Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Krystina Köhler und Luisa Tauscher haben mit ihrer Firmengründung derzeit alle Hände voll zu tun. Die Pläne sind bis ins Detail ausgearbeitet. Angebot und Anbieter für den regionalen Bio-Markt stehen, die bauliche Seite bis hin zum Sozialtrakt ist ausgearbeitet, selbst die Dienstpläne sind greifbar. REGIOMar bietet das, was sich die Kunden wünschen. Eine Vielzahl regional erzeugter, biologischer Produkte unter einem Dach, was dem Kunden Zeit spart und dem Produzenten lange Wege.

Nur wird dieser Markt, so wie er von den beiden Studentinnen geplant ist, nie Wirklichkeit werden. Alle Simulation verharrt in der Theorie. Trotzdem hat sich das Duo in diese Projektarbeit hinein vertieft, als wollten sie es tatsächlich umsetzen. Dabei wissen beide längst genau, wie es für sie nach dem Studium an der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr in Gotha weitergeht. Luisa wird Buchhalterin in einem Steuerbüro und Krystina will im Badischen sesshaft werden.

Ihre Arbeit ist eine von fünf Projekten der Studenten im Bereich Betriebswirtschaft, dabei realisieren die Absolventen der Fachrichtung Absatzwirtschaft/Marketing und Rechnungswesen/Controlling gleichermaßen. Günter Krause, Abteilungsleiter an der Fachschule und Dozent für Wirtschaft und Verkehr, erklärt, dass die Fachschüler dabei so realitätsnah wie nur irgend möglich arbeiten. Um das zu erreichen, suchen sich die Studenten Firmen, für die sie dann ganz gezielt Projekte erstellen. Das können Empfehlungen sein, wie sich das Unternehmen am Markt präsentieren kann, da können die Preisgestaltung ins Visier genommen oder Vorschläge erarbeitet werden, wie Leistungen oder Produkte zum Kunden gelangen. All das wird dann zum Gothaer Fachschultag am 5. Mai von den Studenten an einem Messestand präsentiert.

„Die Absolventen der Fachrichtung Absatz und Marketing haben es dabei vergleichsweise einfach. Sie haben reale Firmen, mit denen sie für ihr Projekt zusammenarbeiten können“, sagt Krause. Die Unternehmen seien nicht abgeneigt, im Gegenteil, schließlich profitieren sie davon. „Fachschüler aus dem Bereich Rechnungswesen und Controlling haben da kaum Möglichkeiten. Verständlich, dass Unternehmen nicht bereit sind, Einblick in ihre Rechnungsbücher zu geben.“ Günter Krause weiß aber auch, dass gerade dieser Umstand die Phantasie anregt. „Wir hatten schon tolle Projekte zum Thema Existenzgründung. So wurde die Einrichtung einer Whisky-Bar simuliert. Einmal wurde die Eröffnung eines Hochzeitsausstatters vorgestellt, bei der Kommilitonen sogar eine Modenschau präsentierten.“

Aktuell haben die Marketing-Studenten drei Projekte für den Fachschultag vorbereitet, darunter die Eröffnung eines Tattoo-Studios und die Übernahme des väterlichen Betriebes, eines Bauunternehmens. Vorgestellt wird all das am Freitag im Gebäude am Trützschlerplatz. Nach der Eröffnung von Matthias Hey, SPD-Landtagsabgeordneter, informieren auf der Firmenkontaktbörse etliche Unternehmen über Stellenagebote für Betriebswirte und Techniker. Im gleichen Zeitraum stellen die Studierenden ihre Projektarbeiten vor. Für Krystina Köhler und Luisa Tauscher heißt das, ihre Power Point-Präsentation muss noch auf die geforderten 25 Minuten gekürzt werden …

Der Gothaer Fachschultag wird übrigens durch das Regionalbudget des Thüringer Bogens finanziell gefördert.

Infos zum Gothaer Fachschultag am 05.05.2023

Infos zum Tag der offenen Tür am 06.05.2023

Bild: Krystina Köhler und Luisa Tauscher freuen sich schon darauf, ihr Projekt zum Fachschultag am 5. Mai vorstellen zu können. | © Klaus-Dieter Simmen

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