Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Die Firma QSIL ist ein „Hidden Champion“, mithin ein Unternehmen, das nicht so bekannt ist wie mancher seiner Mitbewerber, jedoch in seiner Branche den Marktführer stellt. Das unterstreicht der Quarzglashersteller nun am Stammort in Ilmenau.

QSIL investiert stolze 20 Millionen in die Quarzschmelze 3. Für Geschäftsführer Michael Keitz ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte. Quarzglas wird in Ilmenau seit 1977 geschmolzen. Vor rund 30 Jahren hat QSIL diese Branche im Ilmenauer Ortsteil Langewiesen übernommen und das Unternehmen ständig weiterentwickelt. Vom Thüringer Wald aus ist das Unternehmen, das mittlerweile neun weitere Standorte hat, weltweit tätig. Mit hochreinem Quarzglas in Zylinderform wird von hier aus die Halbleiterindustrie beliefert. Dabei, sagt Keitz, konnte im vergangenen Jahr nur mit großem Kraftaufwand die Nachfrage der Kunden bedient werden. „Das bedeutet, wir haben im Vier-Schicht-System gearbeitet, 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche“, blickt der Geschäftsführer auf die Leistung der Mitarbeiter.

Und weil die Nachfrage nach hochreinem Quarzglas steigen wird, hat QSIL beschlossen, die Kapazität am Standort Ilmenau zu erhöhen. Im neuen Produktionsgebäude, für das der Grundstein Ende Juli gelegt wurde, werden sechs sogenannte Billetschmelzen arbeiten. Als Billets werden die hochzylindrischen Erzeugnisse aus Quarzglas bezeichnet. Dieses Glas wird in der Halbleiterbranche weiterverarbeitet, kommt im hochspezialisierten Maschinenbau und in Speziallichtquellentechnik zum Einsatz. QSIL investiert zehn Millionen in das Gebäude mit seiner speziellen Infrastruktur, weitere zehn Millionen kostet der Maschinenpark. Mit Blick auf die Erweiterung hat das Unternehmen den Personalbestand vorab aufgestockt. Derzeit arbeiten im Werk Ilmenau 250 Beschäftigte.

Laut Michael Keitz kann QSIL mit seiner Investition „mit dem wachsenden Appetit unserer Kunden künftig Schritt halten.“ In seiner kurzen Ansprache blickte der Geschäftsführer zurück auf jene Jahre, da Mitbewerber den Ton angaben. Trotzdem habe man in Ilmenau nicht daran gezweifelt, sich einen Platz am Weltmarkt zu erobern. Der Garant dafür „ist unsere einzigartige Plasmaschmelze. Deswegen glaubten wir fest daran, mit dem Markt zu wachsen und das schneller als unsere Mitbewerber.“ Diesen Weg sei QSIL in den vergangenen 30 Jahren unbeirrt gegangen – mit den Innovationen der Gründer, mit der Unterstützung der Thüringer Aufbaubank und dem Freistaat. Der Neubau sei ein mutiger und folgerichtiger Schritt auf diesem Weg. Keitz erinnerte daran, dass mit den neuen Schmelzen nicht nur die Produktion erhöht wird. „Die modernen Schmelzöfen ermöglichen gleichzeitig die Herstellung von Quarzringen mit einem größeren Durchmesser.“  Der Neubau wird auch energieeffizient sein, was heißt, die Abwärme wird zum Klimatisieren genutzt.

Bild: Geschäftsführer Michael Keitz und Ilmenaus Bürgermeisterin Beate Misch bei der Grundsteinlegung | © Klaus-Dieter Simmen

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