HWK Erfurt:
Eine clevere Idee, genügend Ausdauer und der Mut, an die Innovation zu glauben, und nicht zuletzt ein starkes Team im Rücken: Mit liegenden Pufferspeichern für enge, begrenzte Räume mit niedrigen Deckenhöhen begeistert die Firma Thomas Prinz nicht nur ihre Kunden, sondern auch die Jury des Zukunftspreises 2023.
Das Heizungsbauerunternehmen aus Laucha (Landkreis Gotha) ist am gestrigen Donnerstag in der Industrie- und Handelskammer Erfurt mit der besonderen Auszeichnung geehrt worden. „Ich bin sehr glücklich, dass wir es bis hierhin geschafft haben. Die Auszeichnung ist ein Dank für die ganze Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren geleistet haben. Ich habe das beste Team, was man sich wünschen kann. Wir sind eine große Familie, arbeiten eng zusammen, alle ziehen an einem Strang“, sagte Thomas Prinz.
Der Zukunftspreis wird jährlich von der Handwerkskammer Erfurt und der Industrie- und Handelskammer Erfurt verliehen und zeichnet Betriebe und Unternehmen aus, die mit Ideenreichtum und Innovationen glänzen, Nachhaltigkeit leben und Tag für Tag an ihrer Zukunftsfähigkeit arbeiten. Über den Sieg im Bereich der Industrie konnte sich das Unternehmen Nissha-Schuster Kunststofftechnik GmbH aus Waltershausen freuen. Insgesamt hatten sich 37 Unternehmen um den Preis beworben.
Die Firma Thomas Prinz gilt als ein Paradebeispiel für innovatives Heizungsbauer-Handwerk. „Sie haben eine Weltneuheit entwickelt, die das Handwerk in Thüringen und den gesamten Freistaat mit Stolz erfüllt. Ihr Projekt hat uns auch deshalb überzeugt, weil Sie sich nicht mit dem Status Quo zufriedengeben, sondern weiterdenken und weitergehen“, würdigte der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein, in seiner Laudatio.
Erneuerbare Energien für alle Gebäude
In Zeiten des auch in Thüringen immer deutlich werdenden Klimawandels und in Zeiten der Energiekrise setze das Unternehmen nicht nur auf erneuerbare Energien, die einen Beitrag für den Umweltschutz leisten, sondern habe mit liegenden Pufferspeichern ein neues Produkt entwickelt, das den Markt erobert. Diese kommen in Räumen mit einer niedrigen Deckenhöhe und begrenzten Platzverhältnissen zum Einsatz und ermöglichen damit die Nutzung erneuerbarer Energien in allen Gebäuden, auch in alten Bestandsbauten. Als Komponente einer Heizungsanlage speichern Pufferspeicher produzierte Wärme, die dem Heizungssystem zu einem späteren Zeitpunkt zugeführt werden kann.
Das Besondere: Für die liegenden Pufferspeicher mussten spezielle Einbauteile entwickelt werden. Dabei haben Thomas Prinz und sein Team großen Wert auf den Energieeffizienzgedanken, den Schutz der Umwelt und die Nachhaltigkeit der Medien und Werkstoffe gelegt. Umso konsequenter ist es, dass sämtliche Komponenten nunmehr in der Firma in Laucha hergestellt werden – vom Rohstahl bis zum fertigen Produkt. Dabei kommen auch Roboteranwendungen zum Einsatz, beispielsweise Schweißroboter sowie Roboter für die Lackierung des Speichers am Ende des Prozesses.
Mutmacher und Vorbild für viele Unternehmen
Die Innovation kommt an. Die 1996 gegründete Firma mit aktuell 26 Mitarbeitern ist stetig gewachsen. Neben dem Hauptsitz in Laucha wurden die Produktionsstätten erweitert und ein zweiter Standort gegründet. Die Lagerkapazitäten haben sich verdreifacht, der Umsatz hat sich im Vergleich zu vor der Pandemie verfünffacht. Und weil die Nachfrage der Kunden und auch der Industrie stark gestiegen ist, wurde mittlerweile ein Patent auf das Produkt angemeldet. „Das ist eine Erfolgsgeschichte, auf die Sie zurecht stolz sein dürfen“, lobte Stefan Lobenstein.
Das Handwerksunternehmen sei ein echter Hoffnungsträger und Mutmacher. „Es zeigt: In Thüringen geht etwas. Mit Ihrem Produkt, mit Ihrer Marke zeigen Sie, dass Thüringen ein Zukunftsstandort ist. Sie sind ein Vorbild für viele Unternehmen“, sagte der HWK-Präsident.
Für Thomas Prinz ist der Zukunftspreis 2023 Lohn und Ansporn zugleich: „Für mich ist der Preis eine große Motivation, weiterzumachen. Denn ich habe noch viele andere Projekte in der Entwicklung. Wir arbeiten gerade an speziellen Speichern, für deren Einbau ein Heizungsbetrieb nur zwei Tage benötigt, anstatt den üblichen zwei Wochen. Außerdem entwickeln wir derzeit eine Lösung, um ein Haus im Winter drei Monate mit Energie zu beheizen, die man zuvor im Sommer über Solar einspeist.“
Zukunftspreis von HWK und IHK Erfurt
Mit dem gemeinsamen Preis zeichnen die Wirtschaftsorganisationen Unternehmen aus, die sich durch innovative und nachhaltige Geschäftsmodelle den Herausforderungen der Zukunft stellen. Der Preis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Der Zukunftspreis 2023 wurde in Kooperation mit der Funke Mediengruppe und der Thüringer Aufbaubank organisiert. Die Handwerkskammer Erfurt bedankt sich bei allen Nominierten und Bewerbern des Zukunftspreises 2023!
Beworben und überzeugt – unsere zukunftsträchtigsten Projekte 2023
Bild: Patrick (li.) und Thomas Prinz sind die strahlenden Gewinner des Zukunftspreises 2023. | © Michael Reichel