Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Im Zeitraum von Oktober 2024 bis April 2025 lernen Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen aus drei verschiedenen Schulen im Ilm-Kreis Unternehmen aus der Region im Rahmen von Praxistagen – einem Angebot von SCHULEWIRTSCHAFT Ilm-Kreis – kennen. Dabei sind sie einmal pro Woche im ausgewählten Ausbildungsbetrieb. Seinen Anfang nahm das Ganze in einem Speed-Dating im August, als die Nachwuchsfachkräfte und die Unternehmen erstmals aufeinandertrafen. Wir schauen in dieser Serie, ob da für den einen oder anderen vielleicht der passende Traumberuf dabei ist.

„Wir müssen uns bei künftigen Auszubildenden bewerben“,

bringt es Carina Frisch auf den Punkt. Dass diese bei den Unternehmen anklopfen und sich um eine Stelle bewerben, ist zumindest gegenwärtig illusorisch. Auch uv-technik Speziallampen im Gewerbegebiet Ost Ilmenau macht da keine Ausnahme, weiß die Assistentin der Geschäftsleitung. Deshalb nimmt die Unternehmenstochter der Hönle Gruppe jede Möglichkeit war, sich bei den Schulabgängern bekannt zu machen. Der vor Monaten im Ilm-Kreis eingeführte Praxistag gehört dazu. Aktuell steigt Neuntklässler Franz Josef Schmidt dort an jedem Donnerstag in seinen Arbeitsanzug und schaut sich in der Praxis um.

„Was ich hier machen kann, gefällt mir. Und ich denke mit Glas zu arbeiten, ist mein Ding.“

Zuvor hat er von Oktober bis Ende Januar in einem anderen Unternehmen Erfahrungen gesammelt. Das sei sehr interessant gewesen, sagt der Schüler. Beim Hersteller der Speziallampen jedoch sehe er eine berufliche Perspektive. „Was ich hier machen kann, gefällt mir. Und ich denke mit Glas zu arbeiten, ist mein Ding.“ Deshalb will er das einwöchige Praktikum, das für den Schüler bald ins Haus steht, ebenfalls in der Firma absolvieren. „Für mich ist’s nicht abwegig, danach einen Ausbildungsvertrag zu unterschreiben“, sagt er. Das liegt auch an Ausbilder Leon Jobst, einst selbst Lehrling beim Speziallampen-Produzenten. Der verwendet viel Zeit, um die jungen Leute mit der Arbeit im Unternehmen bekannt zu machen und ihnen auch die Möglichkeit einzuräumen, selbst praktisch aktiv zu werden.

„Das Konzept der Praxistage ist fraglos interessant“, sagt Frisch. Wobei sie zu denen gehört, die einen Einsatz in der Praxis über eine Woche befürworten. „Es hat schon Vorteile, wenn wir die jungen Leute zusammenhängend über eine länger Zeit mit der Praxis vertraut machen können“, ist ihr Argument. Andererseits ist Carina Frisch froh, dass überhaupt die Möglichkeit der Praxistage geschaffen wurde. „Wer dann mit uns einen Ausbildungsvertrag abschließt, weiß worauf er sich einlässt“, erklärt sie. „Und wir kennen den Azubi und wissen, der passt zu uns.“

„Wir bilden für unseren Bedarf aus, das heißt, die jungen Leute haben eine Übernahme vor Augen.“

Aktuell beschäftigt das Ilmenauer Unternehmen rund 100 Mitarbeiter, fünf davon sind Lehrlinge. „Wir bilden für unseren Bedarf aus, das heißt, die jungen Leute haben eine Übernahme vor Augen.“ Drei Lehrberufe werden angeboten, erklärt die Assistentin der Geschäftsleitung, nämlich Industriekaufleute, Mechatroniker und Glasapparatebauer. Sie gehören von Anfang an zu einem hochmotivierten Team, das anspruchsvolle Geräte zur Behandlung mit UV-Licht produziert. Mit dieser Technologie kann verschmutztes Wasser gereinigt werden. Und das allein durch physikalische Behandlung. Auch Schadstoffe aus der Luft können eliminiert oder Verpackungsmaterialien entkeimt werden, um nur einige Anwendungsmethoden für Geräte aus Ilmenauer uv-technik zu nennen.

Foto: Praxistage in der uv-technik Speziallampen. | © Simmen