Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft/Thüringer Staatskanzlei:

Rund 3,6 Mio. Euro wurden im vergangenen Jahr für den Erhalt von Schloss und Park Reinhardsbrunn verausgabt. Unter anderem wurde die Instandsetzung der ehemaligen Schlosskapelle fortgesetzt, im Schloss selbst mit der Freilegung und Sicherung der Architekturfassungen begonnen und in einem ersten Abschnitt die Parkmauer im südwestlichen Bereich instandgesetzt. Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen wurden zudem am gesamten Gebäudebestand vorgenommen. Um den denkmalgeschützten Landschaftspark wiederherzustellen, wurde eine denkmalpflegerische Zielstellung erarbeitet. Für die technische und denkmalgerechte Instandsetzung der Stauanlage Mühlteich wurde die entsprechende Vorplanung abgeschlossen.

„Seit dem Übergang des Eigentums auf den Freistaat Thüringen im Jahr 2021 haben wir rund 5,7 Millionen Euro in den Erhalt von Schloss Reinhardsbrunn investiert. Denkmalschutzrechtliche Sicherungsmaßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Kapelle werden auch in diesem Jahr Schwerpunkt der baulichen Maßnahmen am Schloss Reinhardsbrunn sein“, so Staatssekretärin Prof. Dr. Barbara Schönig. Unter anderem werden in diesem Jahr bruchfest aufgerüstete Gussglas-Scheiben in die Oberlichter der Kapelle eingebaut, die Blechnerarbeiten fertiggestellt, das Dach geschiefert und der Blitzschutz installiert. Zum Abschluss wird das restaurierte vergoldete Kreuz auf dem Zwerchgiebel über dem Eingang wieder aufgestellt.

Darüber hinaus werden im gesamten Schloss die Sicherungs- und Freilegungsarbeiten an den Architekturfassungen fortgeführt. Die Instandsetzung der Parkmauern im südwestlichen Bereich sowie im Bereich des Mühlgrabens soll fertig gebracht werden. Im Park werden umfangreiche Pflegearbeiten durchgeführt. Zudem sollen die Planung zur Sanierung der Stauanlage Mühlteich sowie die Denkmalpflegerische Zielstellung für den Schlosspark abgeschlossen werden. „Insgesamt stehen rund 1,7 Mio. Euro für Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen am Schloss Reinhardsbrunn im Haushalt 2024 bereit“, fügte Staatssekretärin Prof. Schönig hinzu.

Viele Jahre war das märchenhaft anmutende Ensemble dem Verfall preisgegeben. Der Freistaat hatte die Schloss- und Parkanlage Reinhardsbrunn in einem bundesweit einmaligen Enteignungsprozess in die Obhut des Landes genommen. Im Laufe des Jahres 2023 hat der Freistaat unter der Federführung der Thüringer Staatskanzlei den mehrstufigen und partizipativen Prozess zur Entwicklung einer nachhaltigen, denkmalgerechten und kostenneutralen Nutzung für Schloss und Park Reinhardsbrunn eingeleitet und kontinuierlich an dessen Umsetzung gearbeitet. Ein Meilenstein war dabei eine ganztägige Expertentagung im Juni 2023, auf der der Startschuss für die Entwicklungsstrategie des Schlosses gegeben wurde. Eine erste Stufe war dabei ein Ideenwettbewerb, für den im Herbst 2023 55 Beiträge eingereicht wurden. Im Ergebnis einer Jurysitzung wurden die sechs Nutzungsbausteine Beherbergung und Gastronomie, Bildung, Büro/Gewerbe, Besucherinformation sowie Veranstaltung/Event als geeignet für die Liegenschaft beurteilt.

Auf Grundlage der Ergebnisse des Ideenwettbewerbs wird daher die LEG in diesem Quartal eine Nutzungsstudie erarbeiten. Diese wird am 13. Juni 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Bild: Schloss Reinhardsbrunn | © Matthias Frank Schmidt

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