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Das hat bei den Geschwistern Weisheit Tradition: Der Enkel folgt dem Opa auf dem Seil, hält sich an dessen Hose fest und krabbelt schließlich durch Großvaters Beine, um dem Publikum zuzuwinken. Das kommt immer wieder gut an. Und es schult den Nachwuchs, bereitet mit ersten Schritten auf das Leben als Hochseilartist vor. Genau das hat Peter Mario Weisheit selbst erlebt und nun oft bei Auftritten mit Enkeltochter Ruby zelebriert, die jedes Mal voller Stolz strahlte.

Doch jetzt, sagt der Chef der Gothaer Hochseilartisten, sei damit Schluss.

Mein Enkelkind hat erklärt, dass sie jetzt sieben Jahre sei und bald in die Schule komme und somit künftig allein übers Hochseil spazieren werde.

Das freut den stolzen Opa natürlich. Die Premiere dafür sei bereits festgelegt, sagt er. Wenn eingerahmt in die Feierlichkeiten zum 1250-jährigen Bestehen und zum Thüringentag die Hochseilartisten aus Gotha-Siebleben ihr ganz persönliches Jubiläum, nämlich den 125. Gründungstag der Truppe feiern, wird die kleine Ruby ganz allein ihre Kunst auf dem Seil präsentieren. Das sei dann die sechste Generation, freut sich Peter Mario Weisheit.

Es ist gut zu sehen, dass Kinder und Enkel fest entschlossen sind, die Familientradition weiterzuführen.

Vor 50 Jahren, zum 1200. Stadtjubiläum, hoffte der damals 14-jährige Peter Mario Weisheit auf einen Auftritt in seiner Heimatstadt. Vergeblich, denn die Organisatoren sahen damals keinen Grund, den Hochseilartisten einen Auftritt zu ermöglichen. Das, sagt er, habe ihn sehr enttäuscht. Umso mehr freut er sich, dass die Weisheits nun das ganze Spektrum ihrer Kunst zeigen dürfen. Am Schlossplatz erleben die Zuschauer Anfang Mai 2025 alle großen Shows der Weisheits.

Wer mehr über die Familiengeschichte erfahren will, hat ausgiebig Gelegenheit, sich im Gothaer Kunstforum „Hannah Höch“ zu informieren. Vom 4. April bis zum 18. Mai nächsten Jahres sind hier einzigartigen Exponate aus 125 Jahren Artistengeschichte zu sehen.

Meine Mutter trägt schon seit geraumer Zeit Dinge zusammen, die es wert sind, dort ausgestellt zu werden. Was da wieder ins Licht gerückt wird, überrascht zum Teil auch uns,

erzählt der Hochseilartist. Vor einiger Zeit sei auch die Bibel des Urgroßvaters aufgetaucht.

Die wurde in Zella-Mehlis oder Meiningen gefunden und uns angeboten. Da haben wir natürlich gleich zugegriffen.

Doch auch aktuell auf dem Seil ist Geschichte zu erleben. Das Fahrrad, mit dem Max Weisheit hoch über den Köpfen für Staunen sorgt, hat nicht nur sein Opa Rudi bereits gefahren, sondern es stammt aus dem Besitz des legendären Hochseilartisten Camillo Meyer, der es seinen Freunden aus Gotha vermacht hat.

Wer die Gothaer Künstler kennt, weiß, dass sie zu ihrem Jubiläum nicht nur einfach eine Show liefern.

Wir werden unsere Fans mit mancher Neuerung überraschen, unter anderem mit einer modernen und spektakulären Lichtshow ,

verspricht Peter Mario Weisheit. Und wie immer bei den Auftritten der Gothaer Artistenfamilie werden Groß und Klein staunend ihren Blick nach oben richten.

Bild: Ruby und Peter Weisheit | © Geschwister Weisheit

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