Ilm-Kreis:
Statement der Landrätin Petra Enders zum Energieembargo
Mit großer Sorge nimmt die Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders, die Absichten der Bundesregierung und der Europäischen Union zum Energieembargo zur Kenntnis.
„Ein Energieembargo führt in erster Linie zur massiven Belastung der Bevölkerung sowie der Industrie und Wirtschaft im Osten Deutschlands und insbesondere in Thüringen. Die Gefährdung der Arbeitsplätze von wichtigen Wirtschaftszweigen wie beispielsweise der im Ilm-Kreis beheimateten Glasindustrie ist nicht leichtfertig hinzunehmen.
Eine Gasmangellage führt zu einer Bedrohung der Glasindustrie. Die Anlagen können nicht kurzfristig runter- und wieder hochgefahren werden. Es droht ein Totalausfall der Produktion“, betont Landrätin Petra Enders.
„Was mich im Zusammenhang mit dem geplanten Öl- und Gasembargo sorgt, ist der akute Wegfall von mehreren Tausend Arbeitsplätzen in der Glasindustrie in Thüringen, wovon auch der Ilm-Kreis stark betroffen sein wird. Nicht nur, dass hier eine Tradition stirbt. Der Wegfall so vieler Arbeitsplätze lässt sich nicht kompensieren, eine Wiederansiedlung der Industrie ist nahezu aussichtslos. Dies hängt auch mit infrastrukturellen Bedingungen zusammen, beispielsweise dem nur eingeschränkt verfügbarem Schienengüterverkehr“, so Landrätin Petra Enders weiter.
„Aber auch die Bevölkerung ist immer stärker betroffen. Steigende Energiekosten, Warnszenarien vor Lebensmittelengpässen und weiter stark steigenden Preisen sind inzwischen Alltag. Wenn Sanktionen dazu führen, dass der Sanktionierer stärker belastet wird als der Sanktionierte und somit die geplanten Sanktionen gegen Russland ihr Ziel verfehlen, halte ich eine solche Vorgehensweise für unwirksam. So lange, wie Oligarchen, Öl- und Rüstungskonzerne Rekordgewinne im Schatten des Krieges gegen die Ukraine einfahren, solange verwenden wir die falschen Werkzeuge, um diesen Krieg zu beenden“, resümiert Landrätin Petra Enders.
Bild: Wiegand-Glashüttenwerke GmbH in Großbreitenbach | © Wiegand-Glas Holding GmbH