Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Zwölf Mitarbeiter sind nicht wenig, auch wenn sie gemeinhin als etwas schwierig gelten und einige aufgrund ihrer Jahre eher ihr Gnadenbrot genießen. Die Rede ist von Huskies, einem bunten Rudel, mit dem Dirk Fleischer sich und anderen Freude bereiten will. Und das gelingt auch, wie die Einträge im Gästebuch auf seiner Website unterstreichen. Alina beispielsweise fand die 10-Kilometer-Tour mit den Hunden als perfektes Geburtstagsgeschenk und hat „jede Minute mit den Fellnasen“ genossen. Wandern und Kuscheln findet Sandro richtig prima, zumal der Weg durch eine traumhafte Landschaft führte. Was der Arnstädter zuvor allein oder mit seiner Familie praktizierte, nämlich mit seinen Hunden rings um seine Heimatstadt unterwegs zu sein, hat er zur Geschäftsidee entwickelt.
In den 90er Jahren kam die Familie auf den Hund. In einer Anzeige aus dem Raum Crimmitschau wurde ein Husky angeboten. Eine Rasse, in der ein großer Teil Wolf steckt, und die gemeinhin als schwierig im Umgang gilt. Die Kombination reizte den Hundeliebhaber. Längst weiß er, dass Huskies nicht problematischer sind als andere Rassen. Und dass die Arbeit mit diesen Vierbeinern anspruchsvoll ist auf einer Seite, auf der anderen viel Freude bringt. Es blieb nicht bei dem einen Husky. Zum Rüden kam bald schon eine Hündin, was die drei Kinder der Familie auf den Gedanken brachte, dass Welpen doch eine prima Sache seien … Im Handumdrehen lebten dann sechs Huskies bei Familie Fleischer.
„Das war die Zeit, in der ich mit den Hunden zu arbeiten begann. Ich brachte ihnen die Kommandos bei, die auch in Alaska benutzt werden“, erzählt der Hundeführer. Dann joggte er mit ihnen zwischen Pfennigsberg und Bittstädt, spannte die Tiere, immerhin vier an der Zahl, vors Fahrrad – und kam letztlich doch nicht umhin einen Wagen zu holen, den seine Huskys ziehen konnten. Allerdings waren vier nun zu wenig, so dass der Familienrat beschloss, wir erweitern unser Rudel, wobei die Obergrenze auf acht festgelegt wurde. „Im Tierheim gab es dann den einen und anderen Husky, der darauf wartete vermittelt zu werden“, sagt Dirk Fleischer. Den nahm die Familie dann ebenfalls in ihre Obhut, selbst wenn er als Problemhund galt. Der Hundefreund freilich ist sicher, die Probleme liegen selten, ganz selten beim Hund, sondern meist beim Menschen. Und so lässt er seine Hunde sein, was sie sind. Ohne sich von ihnen auf der Nase herumtanzen zu lassen, respektiert er ihr Naturell. „Und deshalb gibt es bei mir auch keine Problemhunde im Rudel“, ist er stolz.
Längst schon haben die Huskies am Pfennigsberg ihr Domizil. Dort verbringt Dirk Fleischer viel Zeit mit ihnen. Seinen Job als Pfleger an der Dialyse hat er 2022 an den sprichwörtlichen Nagel gehängt. „Ich habe zuvor schon verkürzt gearbeitet, um mich ausreichend um die Hunde kümmern zu können“, erzählt er. „Ich habe mich mit meiner Frau beraten und dann war klar: Ich verwirkliche meine Idee und teile mein Hobby mit weiteren Menschen.“ Mit anderen Worten, Dirk Fleischer geht mit Huskies und Gleichgesinnten auf Wanderschaft. Die Region bietet dafür viele Routen.
Mehrere Wege können beim Huskywanderer gebucht werden, die Erlebnistouren richten sich nach der Kondition der Zweibeiner. Zwischen fünf und 15 Kilometer sind möglich, auf Wunsch sorgt Fleischer auch für ein zünftiges Picknick. Besonders beliebt sind Kindergeburtstage mit Huskies. Hier kann nach dem Ausflug mit den Hunden am Pfennigsberg gegrillt werden. Doch bevor das Zuggeschirr angelegt wird und es hinaus geht, lernen sich Hund und Mensch kennen, sucht sich der Gast den Hund aus, mit dem er unterwegs sein will. „Manchmal ist es auch umgedreht, dann sucht sich der Husky seinen Partner aus“, erklärt Fleischer.
Wer nähere Informationen haben will: https://www.husky-erlebnis.de/
Foto: Dirk Fleischer mit seinen Huskys | © Simmen