TU Ilmenau:

Mit dem Themenjahr Nachhaltigkeit und der Gründung einer Task Group Nachhaltigkeit intensiviert die TU Ilmenau ihre Aktivitäten auf dem Weg hin zu einer „Sustainable Community“. Welche Chancen mehr Nachhaltigkeit für die Universität bereit hält, erläuterte Prof. Jens Wolling zum Auftakt des Themenjahrs.

Rohstoffknappheit, steigende Energiekosten, Klimawandel – vor dem Hintergrund zahlreicher aktueller Krisen ist das Know-how der Wissenschaft zur Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen gefragter denn je. Mit der umfangreichen Expertise ihrer Forschenden auf Gebieten wie der industriellen Produktion, der Energietechnik oder der Informatik fühlt sich die TU Ilmenau in der Verantwortung, mit technologischen Lösungen auf die Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren.

Im Themenjahr Nachhaltigkeit bündelt die Universität ihre Aktivitäten auf diesem Gebiet und stellt Forschungsprojekte mit Bezug auf Nachhaltigkeit einer breiten Öffentlichkeit vor. Mit einem Wissenschaftsforum unter dem Titel „Mit Nachhaltigkeit aus der Krise“ eröffneten nun Prof. Stefan Sinzinger, Vizepräsident für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs, und Prof. Jens Wolling, Leiter des Fachgebiets Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation, das Themenjahr im Audimax der TU Ilmenau.

Prof. Wolling, ein renommierter Kommunikationswissenschaftler, beschäftigt sich seit Jahren mit Nachhaltigkeitskommunikation. Mit dem Ziel, herauszufinden, inwieweit Nachhaltigkeit in der Lehre und Forschung der TU Ilmenau verankert ist, interviewte er im Vorfeld des Themenjahrs Dekane der fünf Fakultäten der Universität und stellte die Erkenntnisse seiner Arbeit im Audimax vor:

Erfreulicherweise ist Nachhaltigkeit sowohl in der Lehre als auch in der Forschung der TU Ilmenau eingebunden. Zum Beispiel weist ein Drittel aller Forschungsprojekte einen Bezug zu den Nachhaltigkeitszielen (SDG’s) der Vereinten Nationen auf. Jedoch werden oftmals andere Begriffe wie z. B. Ressourcenschonung verwendet. Es wird Vieles in Bezug auf Nachhaltigkeit gemacht und wenig kommuniziert,

stellt der Kommunikationswissenschaftler fest.

Chance, Studierende zu gewinnen

Lohnt es sich für die TU Ilmenau, sich verstärkt in der Nachhaltigkeit zu positionieren? Prof. Wolling schloss sich der Meinung der Dekane an und beantwortete die Frage mit einem klaren „ja“.

Aus meiner Sicht haben Universitäten, die Vieles in Sachen Nachhaltigkeit bieten, einen Wettbewerbsvorteil. Viele Studieninteressierte möchten die Welt zum Besseren verändern und an der Lösung wichtiger Menschheitsaufgaben wie dem Klimawandel mitarbeiten. Bei ihrer Studienentscheidung spielen diese Werte eine große Rolle. Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen, eröffnet uns als Universität viele Möglichkeiten. Dazu gehört die Einwerbung von Drittmitteln ebenso wie die Chance, Studierende für ein Studium im Bereich Technik und Naturwissenschaften zu begeistern.

Den Wunsch, gemeinsam in eine nachhaltigere Zukunft hin zu einer „Sustainable Community“ zu gehen, sprachen auch Lehrende, Forschende und Studierende bei einer offenen Fragerunde im Anschluss an Prof. Wollings Input aus. Sie machten Vorschläge für Car-Sharing-Angebote auf dem Campus und einen Energiespartag an der TU Ilmenau oder stellten Flugreisen für kurze Auslandsaufenthalte, um z. B. Konferenzen zu besuchen, in Frage. Prof. Sinzinger bestärkte die Angehörigen der TU Ilmenau in ihren Bestrebungen und ermutigte sie, ihre Ideen und Initiativen für mehr Nachhaltigkeit weiterzuverfolgen:

Der Weg hin zu einer ‚Sustainable Community‘ ist ein langer Prozess, den wir nur gemeinsam gehen können.

KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit

Im Rahmen des Projekts „KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in Thüringen. Bildung für nachhaltige Entwicklung“, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Prof. Jens Wollings Fachgebiet, wie die Veränderungen, die für eine „Sustainable Community“ erforderlich sind, kommunikativ gefördert und praktisch realisiert werden können. Dafür wird an der TU Ilmenau eine Arbeitsstelle Nachhaltigkeitskommunikation (ANK) eingerichtet. Die ANK wird die Kommunikationsprozesse, die für eine erfolgreiche Transformation der beteiligten Hochschulen zu mehr Nachhaltigkeit notwendig sind, erfassen, analysieren, unterstützen und weiterentwickeln. Die Kooperation der beteiligten Thüringer Hochschulen hat zum Ziel, alle Bereiche hochschulischer Aktivität (Lehre, Forschung, Transfer, Governance und Betrieb) zu transformieren und umfassend nachhaltig zu gestalten.

Kontakt

Prof. Jens Wolling, Leiter des Fachgebiets Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation

Tel.: 03677 694654, Mail:

Bild: Prof. Wolling am Podium | © TU Ilmenau/Eleonora Hamburg

Quelle: UNIonline: „Mit Nachhaltigkeit aus der Krise?“: Themenjahr Nachhaltigkeit startet mit einem Wissenschaftsforum

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