Initiative Erfurter Kreuz e. V.:

Bezahlbar, sauber, regional – Unternehmen setzen sich für Dekarbonisierung des Erfurter Kreuz ein. Mehr als 20 Unternehmen arbeiten an Themen klimaneutraler Energie und Prozesswärme. Ministerpräsident informiert sich im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour zur Unternehmensinitiative Clean-EFX.

Mehr als 20 Unternehmen der Initiative Erfurter Kreuz e. V. arbeiten in der Interessengemeinschaft Clean-EFX gemeinsam daran, das Gewerbegebiet am Erfurter Kreuz klimaneutral mit Energie und Prozesswärme zu versorgen. Bereits vor den derzeitigen geopolitischen Veränderungen wurde die Projektidee in mehreren Workshops von Unternehmen und Forschungseinrichtungen initiiert.

Ziel ist es, die am Gewerbegebiet bestehenden Infrastrukturen zu bündeln, Prozessmedien in Sektorkopplung zu nutzen und Synergien untereinander und in der Region zu finden. Die regionale, nachhaltige Energielösung hat bereits weitere Unternehmen begeistert und namhafte Unterstützung in Wirtschaft und Politik gefunden.

Der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, Bodo Ramelow, informiert sich im Rahmen seiner Sommertour am 26.08.2022 in den Räumen des Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS über diesen Projektansatz. Die Akteure der Unternehmen und Institute, die bereits an Lösungen auf Basis von Wasserstoff, Batterien, regenerativen Energiequellen und intelligenten Stoffstromprojekten arbeiten, präsentieren dem Ministerpräsidenten ihre Ideen in einer Ausstellung.

Die klimatische und geopolitische Lage hat den Druck auf die Unternehmen hinsichtlich ihrer Energieversorgung dramatisch erhöht. Bereits vor den Ereignissen im Februar 2022 mussten klimaneutrale und von den fossilen Energieträgern unabhängige Energielösungen gefunden werden. Seitdem hat sich die Lage auch wirtschaftlich verschärft, denn die Energiepreise sind im rasanten Anstieg. Gleichzeitig ist die CO2-Bepreisung der Prozesse und Vorprodukte auf dem Vormarsch. Bisherige Lösungen auf Basis Erneuerbarer Energien stellten oftmals nur Inselansätze dar, bei denen Unternehmen an eigenständigen Lösungen für ihren Standort arbeiten.

Die Clean-EFX-Initiative verfolgt einen effizienteren Ansatz, bei dem Kapazitäten und Prozessmedien mehrfach in Sektorkopplung genutzt werden, Lastspitzen und Überschüsse untereinander verteilt werden und teure Infrastruktur gemeinsam ausgelegt und beschafft wird. Dabei wird insbesondere die Verbindung in die Region hergestellt, um eine bezahlbare, saubere und lokale Energielösung für die Anbieter und Verbraucher vor Ort zu erreichen.

Dr. Daniel  Bader, CEO & Managing Director IHI Charging Systems International Germany GmbH, Mitglied der IEK und Teil der Interessengruppe seit Beginn: „Wir beschäftigen uns seit mehreren Jahren mit den Anforderungen der CO2-Minimierung, sowohl bei unseren neuen Technologien als auch bei unseren Herstellprozessen. Wir haben am Standort bereits große Erfolge erzielt, unser Medienkonsum ist CO2-neutral. Für weitere Verbesserungen bis zur CO2-Neutralität der Region brauchen wir die Synergien mit anderen Unternehmen und der Gesellschaft. Ab hier zählen Effizienz, Mehrfachnutzung von Medien und Kopplung von Unternehmen. Allein kann niemand dieses Ziel erreichen. Deshalb spielen wir eine aktive Rolle bei der Umsetzung dieser Idee.“

Prof. Dr. Michael Stelter, stellvertretender Institutsleiter Fraunhofer IKTS, Vorstand Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk e. V.: „Die Technologien für eine klimaneutrale und sichere Energieversorgung aus regionalen Quellen sind im Grunde vorhanden, wurden aber in der Vergangenheit oftmals zu zaghaft eingesetzt oder waren regulatorisch ausgebremst. Mit Clean-EFX zeigen wir, dass es geht, wenn man groß denkt, einen klaren Plan hat und alle Akteure an einem Strang ziehen. Wir demonstrieren nicht nur, dass große Industriestandorte klimaneutral versorgt werden können, sondern dass eine ganze Region von solchen gemeinsamen Ansätzen profitieren kann. Denn über die Energieversorgung hinaus bieten die neuen Energietechnologien auch das Potential für neue Arbeitsplätze oder die Transformation bestehender Branchen in neue Geschäftsfelder. Das Fraunhofer IKTS unterstützt diese Veränderungsprozesse am Erfurter Kreuz mit seinem Wasserstoffzentrum WaTTh und seiner technologischen Vernetzung in die gesamte Region Mitteldeutschland.“

Kurzprofil Initiative Erfurter Kreuz

Die Initiative Erfurter Kreuz e. V. (IEK) ist ein Zusammenschluss von aktuell 127 Unternehmen, die sich am und um das Industriegebiet Erfurter Kreuz angesiedelt haben. Die IEK vertritt damit über seine Mitgliedsunternehmen ca. 16.600 Mitarbeiter und weitere 750 Lehrlinge in der Region.

Der Zweck des Vereins ist die Förderung der Wirtschaft in der Region um das Erfurter Kreuz. Ziel ist es, die Region um das Erfurter Kreuz zu einer national und international anerkannten Region der Thüringer Wirtschaft weiter zu entwickeln. Dabei soll auch die nachhaltige Sicherung der Fachkräfte für den Wirtschaftsstandort – in Verbindung mit der Förderung der Region als Lebensmittelpunkt der Beschäftigten – in das Wirken eingeschlossen werden. Die Fachkräfteentwicklung und -sicherung ist eines der Top-Themen in der Initiative.

Gründungsmitglieder des Vereins sind etablierte Unternehmen wie z. B. N3 Engine Overhaul Services GmbH & Co. KG, Borg Warner Transmission Systems Arnstadt GmbH, Carpenter GmbH oder Avermann Laser- und Kant-Zentrum GmbH.

Vorstandsvorsitzender der Initiative ist der Geschäftsführer der EPC Engineering & Technologies GmbH Franz-Josef Willems. Weitere Vorstandsmitglieder sind Ulrike Kücker (Olympia Personalleasing GmbH), Uwe Witt (Schenker Deutschland AG), Stefan Landes (N3 Engine Overhaul Services GmbH & Co. KG), Henrik Fröhlich (DRK Kreisverband Arnstadt e. V.)  und Marco Jacob (Sparkasse Arnstadt-Ilmenau)

Bild: Gründungsveranstaltung der Interessengemeinschaft Clean-EFX | © IEK/Daniel Bader

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