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Der Schulalltag ist kein Spaziergang. Das weiß auch Juana aus Gotha. Sie gehört zu den jüngsten Absolventen der Salzmannschule, Thüringens Staatlichem Spezialgymnasium für Sprachen in Schnepfenthal. Andererseits weiß Juana, wo sie runterkommen und sich erholen kann. „Ich besuche regelmäßig den Töpferkurs“, sagt sie. Und auch am Samstag, zum traditionellen Tag der offenen Tür, war die Schülerin im Keller des historischen Hauptgebäudes zu finden – da, wo der Brennofen steht. Den kleinen Besuchern, die das Angebot zum Töpfern gern annahmen, stand sie gemeinsam mit Birgit Schulze mit Rat und Tat zur Seite. Das gehört zum Konzept der Schule: Auf welchem Gebiet sich auch das Sprachengymnasium vorstellte, Absolventen aller Altersstufen informierten mögliche künftige Mitschüler über Fachbereiche und Internatsleben.

Schwerpunkt ist logischerweise das Fremdsprachenangebot. Wer da meint, einen Schnupperunterricht in Chinesisch könne man nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln, den belehrte Fachlehrer Li eines Besseren. „Wir wollten den Interessenten zeigen, wie unsere Sprache klingt“, erzählt er „erste Vokabeln und Zahlen konnten gelernt werden.“ Natürlich fehlte auch das Schreiben der Schriftzeichen nicht. Und damit sich die Besucher ein bisschen wie in China fühlten, bereitete Herr Li Tee für sie zu.

Viele besuchten auch das Sprachenkabinett für Arabisch. Unter anderem erzählten dort Jasmin und Hannah aus Waltershausen künftigen Schülern, wie spannend diese Sprache ist. Und dass diese an der Salzmannschule nicht nur im Klassenzimmer gelernt wird. „Wir waren neulich unterwegs und haben ein Geschäft besucht, wo es arabische Backwaren gibt. Natürlich haben wir in der Landessprache bestellt und uns mit den Verkäufern unterhalten“, erzählt Jasmin. Am Samstag bewirteten sie mit Tee und Kuchen. Kleinere Besucher durften Motive aus dem Orient ausmalen.

Katharina Hafermann freute sich, dass nach Corona endlich wieder ein Tag der offenen Tür veranstaltet werden konnte. Sie ist die Vorsitzende des Schulfördervereins des Spezialgymnasiums. „Das ist eine gute Gelegenheit, uns zu präsentieren.“ Der Förderverein springt da in die Bresche, wo andere Fördermöglichkeiten nicht mehr greifen. So finanziert er den Besuch des russischen Dorfes in Potsdam. „Durch den Krieg in der Ukraine gibt es keine Sprachreisen mehr nach Russland. In Potsdam können die Gymnasiasten wenigstens ein bisschen russisches Lebensgefühl schnuppern.“ Dank des Fördervereins besuchen englisch oder französisch sprechende Theatergruppen die Salzmannschule. „Sie bieten interaktives Theater in der Landessprache“, erklärt Hafermann. Jüngst erst finanzierte der Verein Seminare für die unteren Klassenstufen, wo das Thema Mobbing ausgiebig behandelt wurde.

Auch wenn die in der Tradition von Christian Gotthilf Salzmann stehende Schule den Schwerpunkt Sprachen hat, wird Bildung in naturwissenschaftlichen Fächern, Sport und Kunst keineswegs vernachlässigt, ganz im Sinne des Schulgründers. Welche Möglichkeiten sich da bieten, konnte zum Tag der offenen Tür anschaulich erlebt werden. Übrigens: Welchen Wert das Thüringer Gymnasium bundesweit hat, zeigte am Samstag ein Blick auf die Kennzeichen der Autos auf dem Parkplatz. Die Besucher kamen unter anderem aus Köln und Berlin, Stuttgart und Dresden, Hamburg und München.

Bilder: © Klaus-Dieter Simmen
Katharina Hafermann, Vorstandsvorsitzende des Schulfördervereins des Spezialgymnasiums für Sprachen Schnepfenthal e. V. | Jasmin (r.) und Hannah haben viel Spaß dabei, den jungen Besuchern zu erzählen, wie interessant die arabische Sprache ist. | Birgit Schmidt ist gemeinsam mit Ive Cassagnes für die Keramikwerstatt verantwortlich. Zum Tag der offenen Tür bekam sie Unterstützung von Juana.

Bild oben: Nora ist zwar noch nicht groß genug für das Sprachengymnasiums, hat aber viel Spaß beim Ausmalen chinesischer Schriftzeichen. | © Klaus-Dieter Simmen

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