solartechnik autark und umweltfreundlich gestaltet werden.“
Auch entsteht eine Toilettenanlage, die bereits für gewachsene Besucherzahlen ausgelegt ist.
Gatermann unterstreicht, dass damit die Aufgabenvielfalt der „Ingenieure ohne Grenzen“ nicht erschöpft ist.
„Bestandteil der Regionalgruppe ist auch eine Bildungsabteilung, die sich in Ilmenau und Umgebung für regionale Bildungsarbeit stark macht. Nachhaltigkeit und den Blick auf eine technische Welt tragen deren Mitglieder in die Schulen oder entwickeln Bildungsspiele.“
Bilder: Repariertreff | © Klaus-Dieter Simmen