Regionalmanagement Thüringer Bogen:
130 Jahre alt ist die Gothaer Wohnungsbaugenossenschaft. Mithin ein Traditionsunternehmen der Stadt, die ihren 1250. Jahrestag in diesem Jahr feiern kann. Grund zum Feiern haben auch die Wohnungswirtschaftler aus der Breiten Gasse, nicht nur wegen des 130-jährigen Bestehens. In diesem Jahr wurde die Genossenschaft mit dem Thüringer Preis der Wohnungswirtschaft 2025 in der Kategorie „WohnRäume“ ausgezeichnet. 20 weitere Unternehmen bewarben sich für diesen Preis. Das Rennen machten die Gothaer, weil ihre Quartierssanierung in der Altstadt die Jury überzeugte.
Das Amtshaus in der Augustinerstraße in Gotha bot über Jahrzehnte einen beklagenswerten Anblick. Ein Schandfleck, der trotzdem ahnen ließ, dass hier ein Stück Gothaer Geschichte darauf wartete, wieder ins rechte Licht gerückt zu werden. Dieser Aufgabe stellte sich die Wohnungsbaugenossenschaft Gotha. Nach dem die Stadt die Statik des Gebäudes wieder hergestellt hatte, konnte die Genossenschaft mit der Sanierung beginnen. Das stellte die Architekten vor besondere Herausforderungen. Nach fünf Jahren Bauzeit schließlich konnte das historische Amtshaus und der ebenfalls in dieser Zeit entstandene Neubau eröffnet werden.
Damit hätte die Wohnungsbaugenossenschaft sich zurücklehnen können, immerhin war ein städtebaulicher Makel in der Innenstadt von Gotha beseitigt. Doch das reichte den Verantwortlichen nicht. Sie hatten eine Vision. Nicht nur das Haus zum grünen Lachs mit seiner wechselvollen Geschichte, das gesamte Quartier sollte aufgewertet werden. Das war ein ehrgeiziges Projekt, das unterschiedliche Gebäude bis hin zu DDR-Plattenbauten einschließt. Daraus ein Gesamtbild entstehen zu lassen, dass sich in Gothas historische Altstadt einfügt, stellte die Architekten vor große Herausforderungen, die sie am Ende jedoch bravourös meisterten.
„Das Projekt beeindruckt durch ein stimmiges architektonisches Gesamtbild, das unterschiedliche Bauweisen harmonisch integriert, sowie durch vergleichsweise niedrige Baukosten, was maßgeblich auf eine integrierte Projektplanung, eine professionelle Durchführung und die konsequente Nutzung von Förderprogrammen zurückzuführen ist“, begründete der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft die Preisvergabe. Dabei würdigte die Jury besonders, dass in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein lebendiges Quartier mit 200 Wohneinheiten geschaffen wurde.
Foto: Das Amtshaus in der Gothaer Altstadt | © Simmen