Stiftung Jugend forscht e. V.:
Insgesamt neun Preise für das deutsche Team beim weltgrößten MINT-Schülerwettbewerb Regeneron International Science and Engineering Fair 2023
Bei der Regeneron International Science and Engineering Fair (Regeneron ISEF) in Dallas, Texas hat sich das 16-köpfige deutsche Team erfolgreich präsentiert und insgesamt neun Preise gewonnen. Die Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend forscht waren in der vergangenen Woche in den USA beim weltweit größten naturwissenschaftlichen Schülerwettbewerb mit neun innovativen Forschungsprojekten an den Start gegangen. An der Regeneron ISEF, die vom 14. bis 19. Mai 2023 ausgetragen wurde, nahmen mehr als 1 1.600 junge MINT-Talente aus über 60 Ländern teil.
Daniel Cermann (18) und Richard Ueltzen (18) aus Erfurt sowie Albert Dehne (19) aus Gotha erhielten insgesamt drei Preise. Ihr optisches Kontrollsystem für Bienenstöcke, das auf Basis eines neuronalen Netzes direkt am Stockeingang erkennt, wenn einzelne Bienen mit den für sie tödlichen Varroamilben befallen sind, erhielt den 3. Preis im Fachgebiet Robotics and Intelligent Machines, dotiert mit 1.000 US-Dollar. Darüber hinaus freuten sich die drei Jungforscher über eine Honorable Mention der Association for the Advancement of Artificial Intelligence (AAAI) sowie über eine AAAI Student Membership.
Einen 4. Preis im Fachgebiet Microbiology, dotiert mit 500 US-Dollar, errangen Emil August Botezatu (17), Josua Ly Zehner (19) und Dascha Dobrozki (19) aus Rostock. Die drei MINT-Talente untersuchten mit Mikroskop und Bildanalysesoftware, ob winzige Polystyrolpartikel im Wasser die Vitalität von Pantoffeltierchen verändern. Sie fanden heraus, dass diese die Partikel zwar aufnehmen und träge werden, aber nicht absterben. Ferner gewann das Team einen Sonderpreis der China Association for Science and Technology (CAST) in Höhe von 1.200 US-Dollar.
Hendrik Ridder (16) aus Bremen überzeugte die Jury mit seiner 2,5 Meter langen Wasserrakete, die bis zu 270 Meter hoch fliegen kann. Sie dient als Wetterstation. An der Raketenspitze werden Daten wie Höhe, Position, Temperatur und Luftqualität gesammelt. Der Jungforscher wurde mit dem 4. Preis im Fachgebiet Engineering Technology: Statics & Dynamics, dotiert mit 500 US-Dollar, ausgezeichnet. Zudem erhielt er ein Certificate of Honorable Mention des International Council on Systems Engineering (INCOSE).
Rufus Wegner (19) aus Mutscheid gewann einen 4. Preis im Fachgebiet Plant Sciences, dotiert mit 500 US-Dollar. Er präsentierte in Dallas seinen Ansatz, wie die Widerstandskraft von Ackerböden gegenüber Trockenheit gezielt gesteigert werden kann. Seine sogenannte Wechselertrags-Polykultur ahmt natürliche Ökosysteme nach, indem unter anderem mehrere Pflanzen so ausgesät werden, dass sich ihre Vegetationsphasen überschneiden.
Hannah Amrhein (18), Lena Fries (17) und Hanna Fries (17) aus Dammbach entwickelten ein Konzept, um den wertvollen Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zurückzugewinnen. Sie nutzten dafür die Elektroflotation, bei der winzige Flocken Phosphate binden und in einem elektrischen Feld an die Oberfläche transportieren. Das Forschungsprojekt der Jungforscherinnen wurde mit einem 4. Preis der American Chemical Society, dotiert mit 1.000 US-Dollar, ausgezeichnet.
„Die erneuten Erfolge der Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend forscht auch auf internationaler Ebene zeigen einmal mehr, dass wir in Deutschland über leistungsstarke und konkurrenzfähige junge Forscherinnen und Forscher verfügen“, sagt Dr. Sven Baszio, Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V.
Bild: Die Preisträger Daniel Cermann (17, rechts), Erfurt, Richard Ueltzen (17, links), Erfurt und Albert Dehne (18, Mitte), Gotha | © Stiftung Jugend forscht e. V.