Regionalmanagement Thüringer Bogen:
„Aber gewiss“, sagt Thomas Koch, „der Aufwand für solche Aktionen lohnt immer.“ Wenige Wochen danach steige erfahrungsgemäß die Zahl der Bewerbungen. Koch ist Revenue Manager im Berg und Spa Hotel Gabelbach, mithin verantwortlich für das Betriebsergebnis. Im Rahmen des Arbeitskreises SchuleWirtschaft Ilm-Kreis wird Mädchen und Jungen aus den neunten Klassen die Möglichkeit gegeben, einen „Tag im Unternehmen“ zu erleben. Das Vier-Sterne-Hotel unterhalb des Kickelhahns lässt sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Dienstag hatten sich Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium „Melissantes“, der Regelschule „Robert Bosch“, der Geschwister-Scholl-Schule und der Regelschule „Heinrich Hertz“ auf den Weg gemacht, um hinter die Kulissen dieses Hotels zu schauen.
Dass die Gastronomie für lange Arbeitszeit und unterdurchschnittlichen Lohn steht, verschwindet zum Glück mehr und mehr aus den Köpfen. Und so wie zu seiner Zeit stehe auch der finanzielle Aspekt nicht mehr im Vordergrund, sagt Thomas Koch. Die künftigen Auszubildenden wollen viel mehr wissen, als die Summe, die am Ende auf dem Lohnzettel steht. Welche Möglichkeiten es nach der Ausbildung gibt, interessiert sie ebenso wie das Angebot sogenannter weicher Standortfaktoren. „Wer sich für die Gastronomie entscheidet, weiß vorab, dass die Arbeitszeiten anderes gestaltet sind als etwa bei einem Bürojob“, sagt der Revenue Manager. „Was die jungen Leute selten wissen, wie viele Möglichkeiten sich den jungen Menschen nach dem Abschluss als Hotelfachfrau oder Hotelfachmann bietet.“ Da knüpft ein „Tag im Unternehmen“ an. Die Neuntklässler erfahren, dass auf diesem Beruf viele spannende Tätigkeiten im Hotel aufbauen, Marketing etwa oder Veranstaltungsmanagement. Und auch eine Ausbildung zum Koch im Hotel über Ilmenau hat nicht nur Hand und Fuß, sondern in der Branche auch einen guten Ruf.
In einem Imagefilm kommen Auszubildende des Berg und Spa Hotels Gabelbach zu Wort. Das dürfte die wirkungsvollste Werbung für eine Ausbildung sein. Sie schildern einem Arbeitsalltag, der geprägt ist von der Gemeinschaft aller Mitarbeiter, zu der die Auszubildenden vom ersten Tag an dazugehören. „Bei uns springt jeder für den anderen ein“, zeichnet Doreen Ewald, Hausdame im Hotel, das Bild vom Team. Da sei sich keiner zu schade für eine Arbeit, ob es in der Küche ist oder beim Handtücher zusammenlegen. Und dann lädt sie die jungen Menschen zu einem Praktikum ins Hotel ein. Um zu sehen, ob das, was ihnen an diesem Tage erzählt wurde, auch in der Praxis Bestand hat.
Wie gesagt: Interesse für das Gastgewerbe bestand bei den Besuchern vorab schon. Thomas vom Arnstädter Gymnasium, sieht sich darin zum Abschluss bestätigt. „Ich denke, bei vielen von uns führten die Eindrücke zu einem Bild, dass einen der Berufe in dieser Branche in der Tat attraktiv macht.“ Zumal nach Abschluss der Ausbildung eine Weiterbeschäftigung gegeben ist. Wobei Thomas Koch es andererseits als legitim betrachtet, dass sich frisch ausgebildete Köche oder Hotelspezialisten in der Welt umsehen.
Insgesamt waren zur 23. Auflage von einem „Tag im Unternehmen“ 470 Schüler in 54 Unternehmen unterwegs. Thomas Umbreit, Leiter der Regelschule in Ichtershausen, hat die Aktion seinerzeit aus der Taufe gehoben. Was zunächst lediglich für die Mädchen und Jungen dieser Schule gedacht war, wurde bald schon auf den Ilm-Kreis ausgeweitet. „Immerhin konnten die beteiligten Unternehmen dieses Mal den Schülern 140 verschiedene Angebote unterbreiten“, freut sich Umbreit.
Bild: 14 Schüler aus verschiedenen Arnstädter Schulen besuchten das Berg und Spa Hotel Gabelbach, um sich über eine Ausbildung in der Hotellerie zu informieren. Thomas Koch, Revenue Manager des Hauses (stehend) stand ihnen Rede und Antwort ebenso Hausdame Doreen Ewald, die für die Mädchen und Jungen auch eine Tüte mit Informationsmaterial gepackt hatte. | © Klaus-Dieter Simmen