Regionalverbund Thüringer Wald e. V.:

Vertreter von 30 Wintersportorten aus dem ganzen Thüringer Wald haben sich auf Einladung des Regionalverbunds Thüringer Wald e. V. zur traditionellen Auswertungssitzung zusammengefunden.

„Es gibt keinen Winter im Thüringer Wald, der gleich ist“, sagte Stefan Ebert, Beauftragter Wintersport des Regionalverbunds Thüringer Wald e. V. gleich zu Beginn der Auswertungssitzung gestern im Haus der Wirtschaft in Suhl. Und ergänzte: Die Auswertung ist nie nur ein Rückblick, sondern zugleich immer auch ein Ausblick auf die Planungen für die kommende Saison. Vertreter von 30 Wintersportorten aus dem ganzen Thüringer Wald hatten sich zu dieser schon traditionellen Auswertungssitzung zusammengefunden.

Erstmals hatten es die Winterprofis in dieser Saison mit einer Situation zu tun, die es zuvor so noch nicht gegeben hatte: Es gab in der Winter-Saison 2022/2023 komplett schneefreie Zeiten. „Sogar der Kunstschnee an den Skihängen, der selbst 2019/2020 für Sicherheit gesorgt hatte, war zu Jahresbeginn wieder weg“, sagte Ebert. „Wir hatten einen On-Off-Winter ohne durchgängige Schneedecke wie sonst.“ Und auch da, wo Schnee lag, war es deutlich weniger als regulär: Beispielsweise gab es an der Schmücke 36 Tage mit wenigstens 20 Zentimeter Schnee – üblich waren es zumindest in der Zeit von 1991 bis 2020 in der Regel 51 Tage. In Neuhaus am Rennweg 27 Tage mit mindestens 20 Zentimetern Schnee – anstatt der 48 Tage wie sonst immer seit 1991 (Quelle: TLUBN).

Das unstete Wetter schlug auch auf einige der Winterwettkämpfe durch. Das Skispringen COC Brotterode blieb ohne sportliche Wettkämpfe, das Schlittenhunde-Rennen in Frauenwald sowie der Rennsteigskilauf mussten abgesagt werden.

Mit 57 Langlauftagen kam diese Saison auf deutlich weniger als die durchschnittlich 85 Tage der vergangenen 13 Jahre. Alpiner Wintersport war an insgesamt 76 Tagen möglich. Auch das ist unter dem Durchschnitt der jüngsten 13 Jahre mit 95 Tagen. Selbst die maximale Schneehöhe von 52 Zentimetern an der Schmücke Anfang Februar muss vergleichsweise als gering bezeichnet werden. Maximal konnten 57 Prozent aller Langlaufstrecken präpariert werden, das sind 828 von 1436 Kilometern. Üblicherweise sind es sonst mehrere Wochen mit über 1.000 Kilometern.

Die veränderte klimatische Situation sorgt auch für ein Umdenken der Betreiber insgesamt bis hinein in die Infrastruktur. Auch deshalb hören sich die Vertreter der Wintersportorte interessiert einen Erfahrungsbericht eines Spurers aus Ilmenau an: Dort wurde der so genannte „Pisten-Bulli“, mit dem die Loipen für die Langläufer präpariert werden, bereits gegen einen Trecker getauscht, der bei entsprechenden Wetterbedingungen einen Loipenschlepper hinter sich herzieht. Die Vorteile dieser Technik passen zu den wärmer werden Wintern: es kann schon bei geringerer Schneedecke präpariert werden und auch im Rest des Jahres im Bauhof genutzt werden kann.

Fakten zur Saison – Ergebnisse der Befragung von 30 Wintersportorten und Liftbetreibern

Allgemein

  • Wintersaison: 10.12.2022 – 19.03.2023 (100 Tage)
  • Durchschnittlich 59 Schneetage in den 30 befragten Wintersportorten

Nordisch

  • an durchschnittlich 25,4 Tagen war Langlauf möglich (Vorjahr 40,3 Tage)
  • Spitzenreiter: Oberhof 56 Tage, Schmiedefeld 46 Tage und Masserberg 46 Tage
  • stärkster Monat für den Langlaufsport: Februar mit durchschnittlich 12,1 Tagen

Alpin

  • Durchschnittliche Öffnungszeiten der Liftanlagen: 19,5 Tage (Vorjahr 31,7 Tage)
  • Spitzenreiter: 69 Tage Lotto Thüringen Snowpark Oberhof, Skiarena Silbersattel 65, Winterwelt Schmiedefeld 55
  • stärkster Monat für den Alpinsport: Februar mit 10,4 Betriebstagen
  • Besucher an den Liften: 71.900 (Vorjahr 123.000)

Informationskanäle

  • Anrufe beim Schneetelefon (Zeitraum 01.11.2022 – 31.03.2023): 4.234 (Vorjahr 4.862)
  • SchneeApp: 13.300 Installationen, durchschnittlich 1.300 Nutzer pro Tag in der Wintersaison

Kontakt:
Stephan von Kolson
Kommunikation Regionalverbund Thüringer Wald e. V.
Tel.: 03681 35305-22
Mobil: 0175 5565636

Bild: Spuren mit Traktor | © Regionalverbund Thüringer Wald e. V.

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