Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Den Schulhof des Gymnasiums Gleichense in Ohrdruf zeichnet eine Besonderheit aus – ihn zieren eine Reihe von Metallskulpturen. Sie alle wurden von Schülern der Bildungseinrichtung geschmiedet.

Seit Jahren ist es guter Brauch, dass beim traditionellen Schmiedesymposium auch Gymnasiasten zum Hammer greifen. Artur war vor drei Jahren schon dabei und hat Feuer gefangen. Damals schufen die Schüler ein Werk, das dem Thema „Wilde Weidelandschaft“ gerecht wurde, eine Reminiszenz an die Thüringeti. Ein weiteres Thema, das Arnold mit umsetzte: Wasser ist Leben.

Die Jugendlichen sind immer mit Feuereifer dabei,

sagt Margarete Pohl. Die Lehrerin betreut seit 2016 die schmiedefreudigen Schüler.

Und sie haben immer prima Ideen.

In diesem Jahr hatten die Teilnehmer natürlich das 1300-jährige Jubiläum der Stadt Ohrdruf als Thema beim 39. Schmiedesymposium umzusetzen. Die Gymnasiasten setzten die Legende in Stahl um, nach der Bonifatius am Ufer der Ohra von einem Adler einen Fisch bekam, der ihn vor dem gröbsten Hunger rettete. Das und die Begegnung mit Erzengel Michael führte letztlich zur Stadtgründung. „Miraculum Picsis“, also das Fischwunder, nennen die jungen Schmiede ihr Werk, das einen Fisch zeigt und drei Mönche, von denen einer den Krummstab trägt. Das Werk nötigte auch den gestandenen Kunstschmieden Anerkennung ab.

Insgesamt arbeiteten in diesem Jahr sechs Schmiede an ihren Kunstwerken, die am Ende der Woche nahe Schloss Ehrenstein zum Stadtfest der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Mit dabei waren Paz Prieto del Álamo aus Spanien und Christine Wild aus Randegg in Österreich. Sie schmiedete gemeinsam mit ihrem Partner Sepp Eybl. Mit Denni Ludwig aus Herzberg/Elster als amtierender Teamweltmeister im Kunstschmieden war auch ein Hochkaräter an Hammer und Amboss zu erleben. Robin Muth aus Höeischweiler und Albrecht Rühle aus Weinstadt vervollständigten das Team.

Anfangs waren wir von den Bedingungen, die uns am Denkmal Tobiashammer geboten wurden, enttäuscht,

sagte Christine Wild. Sie und ihr Partner hatten gehofft, ihre Skulptur zu Teilen am historischen Hammerwerk schmieden zu können. Das ging leider nicht.

Sehr, sehr schade, fand Sepp Eybl, deshalb mussten wir völlig anders vorgehen, als geplant, um unsere Skulptur fertigzustellen.

Das technische Denkmal am Ufer der Ohra ist seit Jahren geschlossen. Das zu ändern, ist der Verein Tobiashammer Forum angetreten. Die Mitglieder haben viele Ideen, ihre Vorstellungen umzusetzen. Die Entscheidung letztlich trifft der Ohrdrufer Stadtrat.

Bild: Schmiedende Gymnasiasten: Kevin, Arthur und Karl sind berechtigt stolz auf ihre Skulptur. | © Klaus-Dieter Simmen

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