Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Im Zeitraum von Oktober 2024 bis April 2025 lernen Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen aus drei verschiedenen Schulen im Ilm-Kreis Unternehmen aus der Region im Rahmen von Praxistagen – einem Angebot von SCHULEWIRTSCHAFT Ilm-Kreis – kennen. Dabei sind sie einmal pro Woche im ausgewählten Ausbildungsbetrieb. Seinen Anfang nahm das Ganze in einem Speed-Dating im August, als die Nachwuchsfachkräfte und die Unternehmen erstmals aufeinandertrafen. Wir schauen in dieser Serie, ob da für den einen oder anderen vielleicht der passende Traumberuf dabei ist.
Miriams Augen leuchten vor Begeisterung. Die Praxistage in der Ilm-Kreis-Klinik in Arnstadt haben die Neuntklässlerin fasziniert. Am liebsten würde sie auch weiterhin Donnerstag für Donnerstag dort in Schwesternkleidung schlüpfen. Nur wenig anders geht es Mitschülerin Hayley. Der dritte im Bunde ist Otto. Er weiß zwar nicht, welche berufliche Laufbahn er einst einschlagen will. Daran haben auch die Praxistage nichts geändert. Allerdings, sagt Otto, habe ihn schon brennend interessiert, wie so ein Krankenhaus funktioniert. Und die Einblicke, die er bekommen hat, befindet er durchaus für wichtig.
Das Trio aus der Klasse neun der Staatlichen Regelschule „Wilhelm Hey“ in Ichtershausen besuchte von Ende Januar bis zum 3. April das Krankenhaus in der Bärwinkelstraße. „Das heißt, wir mussten uns jede Woche neu auf die Schüler einstellen“, sagt Anke Skutecki. Sie ist für die Ausbildung in den Ilm-Kreis-Kliniken verantwortlich, mithin auch für Praktikanten. Solche, die für eine Woche die Einrichtung besuchen, lassen sich gut in die Abläufe einbinden. Damit das bei den Absolventen der Praxistage ebenso funktioniert, muss ein größerer Aufwand betrieben werden. „Wir versuchen auch in diesem Fall die Neigungen der Jugendlichen zu berücksichtigen. Miriam ist fest entschlossen Medizin zu studieren, also konnte sie sich dort umsehen, wo sie tiefere Einblicke bekommt“, erzählt die Lehrausbilderin. Hayley durfte das in der Geburtshilfestation. Und Otto lernte in den Praxistagen das gesamte Haus kennen, weil er Patienten zu den verschiedenen Abteilungen transportierte.
Weil die Drei, wie alle anderen Praktikanten ebenso, nicht als fünftes Rad am Wagen betrachtet werden, konnten sie vieles für sich mitnehmen. Andererseits weiß Anke Skutecki, bindet man sie in den Arbeitsablauf ein, ist das für beide Seiten von Vorteil. „Entscheiden sich Jugendliche für eine Ausbildung in den Ilm-Kreis-Kliniken, wissen sie, was sie erwartet. Und in unseren Team sind sie keine Unbekannten mehr.“
Der intensive Einsatz für erlebnisreiche Praxistage ist bei den Neuntklässlern sehr gut angekommen. Das unterstreicht auch Otto, der zwar immer noch nicht wirklich weiß, was er werden will, jedoch um Erfahrungen reicher ist, die ihm wichtig sind. Miriam wird dann, wenn das einwöchige Praktikum ansteht, sich wieder im Ilm-Kreis-Klinikum bewerben. Sie sei, sagt sie, medizinisch stark interessiert. Kein Wunder, will sie doch Medizin studieren. Und sie kennt auch schon die Fachrichtung, nämlich Chirurgie, am besten Neurochirurg. Die Schülerinnen waren an den Praxistagen nicht nur unbeteiligten Zuschauerinnen, sondern durfte auch kleine Arbeiten ausführen. Hayley war sich zuvor wenig sicher, ob ein Beruf im medizinischen Bereich tatsächlich das ist, was sie machen will. Jetzt hat sich dieser Wunsch verfestigt.
Foto: v.l.n.r. Lehrausbilderin Anke Skutecki, Praktikant:innen Otto, Miriam und Hayley | © Simmen