Regionalmanagement Thüringer Bogen:
Das Regionalmanagement Thüringer Bogen befasst sich seit einiger Zeit in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern aus der Region mit dem Thema Coworking. In Kurzform: Wir denken, dass Coworking eine interessante zukünftige Form der Arbeit sein kann – also eine Art multifunktionaler Raum für unterschiedlichste Zielgruppen, der auch in den Landkreisen Gotha und Ilm-Kreis vorhanden sein sollte. Das Potential dieser Idee soll nun näher beleuchtet werden, wofür die CoWorkLand e. G. beauftragt ist, eine Potentialanalyse, bestehend aus einem RegioScan und einer Nutzerbefragung, durchzuführen. Sollte hierbei Potential für die Region erkannt werden, könnte im nächsten Schritt in jedem Landkreis einen Test-Coworking-Space für einen Monat bereitgestellt werden, um das Thema erlebbarer zu machen und die Spaces im besten Fall nachhaltig zu etablieren.
Im ersten Schritt ist es dabei wichtig, die Bedürfnisse der potentiellen Nutzer zu erfassen: Zur Befragung zum Coworking
Die Befragung läuft bis zum 21.02.2023. Sie richtet sich vor allem an Gründer*innen, Pendler*innen sowie Bewohner*innen und Gäste. Auch und insbesondere Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen sind aufgerufen, sich an der Befragung zu beteiligen.
„Kollaborativ arbeiten“ ist eine relativ neue Arbeitsform, bei der unter anderem Freiberufler oder Start-ups auf Zeit einen Arbeitsplatz in einem sogenannten Coworking Space anmieten können. Die entsprechende Infrastruktur wie Internet, Hardware, Besprechungsraum und -Technik, aber auch Gemeinschafts- und Sozialraum wie einer Kaffeeküche sind dort in aller Regel gestellt, eine offene Arbeitskultur ermöglicht es, sich auch mit anderen Mietern zu vernetzten, eventuell sogar gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Neuen Ideen wird es so auch leichter gemacht, weitergedacht zu werden, da man sich weder an ein Büro binden, noch eine Grundausstattung selbst anschaffen muss. Auch Pendler können einen solchen multifunktionalen Raum nutzen oder man verbindet Urlaub und Arbeit in Form von „Workation“.
Zudem ergeben sich weitere Vorteile wie das Einsparen von Pendel-Kilometern, damit CO2-Reduktion oder auch zukunftsfähige und attraktive Nutzungsmöglichkeiten für bestehende Leerstände, vor allem auch in ländlicheren Regionen.
Die Grundidee entstand in einer Arbeitsgemeinschaft Gründen, in der auch das Regionalmanagement aktiv ist. In einem ersten Workshop mit relevanten Netzwerkpartnern wurden eine gemeinsame Vision, eine grundlegende Herangehensweise und die Maßnahmen zur Bearbeitung des Themas besprochen. Ein Ansatz, der mehrheitlich Zustimmung fand, war die wissenschaftliche Beleuchtung der Bedarfe und möglichen Standorte im Thüringer Bogen. Diesem wird mit der Nutzerbefragung nun Rechnung getragen.
Wenn die Analyse positive Ergebnisse hinsichtlich der Bedarfe und Umsetzungsansätze zeigt, besteht zudem die Möglichkeit, an ausgewählten Standorten eine Coworking-Testphase mit Pop-Up-Stores durchzuführen, um die tatsächliche Bereitschaft der Regionen für das Thema praktisch zu erfassen und das Interesse an Coworking durch die Erlebbarkeit zu steigern. Hierzu sollen je Kreis ein prädestinierter Standort ertüchtigt und über mehrere Monate erprobt werden.
Mit den Erfahrungen kann bestenfalls das Betreiberkonzept fortgeschrieben und ein Betreiber gefunden werden. Somit soll über das Regionalbudget eine Art Anschub von öffentlicher Seite für das Thema geleistet werden, um die Spaces nachhaltig zu etablieren.
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Bild: Coworking | © pixabay