TMWWDG/FTVT:

Runde sechs im Thüringer Gründer-Wettbewerb „get started 2gether“: In einem Pitch warben am Donnerstag in Weimar 16 Startups aus unterschiedlichen Branchen um Unterstützung für ihr Projekt – zwölf erhielten am Ende den Zuschlag. Sie können nun sechs Monate lang die komplette Infrastruktur einer wirtschaftsnahen Forschungseinrichtung nutzen und erhalten dazu eine Rund-um-Betreuung durch erfahrene Wissenschaftler. Dafür stellt das Land insgesamt eine Million Euro bereit. Den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Forschungs- und Technologieverbunds Thüringen e. V. (FTVT) erhielt zusätzlich das Gründerteam Kynd Hair um Cosima Richardson.

Das siegreiche Start-up entwickelt und vermarktet die weltweit ersten haut- und umweltfreundlichen Kunsthaare auf Lyocellbasis. Die Bandbreite der weiteren Projekte reicht von einer innovativen Lichttherapie-Brille über technische Modul- und Produktentwicklung von photokatalytischen Systemen auf UV-Basis zum Sterilisieren und Aufbereiten von Wasser bis zum Fiber2Fiber-Recycling zur Förderung einer textilen Kreislaufwirtschaft.

Folgende Unternehmen waren im Wettbewerb erfolgreich:

Firma Thema

 

Circ DE Fiber2Fiber-Recycling zur Förderung der textilen Kreislaufwirtscahft
Kynd Hair (Cosima Richardson) Entwicklung und Vermarktung der weltweit ersten haut- und umweltfreundlichen Kunsthaaralternative auf Lyocellbasis
FluIDect GmbH Biosensor für industrielle Prozessüberwachunq
janova GmbH Smart Racket – Optimierung Sensormodul
Healyan GmbH Innovative Lichttherapie Brille
ROBUST AO GmbH Experimentelle Lasermaterialbearbeitung
Axenoll 3D Printing GmbH Innovative PLA-Pasten für den 3D Siebdruck zur nachhaltigen Herstellunq resorbierbarer Implantate
PartiQla GmbH Entwicklung von KI-Modellen zur automatisierten Sortierung von Pollen
Revincus GmbH Entwicklung eines Echtzeittriggers zur Erkennung von Schwarzwasserereignissen in den Abwassersträngen von Wohngebäuden anhand von Audio- bzw. Vibrationssensoren zur einfachen Trennung der Stoffströme.
POSANOVA GmbH Microarray auf Basis von Pektinhydraziden
Matthias Schade – Schadinis Neues Verfahren zur energiesparenden industriellen Herstellung von gesünderen Kartoffelprodukten
Unlimited Ventures GmbH Technische Modul- und Produktentwicklung von photokatalytischen Systemen auf UV-Basis zum Sterilisieren und Aufbereiten von Wasser

Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsministers Wolfgang Tiefensee, der die Veranstaltung gemeinsam mit dem FTVT-Vorstandsvorsitzenden Dr. Ulrich Palzer eröffnete, sagte, die enge Zusammenarbeit zwischen Gründern und Forschungsinstituten trage dazu bei, gute Produktideen von Anfang an zu einem höheren technischen Reifegrad weiterzuentwickeln. Dies erleichtere es, privates Beteiligungskapital zu akquirieren oder das Produkt auf dem Markt zu etablieren. Grundsätzlich gehe es dem Land mit der Unterstützung von „get started 2gether“ darum, neue innovative Unternehmen in Thüringen langfristig zum Erfolg zu führen: „get started steht für Vielfalt. Mit dem Wettbewerb wollen wir jungen Gründern die Möglichkeit bieten, die Infrastruktur und Expertise einer etablierten Forschungseinrichtung als Accelerator zu nutzen, um damit das eigene Produkt oder Verfahren weiterzuentwickeln.“ Ein solches Angebot stelle eine sinnvolle Ergänzung zur sonstigen umfangreichen Gründerförderung im Land dar.

Dr. Ulrich Palzer, Vorstandsvorsitzender des FTVT, erklärte: „Auch in diesem Jahr zeigt sich wieder, wie vielfältig und technologisch anspruchsvoll die Projekte von jungen Thüringer Unternehmern sind. Die Forschungsinstitute des FTVT sind hierfür ein idealer Partner, da die Start-ups von unseren umfangreichen Netzwerken und dem Know-How in der Anwendungsnahen Forschung profitieren können.“

„get started 2gether“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Forschungs- und Technologieverbunds Thüringen (FTVT), zugleich Landesvertretung der deutschen Zuse-Gemeinschaft, mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium. Der FTVT ist der Zusammenschluss der zehn wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen des Freistaats. Seit seinem Start 2019 richtet sich „get started 2gether“ an technologieorientierte Gründer und Gründerteams aus Wirtschaft und Wissenschaft, die für die Vertiefung ihres Vorhabens das Equipment einer wirtschaftsnahen Forschungseinrichtung nutzen wollen. In den ersten fünf Runden des Wettbewerbs wurden 40 Start-ups mit rund 3,3 Millionen Euro bei der technologischen Weiterentwicklung ihrer Produkte unterstützt. Zwei frühere Gewinner von get started 2gether – Robust AO und polytives – landeten im Jahr 2021 unter den Top50 der deutschen Start-ups.  

Weitere Informationen und Eindrücke vom Pitch gibt es unter www.gs2g.de.

Bild: Schadinis | © FTVT/Steffen Beikirch

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