Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Bereits im Mai dieses Jahres wurden nahe Oberhof zwei Luchse in ein Leben in Freiheit entlassen, Viorel und Frieda. Im August folgten Vreni und Kilian. GPS-Halsbänder überwachen ihre Bewegungen. Ein Luchs aus dem Quartett hat sich bereits auf längere Wanderungen begeben, während das verbleibende Trio sich nach wie vor in der Region bewegt, in der sie ihre Freiheit bekamen.

Um weitere Informationen über das Verhalten der Pinselohren zu finden, werden derzeit zwischen Oberhof und Ohratalsperre Fotofallen aufgebaut. Und da Luchse, wenn sie auf Wanderung gehen, gern bequeme Wege nutzen, stehen diese da, wo auch Wanderer und Pilzsucher unterwegs sind. Deshalb weisen Schilder auf die Aufnahmen hin.

Es bleibt nicht aus, dass die Fotofalle bei Menschen auslöst. Diese Aufnahmen werden nach Sichtung umgehend gelöscht,

sagt Markus Port.

Der Naturschutzbiologe ist beim BUND und der Universität Göttingen für das Luchs-Projekt verantwortlich.

Mit dem Schutzprojekt sollen die Luchse in Thüringen mit den Artgenossen in Europa vernetzt werden,

erklärt er. Bereits in den Wintermonaten 2021 und 2023 wurde in der Region um Oberhof und damit in den Regionen Ilm-Kreis und Landkreis Gotha mit Fotofallen nach den Katzen gefahndet. Ergebnislos, bedauert Markus Port. Bislang hat er gegenwärtig fünf Kameras in der Region aufgebaut, weitere werden folgen. Alle vier bis sechs Wochen werden deren Aufnahmen gecheckt. Besonders in den Wintermonaten verspricht sich der Biologe Hinweise auf die Luchse.

Dann sind sie besonders aktiv, denn ihre Paarungszeit ist Februar/März.

Port ist für die Luchspopulationen im Thüringer Wald und im Eichsfeld verantwortlich. Die meisten Tiere sind aus dem Harz hierher eingewandert. Viele von ihnen ziehen nur durch – auf der Suche nach Weibchen.

Männliche Luchse wandern weit. Gibt es in der Region, die sie für geeignet halten, allerdings keinen weiblichen Partner, dann ziehen sie weiter.

Ziel des Projektes ist es, im Thüringer Wald die großen Wildkatzen wieder heimisch werden zu lassen.

Auch Wanderer sind gefragt, wenn es gilt, Beobachtungen über die scheuen Tiere zu sammeln.

Wer glaubt, einen Kadaver entdeckt zu haben, der von einem Luchsriss stammt, sollte seine Beobachtungen entweder dem Kompetenzzentrum Wolf/Biber/Luchs am Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz oder dem Luchsbeauftragten der jeweiligen Kreisjägerschaft mitteilen,

sagt Port. In den Wintermonaten hinterlassen die Tiere ihre Trittsiegel im Schnee. Eindeutige Katzenspuren in entsprechender Größe sind ebenfalls Hinweise auf Vorkommen von Luchsen.

Bild: Markus Port beim Anbringen einer Fotofalle. | © BUND

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