Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz:
Stengele: „Umweltbewusstsein stärken“ / Müller-Kraenner: „Naturerfahrungen sind wichtig für körperliche und geistige Entwicklung“
Zehn weitere Grüne Schulhöfe wurden heute bei der Abschlussveranstaltung des Projekts in Friedrichroda ausgezeichnet. Die Gewinnerschulen (s. unten) konnten innerhalb von anderthalb Jahren ihre Ideen umsetzen. Sie hatten sich im März 2022 bei einem Wettbewerb gegen 26 Schulen aller Schultypen durchgesetzt. Gleichzeitig kündigen Umweltministerium und Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) die Fortsetzung des Programmes an. Voraussichtlich ab Mitte/Ende Januar 2024 können sich weitere Schulen in Thüringen erneut auf ein geplantes Folgeprojekt bewerben. Im Fokus stehen für die ausgezeichneten Schulen innovative Ideen wie die Schaffung von Grünen Klassenzimmern und die Einbindung von intelligentem Regenwassermanagement, das an Hitzetagen und bei Starkregenereignissen zum Einsatz kommen soll. Die Schulen legen besonderen Wert auf die Themen Artenvielfalt, Klimawandel und Klimawandelanpassung sowie Bodenschutz durch den Einsatz von standortgeeigneten Wildpflanzen und Beschattungsmaßnahmen.
Dazu erklärt Umweltminister Bernhard Stengele: „Die Grünen Schulhöfe in Thüringen sind eine Erfolgsgeschichte. Mit den jüngsten zehn Gewinnerschulen haben jetzt bereits knapp dreißig Schulen geplant, gebuddelt und gebaut, damit grüne Oasen entstehen können. Mehr Natur in der Schule und für Kinder und Jugendliche hilft beim Lernen und stärkt das Umweltbewusstsein. Gleichzeitig bietet mehr Grün auch mehr Lebensräume für Insekten und Vögel.“
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, ergänzt: „Die Deutsche Umwelthilfe ist gemeinsam mit dem Thüringer Umweltministerium 2018 als erstes Bundesland in das Projekt Grüne Schulhöfe gestartet. Damit schafft Thüringen mehr Natur im Schulalltag und setzt sich mit klimaangepassten Schulhöfen für die Erholung, Gesundheit und Bildung tausender Kinder ein. Naturerfahrungen in der Kindheit sind essenziell für eine gute körperliche und geistige Entwicklung. Durch das Projekt ‚Zehn Grüne Schulhöfe für Thüringen‘ erfahren Kinder darüber hinaus, dass es sich lohnt, sich für den Klimaschutz einzusetzen und dass jede helfende Hand etwas bewegen kann.“
Im November 2018 wurden die ersten von insgesamt 10 Schulen im Wettbewerb „Grüne Schulhöfe für Thüringen“ ausgewählt. Dank der Kooperation zwischen Umweltministerium und DUH konnten in den vergangenen Jahren insgesamt bereits knapp 30 Schulen in Thüringen ihre Schulhöfe in naturnahe und attraktive Lebens- und Lernräume verwandeln beziehungsweise diese Verwandlung planen. Neben der finanziellen Förderung erhalten alle zehn Schulen vielfältige Unterstützung, unter anderem mit Schulungen und zwei Vernetzungstreffen, bei denen auch ehemalige Projektschulen ihre Erfahrungen eingebracht haben. In der Jury zur Auswahl der Projektschulen waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des Umweltministeriums, der Deutschen Umwelthilfe, der Landesschülervertretung und der Medien. Die Schulen werden durch spezielle thematische Workshops und Fortbildungen bei der Planung und Umsetzung ihrer grünen Schulhöfe unterstützt, unter anderem auch zu Themen wie Akquise und Öffentlichkeitsarbeit. Der Wissensaustausch zwischen den Schulen wird durch regelmäßige Vernetzungstreffen gestärkt. Mehr Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier: https://www.duh.de/schulhoefe/thueringen/
Auszeichnungen für „Zehn Grüne Schulhöfe für Thüringen“ 2023
In der dritten Projektrunde 2021 bis 2023 wurden vier Umsetzungsschulen ausgewählt, die sich bereits mit bestehenden Schulhofplanungen beworben haben. Sie haben jeweils eine Fördersumme von 30.000 Euro für die Umsetzung erhalten:
- Staatliches regionales Förderzentrum „Christophorus“ in Hermsdorf
- Staatliche Grundschule „Friedrich Buschmann“ in Friedrichroda
- Staatliche Integrierte Gesamtschule (IGS) in Erfurt
- Staatliche Regelschule „Friedrich Solle“ in Zeulenroda-Triebes
Je 5.000 Euro haben sechs weitere Schulen als sogenannte Planungsschulen erhalten, die zwar schon erste Ideen hatten, aber noch ganz am Anfang der Planungen standen. Sie konnten sich im Rahmen der Projektförderung durch Planerinnen und Planer begleiten lassen. Diese waren in der nun zum Abschluss kommenden Projektphase:
- Staatliches Gymnasium „Christian Gottlieb Reichard“ in Bad Lobenstein
- Staatliche Grundschule „Am Straufhain“ in Streufdorf
- Staatliche Regelschule „Johann Wolfgang von Goethe“ in Neustadt an der Orla
- Staatliche Grundschule „Am kleinen Weinberg“ in Bad Sulza
- Freie Gemeinschaftsschule „Armin Mueller-Stahl“ in Sondershausen
- Staatliche Regelschule Wartenberg in Niederzimmern
Bild: Zehn Grüne Schulhöfe | © Tobias/Fotolia