Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Die renommierte Genussmesse Grüne Woche in Berlin steht vor der Tür. Bereits zum dritten Mal präsentiert sich die Region Thüringer Bogen mit exzellenten Produkten und kulinarischen Raffinessen vor Ort. Mit insgesamt zehn Mitausstellern haben die Besucher:innen der Messe die Möglichkeit, die Vielfalt und Qualität der Region zu entdecken und sich von der Leidenschaft der Hersteller begeistern zu lassen. Einige Unternehmen begleiten die Präsentation des Thüringer Bogens bereits wiederholt, wie zum Beispiel die Firma Schadinis mit innovativen Kloßprodukten. Doch wer ist in diesem Jahr auch mit dabei?

Die Zwergstatt Gräferoda lässt die Zipfelmützen und Berta und Bert von den Besuchern selbst bemalen.

Aus Gräfenroda macht sich im Januar nächsten Jahres ein Trupp Gartenzwerge auf den Weg zur Grünen Woche in Berlin. Die Zipfelmützenträger wollen dort für besondere Farbtupfer am Stand des Thüringer Bogens sorgen. Doch nicht wenige von ihnen kommen völlig nackt in die Bundeshauptstadt, so wie sie aus der Form ins Zwergenleben geschickt werden. Ausschließlich handelt es sich bei ihnen um Berta und Bert. „Sie alle sollen am Messestand ein hübsches Gewand aus Acrylfarbe erhalten“, sagt Helma Ortmann, „und zwar von den Besuchern.“ Natürlich wird unter Anleitung erfahrener Zwerggestalter designt. Die Geschäftsführerin der Zwergstatt Gräfenroda hat bereits Erfahrungen auf der Grünen Woche gesammelt. Schon vor zwei Jahren bemalte sie mit Messebesuchern Gartenzwerge. „Die Schlange am Stand riss gar nicht ab.“ Besonders Kinder haben viel Spaß den Tonfiguren kunterbunte Kleidung zu verpassen.“

Natürlich stehen am Messestand auch Zwerge bereit, die fix und fertig sind für ihren Einsatz im Gartenbeet. Schließlich will die Firma in Berlin zeigen, was sie zu leisten vermag. 280 tönerne Gnome sind im Fabrikladen versammelt. Insgesamt, so schätzt Helma Ortmann, verfügt der Familienbetrieb über 500 bis 800 Gartenzwergformen. Die große Differenz erklärt sie damit, dass sie längst noch nicht alle Formen in Augenschein genommen hat. Viele von ihnen stammen aus den Kindertagen der Gartenzwerge und entstanden ab 1890.

Damit sind wir bei der Firmengeschichte, die mit Philipp Griebel 1874 ihren Anfang nimmt. Als Thierkopfmodelleur bei Heinrich Dornheim in Gräfenroda ausgebildet, war er einer von jenen im Ort, die den bekannten Gartenzwerg entwickelten. Und entwickeln heißt in diesem Fall schlicht modellieren. Denn eines war den Schöpfern wichtig, nämlich eine Figur zu schaffen, die Individualität ausstrahlt. Das und die hohe Qualität machten den Gartenzwerg Made in Gräfenroda zu einem international gefragten Artikel. In der jungen DDR jedoch verbot das Thüringer Wirtschaftsministerium die Produktion. Gartenzwerge würden im Sozialismus nicht gebraucht, hieß die Begründung. Sie wurden dann doch geschätzt, spätestens als die SED-Führung ihren Wert als Exportartikel erkannte. In ihrer Heimat jedoch blieben die Gnome begehrte, unterm Ladentisch gehandelte Raritäten.

Heute wird der Betrieb in der vierten Generation geführt. Und wer glaubt, dass Gartenzwerge wenig nachgefragt werden, schließlich haftet ihnen der Nimbus an spießig zu sein, ist auf dem falschen Dampfer. Die tönernen Gesellen, die neugierig und mit Gartengerät bewaffnet zwischen den Rosen stehen oder gelassen die Angel in den Gartenteich halten, sind gefragt wie eh und je. Und auch im Ausland weiß man Gräfenrodaer Gartenzwerge zu schätzen. Für die Weltausstellung im nächsten Jahr in Osaka lieferte das Unternehmen mit seinen acht Beschäftigten weit mehr als 6000 Gartenzwerge.

In der Manufaktur in Gräfenroda können die Kunden nicht nur im Fabrikladen eine erstaunliche Vielfalt erleben, sondern das Zwergenmuseum erlaubt einen Einblick in die Produktion der tönernen Gesellen. Und über die Geschichte der Gartenzwerge kann anschließend im hofeigenen Café fabuliert werden.

Foto: Helma Ortmann mit einem der größeren Vertreter der Gartenzwerge. | © Michael Reichel


Die Grüne Woche, die als die bedeutendste Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau bekannt ist, bietet eine ideale Plattform für die teilnehmenden Unternehmen, ihre hochwertigen Erzeugnisse einem breiten Publikum vorzustellen. Der Thüringer Bogen präsentiert sich neben etwa 1.400 weiteren Ausstellern aus der ganzen Welt vom 17. bis 26. Januar 2025 als die Thüringer Schwerpunktregion in Halle 20.


Die Firma Schadinis war auch im Januar 2024 fester Bestandteil der Präsentation des Thüringer Bogens in Berlin.


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