Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Strohhut auf dem Kopf, Gummistiefel an den Füßen und dazwischen den Blaumann, mehr braucht‘s nicht, um sich zünftig fürs Traktorfahren zu präsentieren. Da keine Furche gezogen wird, tut‘s auch Alltagskleidung für den Ausflug in die Natur. Denn genau darum geht es: Mit dem Traktor hinaus in Feld und Flur.
So ein Event hat Jean Reimann vor vielen Jahren mitgemacht – und war am Ende schwer enttäuscht. So etwas, dachte der Riechheimer damals, kann man doch viel besser machen. Und gern hätte er das auch unter Beweis gestellt. Allein, das wichtigste Utensil, der Traktor, war nicht vorhanden. Ganz aufgegeben hat der Mann seine Idee jedoch nie, sie immer wieder gehegt.
Eines Tages dann konnte Jean Reimann seinen ersten Traktor erwerben. Und wie es im Leben so kommt, erst war es einer, dann zwei, dann drei, dann vier … heute sind es sechs Traktoren, die in der extra für diesen Zweck gebauten Scheune stehen und darauf warten, für „Traktorspaß am Riechheimer Berg“ zu sorgen. Zwischen 1953 und 1966 gebaut, sind es schicke Oldtimer, die mit dem PKW-Führerschein gefahren werden können. Vorkenntnisse beim Traktorfahren sind nicht nötig.
Die vermitteln wir, bevor wir ins Gelände starten,
sagt Reimann. Das Unternehmen, mit dem er manches Lächeln in die Gesichter seine Gäste zaubert, betreibt die Familie im Nebenberuf.
Und Chefin ist meine Frau Kirsten,
sagt Reimann. Die kümmert sich darum, dass rechtzeitig das Picknick am lauschigen Plätzchen bereitsteht. Die Traktoristen auf Zeit können wählen, zwischen einer Brotzeit mit deftiger Thüringer Wurst oder einer Kaffeetafel, selbstverständlich mit selbstgebackenem Kuchen. Und wann immer es geht, steuert Reimann mit seinen Gästen das historische Wirtshaus auf dem Riechheimer Berg an. Weil die Traktoren nicht zu überhören sind, steht der Wirt dann schon mit Getränken bereit, wenn der Tross aufs Gelände fährt.
Bevor die Trecker jedoch in die Landschaft hinaus tuckern, bekommen die Fahrer eine theoretische Einweisung.
Dann probieren wir, ob es mit dem Anfahren und Anhalten klappt, eh es auf den Übungsplatz geht,
sagt Reimann. Hier müssen die Gäste ihr Gefährt durch einen Slalomkurs steuern, vorwärts und rückwärts bewegen. Und zeigen sie sich fit am Steuer, dann startet die Ausfahrt. Zwei, drei oder auch vier Stunden dauert der Spaß auf dem Traktor. Die Reimanns bieten Familienausflüge an und organisieren Firmenevents. Der jüngste Fan, der auf einem Traktor Platz genommen hat, war gerade mal zwei Jahre alt, der älteste hinterm Lenkrad runde 85.
Ein Vergnügen für Generationen eben,
sagt Jean Reimann. Und am Ende gibt es für die Lenker der historischen Technik den Traktorspaß-Führerschein, vorausgesetzt alle Fragen wurden richtig beantwortet und das Gefährt sauber durch die Landschaft gesteuert. Doch dafür sorgt Reimann schon.
Traktorspaß in Riechheim gibt es freitags, samstags und sonntags. Zwischen Mai und September fahren die Traktoren durch die Landschaft am Riechheimer Berg.
Für dieses Jahr sind wir ausgebucht,
sagt Reimann. Weil jedoch gelegentlich eine Buchung abgesagt wird, lohne es sich trotzdem, bei Bedarf nachzufragen. Weitere Informationen unter: https://www.traktor-spass.de/
Bild: Traktor-Spass | © Fam. Reimann