Regionalmanagement Thüringer Bogen:
„Solche Veranstaltungen sind für unser Unternehmen gleich in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung“, sagt Kristina Cyliax von der WLS-Spedition. Gemeint ist der Tag im Unternehmen, an dem sich die Niederlassung in Thörey zum wiederholten Male beteiligt. Ganz oben steht natürlich die Gewinnung von Nachwuchs. „Aber der Besuch der Neuntklässler sorgt auch dafür, dass wir als Unternehmen in der Region bekannter werden.“ Denn von Verkehrsleiter Peter René Berndt erfahren die Mädchen aus verschiedenen Schulen der Region, dass die Lastkraftwagen mit dem WLS-Schriftzug von Thörey aus quer durch Europa fahren. Und dass die Ladung vorwiegend aus Stückgut besteht, das ob seiner Größe nicht auf Paletten verpackt werden kann. Informationen, die durchaus von Interesse sind.
Selbst wenn die Neuntklässler nicht wirklich sagen können, ob sie im Speditionsgeschäft ihre berufliche Zukunft sehen: Sie hören interessiert den Ausführungen des Verkehrsleiters zu. Und so erfahren sie, dass der Fahrer mit Zugmaschine und Sattelauflieger sowie Gabelstapler an Bord rund eine Viertelmillion Euro über die Autobahn bewegt. „Und dabei ist die Ladung noch nicht eingerechnet!“ Das, so Berndt, wären im Schnitt noch mal rund 200000 Euro. Die Laster des in Steinhagen ansässigen Transportunternehmens sind mit modernster Technik ausgestattet. Welcher Blick sich vom Cockpit einer solchen Maschine bietet, durften die Neuntklässler natürlich ausprobieren.
Bevor Verkehrsleiter Berndt an seinen Kollegen Ralf Reitmeier übergab, erläuterte er, dass WLS längst im Bereich der Elektromobilität angekommen ist. Jüngst erst habe das Unternehmen vom Mercedes einen Elektro-Lastkraftwagen erworben, der nun auf den Straßen im Einsatz ist. Was dieser und die mit Dieselkraftstoff betriebenen Zugmaschinen transportieren, entscheiden die Logistiker des Unternehmens. In Thörey bei WLS sind es Reitmeier und seine Mitstreiter. Letzterer beließ es nicht nur dabei, den Schülerinnen die theoretischen Grundlagen dieses Berufes zu vermitteln. Er hatte eine Strecke aufgebaut, auf der die Mädels mit einem Gabelstapler ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten. Und das verknüpfte er mit einer anspruchsvollen Aufgabe, zumindest für jemanden, der noch nie auf einem Stapler saß. Nach dem mit Ruby Meder (Regelschule „Am Schloss Neideck“) die erste Schülerin ihre Scheu überwunden hatte und die Gitterbox trotz kleiner Wackler an der vorhergesehenen Stelle absetzte, fassten auch ihre Mitschülerinnen den Mut und setzten sich ans Steuer.
Für das Speditionsunternehmen hat sich der Aufwand gelohnt, zumindest einige Schülerinnen können sich vorstellen, einen der Berufe in diesem Bereich zu ergreifen.
Foto: Ruby Meder von der Regelschule „Am Schloss Neideck“ ist noch nie Gabelstapler gefahren. Um so erstaunlicher, mit welchem Geschick sie die Aufgabe erledigte | © Simmen